Mit gerötetem Gesicht saß sich, die Hände schützend vor meinem entblößten Oberkörper auf der Bettkante. Aaron schmierte irgendeine 'beruhigende Salbe' auf die Entzündung und Verband es anschließend. Cole hatte nichts anderes zu tun als mich anzüglich an zu Grinsen. Angewidert schaute ich ihn an."Ekelhaft."
Cole's Grinsen wurde noch breiter."Wir reden später Baby."
Ich streckte ihm die Zunge raus. Aaron schaute uns Kopf schüttelnd an."Du weißt was ich von dem ganzen halte Cole."
"Danke, dass du so schnell kommen konntest.", sagte Cole dankbar und ignorierte einfach Aaron's Satz. Genervt verdrehte ich die Augen."Darf ich mich anziehen?"
"Nein, aber du tust es sowieso.", sagte Cole bedauernd. Erwartungsvoll schaute ich die zwei Männer an."Raus!" Mit einem Kopfnicken zur Tür unterstrich ich meine Worte nochmal. Cole zog eine Augenbraue hoch."Baby, ich gehe wann ich will..." Flehend sah ich zu Aaron. Dieser nickte und packte Cole an der Schulter."Wir müssen draußen noch etwas klären." Dankbar lächelte ich. Cole stöhnte, folgte Aaron aber aus dem Zimmer.
Sobald die Tür ins Schloss gefallen war, sprang ich auf und zog meinen BH an. Der Verband dämpfte den Schmerz zum Glück ab. Eilig ging ich in den Kleiderschrank. Ich war mir sicher vorhin auch Anziehsachen für mich gesehen zu haben. Tatsächlich. Da lagen ordentlich gefaltet Hemden, Pullis, Jeans, Socken und Unterwäsche. Es gab viel Auswahl. Nachdem ich meinen Mund wieder geschlossen hatte, griff ich blind nach einem schwarzen Pullover. Erleichtert darüber wieder etwas Stoff auf der Haut zu haben seufzte ich.
Probehalber streckte ich mich. Es tat ein bisschen noch weh, aber das war solange man nicht direkt drauf fasste auszuhalten. Ich lief zu der Tür, die Kleiderschrank und Schlafzimmer voneinander trennten und öffnete diese einen Spalt. Das Zimmer schien leer, also öffnete ich die Tür ganz und zuckte zusammen, als ich Cole sah. Er saß auf dem Bett und grinste mich an. Ich verzog das Gesicht und schloss die Tür hinter mir.
"Schade, habe ich die Show etwa verpasst?", fragte er belustigt. Angewidert schaute ich ihn an."Typisch Mann...", murmelte ich. Er verdrehte belustigt die Augen."Hierher Baby.", befahl er und deutete neben sich.
Misstrauisch schaute ich ihn an. Wieso sollte ich ihm trauen? Er hatte mir seinen Namen in den Rücken geritzt und mich geschlagen. Ich bewegte mich nicht von der Stelle. Cole legte seinen Kopf schief. Das ließ ihn Jugendlicher wirken. Er sah aus, als ob er meine Gedanken versuchte zu lesen."Aaron hat gesagt, dass liegen am besten für deinen Rücken ist" Ich blieb immer noch stur stehen."Bitte Baby."
Meine Augen wurden groß. 'Bitte Baby?' Er hatte mich gebeten etwas zu tun? Ich entschloss mich ihm eine Chance zu geben und ging langsam auf das Bett zu. Er lächelte charmant."Was hat dich überzeugt?"
"Die Tatsache, dass du 'Bitte' gesagt hast.", erklärte ich neutral. Mit genug Abstand zu ihm legte ich mich hin. Ich stöhnte leise als meine Wunde das Bett berührte. Jap. Es tat noch genauso schlimm weh."Scheiße!", fluchte ich leise und verzog das Gesicht.
Cole lachte."Leg dich auf den Bauch." Unsicher musterte ich ihn."Wieso?"
Er zog belustigt eine Augenbraue hoch."Dann tust du dir nicht weh. Was denkst du denn von mir Lucy?" Ich schnaubte verächtlich."Das brauchst du nicht zu wissen." Trotzdem tat ich was er gesagt hatte und legte mich auf den Bauch. Das war tatsächlich besser. Ich entspannte mich und seufzte leise. Cole schaute mich nachdenklich von der Seite an. Nervosität machte sich bemerkbar. Er lächelte und strich sanft über meinen Rücken."Wieso mache ich dich nervös Baby?"
"Du hast mir deinen Namen in den Rücken geritzt, mich geschlagen, mich entführt, du bist ein Mann und du hast kein Hemd an.", erklärte ich knapp. Letzteres war mir unangenehm zuzugeben. Ja, er machte mich nervös, weil er unter anderem verdammt gut aussah. Cole legte sich ebenfalls auf den Bauch. Nun sah er mir direkt in die Augen. Er grinste."Du findest mich also heiß?"
Das Blut stieg mir in den Kopf."Das habe ich nie behauptet."
"Genau.", sagte er lachend. Diese Situation war so befremdlich für mich. Cole war so freundlich und fürsorglich mir gegenüber. So hatte ich ihn noch nicht erlebt. War das die sogenannte Ruhe vor dem Sturm? Misstrauisch musterte ich ihn. Seine grünen Augen ruhten ebenfalls auf mir. Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel."Amber ist sehr um dich besorgt gewesen." Ich riss die Augen auf."Amber? Wo ist sie?"
Beruhigend strich er mir über den Rücken."Im Hotel. Sie kümmert sich darum während deiner Abwesenheit."
Etwas an dem Satz ließ mich stutzten."Woher kennst du sie?"
"Im Hotel habe ich kurz mit ihr gesprochen und mit ihr habe ich vorhin telefoniert.", erklärte Cole stolz.
"Wieso hast du mit ihr telefoniert?"
Er grinste und gab mir einen Klaps auf den Hintern."Sie musste doch wissen wo du bist."
Was?! Amber wusste wo ich war und unternahm nichts dagegen? Wie hatte er sie manipuliert? Fuck! Fassungslos sah ich ihn an."Was hast du ihr erzählt?"
"Die Wahrheit Baby..."
"Hast du sie erpresst?"
Cole grinste diabolisch."Brauchte ich nicht. Amber arbeitet für mich."
Meine Augen wurden groß. Was zur Hölle? Fassungslos starrte ich ihn mit offenem Mund an. Meine beste Freundin arbeitete für eine kriminellen? Einen Bastard? Meinen Entführer? Geschockt schüttelte ich den Kopf."Wieso sollte sie für....dich arbeiten?"
"Es ist kein schlechter Job. Außerdem macht es spaß.", erklärte er grinsend. Er genoss meine Ahnungslosigkeit. Ich sah es ihm an. Wütend schlug ich mit der Faust auf die Matratze."Du verdammter-"
Cole lachte und strich mir beruhigend über die Wange."Baby sag es nicht. Du willst nicht, dass ich die Kontrolle verliere."
Ich drückte mein Gesicht in eines der Kissen und schrie mir den Frust von der Seele. Den Frust und die Verzweiflung. Ich war verloren. Cole zog meinen Kopf an den Haaren hoch."Beruhig dich."
"Ich habe dir nichts mehr zu sagen.", erklärte ich stur. Das war gelogen. Ich wollte ihm an den Kopf werfen was für ein Arsch er war, aber ich traute mich nicht. Er war zu allem in der Lage und ich war ihm unterlegen. Ich schwor mir. Niemals würde ich mich ihm kampflos unterwerfen.
Niemals...

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Subdue You
Misterio / SuspensoLucy Shane. Eine junge Frau die eines der berühmtesten Hotels in ganz San Francisco leitet. Ihr Job ist ihre große Liebe, denn aufgrund ihrer Vergangenheit verzichtet sie auf Männer. Sie lässt sich von niemandem etwas vorschreiben, weder von Männern...