17. Kapitel

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Helena lag im Bett. Sie war nur kurz aus dem Zimmer gegangen, als Tom weg war. Aber sie hatte sich fast verlaufen in der großen Villa. Da kehrte sie lieber schnell wieder zurück in Toms Reich. Seitdem lag sie im Bett und versuchte zu schlafen, oder wenigstens zur Ruhe zu kommen. Aber das war gar nicht so einfach. Sie war so aufgeregt. Wie bitteschön sollte sie hier einschlafen, wenn Tom weg war. Und wie war das? Hatte Tom tatsächlich gesagt, dass sie ihm wichtig war? Sie? Mit solch verwirrenden Gedanken ließ es sich ja gleich doppelt so schlecht einschlafen. Mittlerweile kannte sie jeden Winkel in dem großen Zimmer. Ihre Augen hatten in der Zwischenzeit jeden Zentimeter in dem Raum abgescannt.

Als ihre Augen dann endlich zufielen, hörte sie Stimmen auf dem Flur, und gleich darauf wurde die Türe geöffnet. Sofort war sie wieder hellwach. Erleichternd sah sie, wie Tom eintrat und ihr zulächelte.

Innerlich atmete sie auf. Die ganze Zeit schon hatte sie Angst um ihn. Sie hätte es nicht ertragen, wenn ihm etwas zugestossen wäre.

"Du bist noch wach?" Tom streifte sich neben seiner Couch die Schuhe ab und schmiss anschliessend seinen Mantel über die Lehne.

Er sah geschafft und müde aus.

"Ich war grad am Einschlafen", antwortete sie und lächelte ihn müde an.

"Tut mir leid, ich wollte dich nicht aufwecken." Er setzte sich zu ihr aufs Bett und küsste sie auf die Stirn. "Ich will nur noch schnell unter die Dusche hüpfen, dann bin ich bei dir".

Helena nickte und ließ sich zufrieden zurück in die weichen Kissen sinken. Jetzt konnte sie aufatmen. Tom war da und alles war gut.

Als die Abenddämmerung hereinbrach, öffneten sich automatisch sämtliche Jalousien und Rolläden in der Villa. Langsam erwachten die Bewohner und trudelten einer nach dem anderen im Gemeinschatsraum ein, wo sie sich immer trafen. Alle bis auf Tom. Der lag noch im Bett und betrachtete Helena wie sie schlafend neben ihm lag. Er hatte seinen Kopf auf seiner Hand aufgestützt und ein seeliges Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Nachdem er sie ausgiebig betrachtet hatte, beugte er sich zu ihr und küsste sie sanft auf den Mund. Sofort schlich sich ein Lächeln auf ihr Gesicht, und sie schlug blinzelnd die Augen auf.

"Schon wach?" fragte sie verschlafen

"Ja, schon ne ganze Weile. Weißt du, dass es total schön ist, dich zu betrachten während du schläfst ? Du bist wunderschön." Erneut küsste er sie und schlang seine Arme um sie. Es fühlte sich alles so richtig und gut an. Nie wieder wollte er sie loslassen. Es war überhaupt erst das erste Mal, dass er eine Aussenstehende so nah an sich und vorallem in sein Reich ließ. Das gabs zuvor noch nie.

Helena errötete leicht unter seinen Worten. Vor allem, wenn sie an wenige Stunden zuvor dachte, als Tom zurück kam, und zu ihr unter die Decke kroch. Sie hatten sich geliebt, wie sie es noch nie zuvor erlebt hatte. Tom ließ sie Sterne sehen, und sie war einer Ohnmacht nahe. Sie konnte sich nicht erinnern, je so in Extase gewesen zu sein.

Auch für sie war alles so neu und aufregend zugleich.

Es war die erste Nacht, die sie bei Tom verbrachte und sie war wundervoll. Sie fühlte sich geborgen bei ihm wie selten zuvor. In seinen Armen zu schlafen war als ob sie auf Wolken lag. Unbeschreiblich schön.

"Wir sollten nach unten gehen. Die anderen warten sicherlich schon", sagte Tom und löste sich nur ungern von ihr. Schnell hüpfte er in seine Klamotten und lief anschliessend ins Bad.

Helena mümmelte sich erneut in die Decke und drückte ihr Gesicht in sein Kissen. Tief sog sie seinen Geruch ein, der ihren ganzen Körper zum Kribbeln brachte.

"Du kannst aber auch hier oben warten, wenn dir das lieber ist", rief Tom vom Badezimmer aus. "Wir werden wohl eh nur kurz besprechen, wie wir bei der Jagd vorgehen. Aber dann muss ich dich leider wieder für eine Weile verlassen." Er tauchte wieder im Zimmer auf. Perfekt gestylt und aufbruchbereit. "Es gibt da noch ein paar Jäger, die dringend erledigt werden wollen!" grinste er.

Helena seufzte. Natürlich war ihr klar, dass die Brüder nachts zur Jagd gingen. Aber das es jetzt schon wieder so weit war, und sie wieder alleine bleiben musste...

"Vielleicht willst du dich in der Zwischenzeit mit einer Freundin treffen, oder bei dir zuhause noch ein paar Sachen holen?" Er setzte sich zu ihr aufs Bett. und spielte mit ihren langen Haaren. "Ich würde mich nämlich freuen, wenn du für länger hier bei mir bleibst", fuhr er fort.

Helena riss die Augen auf. Hatte sie da gerade richtig gehört? Wollte Tom tatsächlich, dass sie länger blieb? Sie sollte ihre Sachen holen, und sich hier für länger einrichten? Das konnte doch unmöglich sein. Sie musste sich verhört haben. Ja, das war es wohl...

"Natürlich nur, wenn du das auch willst", zerstreute Tom ihre Gedanken und lächelte sie mit schief gelegtem Kopf an. "Ich will dass du bei mir bleibst."

Keinen Ton brachte sie über die Lippen. Tom Kaulitz überraschte sie von Stunde zu Stunde mehr.

Okay, er meinte es also ernst. Aber war sie dazu überhaupt bereit?

Dark Warriors(Tokio Hotel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt