4. Kapitel

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Ich spürte, dass mich jemand trug. Mein Puls beschleunigte sich. Wo war ich? In meinem Büro, beruhigte ich mich selbst. Komisch, ich musste wohl eingeschlafen sein. Ach genau,jetzt fiel mir alles wieder ein. Ich war vor Erschöpfung einfach eingeschlafen.
Stopp. Wer brachte mich dann aus dem Hotel?! Und vorallem wieso?!
Im Halbschlaf nahm ich die Geräusche der stark befahrenen Straße wahr. Die Person die mich trug war stark und hatte einen Bauch bei dem ich bestimmt verlegen werden würde.
Was tat ich denn hier? Ich war doch nicht außerhalb gewesen, oder?
Versuchte mich jemand zu entführen? Panisch versuchte ich mich zu bewegen oder zu schreien. Erfolglos. Ich konnte mich nicht bewegen. Mein Körper tat nicht das, was ich ihm befahl. Nicht mal die Augen bekam ich auf. Ich hörte eine tiefe Stimme lachen."Keine Sorge Baby, das ist nicht dein Dauerzustand."
Ich versuchte mich zu orientieren oder herausfinden wer mich da trug. Alles war wie ausgelöscht. Diese Person- es musste ein Mann sein- setzte mich vorsichtig ab. Ich wollte schon erleichtert auf Atmen, hörte aber im nächsten Moment Handschellen klirren. Das kalte Metall traf auf meine Haut. Ich zuckte zusammen. Wenigstens spürte ich etwas.
"Bald reagiert dein Körper wieder. Solange solltest du dich noch ausruhen.", sagte der Unbekannte. Keine Sekunde später, stach er mir mit einer Nadel in den Arm. Er musste mir etwas injiziert haben, dass mich einschlafen ließ. Langsam fielen mir die Augen zu. Erfolglos versuchte ich sie offen zu halten.
Dunkelheit umgab mich.

Ich stöhnte. Ich lag auf einer weichen Matratze. Probehalber bewegte ich meine Beine. Sie reagierten, wie der Mann es prophezeit hatte. Erleichtert wollte ich meine Hände bewegen, konnte aber nicht. Erschrocken riss ich die Augen auf. Mein Blick fiel auf meine an das Bett gefesselten Hände. Fuck!, dachte ich. Panisch versuchte ich die Fesseln zu lösen."Verdammt...!", fluchte ich.
"Baby, du bist wach.", sagte er. Mein Kopf flog zu der einen Seite meines Bettes.
Cole grinste mich an. Er trug ein Hemd und eine ganz normale Jeans. Seine braunen Haare fielen ihm ins Gesicht und seine grünen Augen musterten mich wachsam. Ich öffnete den Mund.
"Rede nur, wenn ich es dir erlaube.", unterbrach er mich.
Bitte was?! Hatte er das gerade ernsthaft gesagt?! Empört lachte ich."Ich rede wann ich will!"
Er schüttelte bedauernd den Kopf."Nein."
"Ähm doch!", schrie ich schon fast. Cole spannte seinen Unterkiefer an und beugte sich zu mir runter."Widersprich mir nicht Lucy."
Sein Atem strich über meine Wange und verursachte sofort Gänsehaut. Ich reckte mein Kinn."Was sonst Cole?"
Er grinste diabolisch. Sanft strich er mir über die Wange."Ich will dich nicht sofort kaputt machen Baby. Wir haben bestimmt noch viel Spaß miteinander." Mir lief ein Schauer über den Rücken. Mir gefiel die Art wie er 'Spaß' betonte nicht.
Wütend riss ich an den Fesseln. Er beobachtete mich belustigt wie ich vergebens versuchte mich zu befreien. Ich wurde immer panischer. Was zur Hölle wollte er?! Je mehr ich darüber nachdachte, desto verzweifelter wurde ich."Was willst du?", fragte ich mit zitternder Stimme. Cole grinste und nahm eine meiner Haarsträhnen zwischen seinen Daumen und Zeigefinger."Das wirst du schon noch sehen."
Den Kopf schüttelnd lief mir eine Träne aus dem Augenwinkel. Was hatte er vor? Ich hatte angst. Schreckliche Angst, aber ich durfte mich von ihr nicht kontrollieren lassen. Das hatte ich als ich klein war gelernt. Ich musste stark bleiben, durfte auf gar keinen Fall einknicken. Mutig schaute ich ihm direkt in die grünen Augen."Lass mich auf der Stelle gehen."
Sein Grinsen verschwand."Nein, du gehörst jetzt mir Baby."
"Träum weiter.", entgegnete ich diabolisch grinsend. Er richtete sich zu voller Größe auf, jeden Muskel in seinem sportlichen Körper angespannt. Oh Gott dieser Körper..! Mit einem Ruck hatte er mich vom Bett losgebunden und zog mich nun auf die Füße. Etwas überrascht schaute ich zu ihm auf.
"Ich habe dir nicht erlaubt zu reden.", sagte er bedauernd.
Er schlug mich. Mein Kopf flog zur anderen Seite. Fassungslos legte ich eine Hand auf meine Wange.
Der Schmerz. Ich kannte ihn nur zu gut. Das Brennen. Mein Vater. Ich, als kleines Mädchen, geschunden und geschlagen vor dem Spiegel.
Wut loderte in mir."Wag es niemals wieder mich zu schlagen!", schrie ich ihn an. Er packte mich brutal an den Haaren."Lerne zu gehorchen!"
Verzweiflung machte sich in mir breit."Ich gehorche niemandem.",sagte ich gehässig,"aber vorallem keinem Mann."
Cole verengte die Augen."Du hast mir zu gehorchen." Ich konnte die Drohung ganz klar hören. Anstatt den Kopf einzuziehen reckte ich mein Kinn. Ich war eine selbstständig Frau. Niemand befahl mir etwas!"Fick dich."
Er zog mich enger zu sich. Sein Gesicht war ganz nah an meinem, seine Stimme war gefährlich ruhig."Dafür habe ich dich Baby." Mein Mund ging von ganz alleine auf. Ich schüttelte den Kopf. Wie war ich in diese Situation gekommen?! Was hatte ich ihm getan?! Ich wollte hier weg. Es ging alles zu schnell.
Er ließ mich los und verschränkte die muskulösen Arme vor der Brust."Zieh dir an, was ich dir rausgesucht habe und komm dann runter ins Wohnzimmer." Als ich nichts erwiderte packte er mich am Oberarm."Antworte mir!"
"Ja.", zischte ich. Sein Unterkiefer spannte sich an. Ich hielt ihm unsicher die andere Wange hin, falls er mich wieder schlug. Tat er nicht. Er grinste mich triumphierend an, ließ mich los und ging an mir vorbei.
Verständnislos schaute ich ihm hinterher. Er schloss die Tür hinter sich und ließ mich allein in dem Schlafzimmer.
Nachdem ich mich etwas beruhigt hatte, sah ich mir den Raum genauer an. Die Wände waren Cremefarben mit kleinen goldenen Schnörkeln drauf. Der Boden war aus Holz. Die eine Wand bestand ganz aus Glas und gab den Blick auf einen eigenen Strand mit Meer frei. Es gab drei Türen. Eine führte in ein edles Badezimmer, die zweite in einen begehbaren Kleiderschrank und durch die dritte verschwand soeben mein Entführer.
Aber das eigentliche Highlight war das riesige Bett. Es war schwarz und hatte unglaublich weiche Bettwäsche. Luxuriöse Kissen schmückten die Matratze.
Dieser Raum entsprach dem teuersten Zimmer meines ganzen Hotels. Es gab nur einen Unterschied. Etwas edler war es hier schon.
Ich schnaubte und drehte mich planlos im Kreis. Wo waren die Sachen von denen er gesprochen hatte? Ah sie lagen auf einem der zwei Sessel, der vor der Glaswand stand.
Eine Jeans,ein dünnes Top, Socken und Unterwäsche. Ich schnappte mir das Zeug, da ich keine andere Wahl hatte und ging in das Badezimmer.
Wenn ich hier raus wollte, musste er denken, dass ich mitspielte....

Subdue YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt