11. Kapitel

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"Ich glaube wir sollten langsam los", keuchte Tom, als er sich von Helena schweren Herzens löste.

Helena lag unter ihm und ihr Kleid saß schon lange nicht mehr an der Stelle, an der es eigentlich sein sollte. Längst war alles verrutscht. Die großen Kissen der Couch lagen verstreut auf dem Boden. Tom hatte sie kurzerhand runter bugsiert, weil sie eh nur im Weg waren.

Er lag über ihr und schaute sie verschwitzt an. Er musste einfach die Notbremse ziehen, bevor es zu spät war. Natürlich könnte er sie sofort an Ort und Stelle flach legen. Bestimmte Körperregionen von ihm schrieen gerade zu danach. Aber er wollte seine Macht über sie nicht ausnützen. Lieber wollte er sich das für später aufheben.

Schnell richtete Helena ihr Kleid, so dass wieder alles am richtigen Fleck saß. Sie wollte sich nicht anmerken lassen, wie enttäuscht sie tatsächlich war.

Als alle Klamotten wieder an Ort und Stelle waren, streckte Tom ihr seine Hand entgegen. Dankend nahm sie sie an, und ließ sich hochziehen.

"Und ich dachte schon ihr kommt gar nicht mehr", empfing Bill sie an der Türe zum großen Salon und grinste übers ganze Gesicht.

"Was du immer alles denkst", schüttelte Tom lachend den Kopf. "Wie kommts überhaupt, dass du hier so alleine rumstehst?" fragte er neugierig.

Bill zuckte mit den Schultern. "War bisher einfach noch nichts Interessantes dabei", sagte er abweisend und musterte dabei mit gierigem Blick Helena von oben bis unten.

"Bill ich warne dich!" raunte ihm Tom ins Ohr. Er kannte seinen Bruder nur zu gut. Seine Blicke sagten mehr als Worte. Und im Moment sah es ganz danach aus, als wolle er hier an Ort und Stelle über Helena her fallen.

Sein Zwillingbruder verdrehte genervt die Augen. "Schauen werd'ich doch noch dürfen, oder?"

"Nein! Und schon gar nicht wenn du sie dabei mit deinen Blicken ausziehst!", wetterte der Ältere.

Helena bekam von alldem glücklicherweise nichts mit. Sie war gerade angeregt in ein Gespräch mit Georg vertieft. Georg reagierte schnell, als er bemerkte, dass die Zwillinge sich wieder einmal anzickten. Vorsichtshalber brachte er Helena aus der Gefahrenzone und nahm sie einfach schon mal mit aufs Podest, was sicherlich auch im Sinne von Tom war.

Bill rauschte nach der Massregelung seines Bruders ab und verschwand in der Menge, während Tom sich ebenfalls aufs Podest begab. Er setzte sich direkt neben Helena und griff ohne Umschweife nach ihrer Hand.

Helena zitterte innerlich. Das hier war doch schon fast ein Ritterschlag. Tom machte damit allen deutlich, dass sie zu ihm gehörte. Oder sollte sie sich irren? Als sie wenig später ihre Freundin in der Menge entdeckte, entschuldigte sie sich und lief zu ihrer Freundin.

"Kein Wunder konnte ich dich nicht erreichen, wenn du längst hier bist", massregelte Nayla sie. "Hättest ja auch was sagen können."

"Tut mir leid", sagte Helena ehrlich, "Es ging alles so schnell, als Tom mich abholen ließ."

"Ach so weit sind wir schon? Er lässt dich abholen?" fragte Nayla jetzt doch verblüfft.

Helena nickte, Dann überlegte sie für einen Moment. Aber warum sollte sie nicht mit ihrer Freundin darüber reden. Es gab keinen Grund. "Ich habe mich bereit erklärt Tom zu dienen", sagte sie dann schliesslich.

"Ihm zu dienen? Echt jetzt?" fragte Nayla. "Wow, besser hättest es gar nicht treffen können." Sie pfiff anerkennend durch die Zähne.

"Ja, sieht wohl so aus."

"Und? Wie ist er?"

"Ganz nett, denke ich..."

"Ey jetzt lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen", beschwerte sich Nayla. "Ist bestimmt ne Granate im Bett!"

Helena riss erschrocken über die Worte ihrer Freundin die Augen auf. Sie öffnete ihren Mund, aber ausser ein paar abgewürgten Lauten kam nichts heraus. So überrumpelt war sie.

"Nicht?" Nayla runzelte die Stirn.

"Kann ich dir noch nicht sagen", flüsterte Helena leicht nach vorne gebeugt, als sie ihre Stimme wieder fand.

"Wie jetzt? Tom Kaulitz hat dich noch nicht flachgelegt?"

Helena schüttelte ihren hochroten Kopf und senkte beschämt den Blick.

"Wow. Na dann bist du ihm wohl ziemlich wichtig nehme ich an", sagte Nayla trocken.

Plötzlich waren laute Stimmen zu hören, und die Menge wurde unruhig.

"Schnell, beeilt euch!"

"Aus dem Weg!"

"Macht doch Platz!"

"Ruft den Doc!"

"Wie ist er hier her gekommen?"

Ein paar gellende Schreie waren zu hören, als vier Männer einen Verwundeten in den Saal schleppten. Er hing mehr tot als lebendig in ihren Armen.



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Dark Warriors(Tokio Hotel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt