15. Kapitel

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Erstaunlicherweise fand ich in dem genauso rosa Badezimmer alles was das Mädchenherz begehrte. Lippenstifte in allen Farben, Blush, Highlighter, Wimperntusche, Eyeliner und Lidschatten. Staunend nahm ich einen Lila farbenen Lippenstift in die Hand. 'M.A.C.' stand dort drauf. Ich öffnete sprachlos den Mund. Schnell legte ich ihn zurück und nahm die restlichen Sachen unter die Lupe. Alles Marken Produkte.
"Baby alles gut?", fragte Cole von draußen. Ich hörte förmlich das wissende Lächeln in seiner Stimme. "J-ja selbstverständlich", stotterte ich. Er lachte:"Brauchst du hilfe?"
Ich grinste. Die Vorstellung davon wie er mir Lidschatten auftrug war zum sterben lustig."Nein schon gut. Gib mir zehn Minuten."
Cole seufzte und entfernte sich ein Stück von der Badezimmertür. Ich widmete mich wieder dem Make-up. Nach langer Zeit entschied ich mich für ein nicht zu starkes Make-up. Gekonnt betonte ich meine nicht ganz erkennbaren Wangenknochen. Meine Wimpern tuschte ich und ich trug einen Nude farbenen Lidschatten auf. Am längsten brauchte ich für den Lippenstift. An Ende entschied ich mich für den Lila M.A.C. Lippenstift. Er ließ meine Lippen noch voller wirken.
Eingehend betrachtete ich mein Spiegelbild. Jetzt sah ich akzeptabel aus. Nicht mehr blass und verängstigt. Ich lächelte Probehalber. Müsste schon gehen.
Es klopfte an der Tür. Das musste Cole sein."Ja, komm rein."
Cole blieb im Türrahmen stehen und musterte mich eingehend."Nicht schlecht."
Ich lächelte:"Dankeschön."
Er hielt mir auffordernd die Hand hin. Ich ergriff sie und hakte mich bei ihm unter. Cole führte mich aus dem Zimmer raus. Charmant lächelte er mich an:"Können wir los?"
Erst jetzt fiel mir auf, dass er schon umgezogen war. Cole trug einen schwarzen Anzug der ihm unglaublich gut stand. Der Anzug schmeichelte seiner sportlichen Figur. Grinsend hob er mein Kinn an:"Mund zu Lucy sonst zieht es."
Ich wurde rot. Verlegen schaute ich weg. Cole lachte und legte einen Arm um meine Taille. Er führte mich aus der Haustür raus.
Als die kühle Abendluft meine Haut berührte schloss ich die Augen. Wie lange war ich nicht mehr draußen gewesen? Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Ich konzentrierte mich auf das Rauschen des Meeres und die Vögel.
Eine Hand auf meiner Wange riss mich aus meinen Gedanken. Cole lächelte mich charmant an."Können wir endlich los Honey?"
Ich nickte immernoch leicht neben der Spur. Er führte mich zu einem schwarzen Range Rover und hielt mir die Tür auf. Dankbar lächelte ich ihn an. Wenn er so war kam ich so gut mit ihm klar. Dann war er so niedlich und offen für alles. Neugierig schaute ich ihm beim einsteigen zu. Er war verdammt heiß. Innerlich verfluchte ich mich dafür, aber ich fand ihn tatsächlich anziehend.
Sein Blick glitt über mich. Ich konnte etwas hungriges darin ausmachen. Wollte er mich? Ein wohliges Gefühl machte sich in mir breit. Cole grinste:"Du siehst unglaublich heiß aus."
Verlegen schaute ich auf meine Hände die ich im Schoß gefaltet hatte. Komplimente von ihm brachten mich immer aus der Bahn. Cole startet den Motor und legte eine Hand auf meinen Oberschenkel. Sofort bekam ich Gänsehaut. Er lachte leise und fuhr aus der Auffahrt.
Nach einer Weile traute ich mich wieder etwas zu sagen:"Was ist das für eine Vernissage?"
"Es sind viele meiner Freunde und Kollegen da. Sie sind wie ich, sei gewarnt. Ich muss ein paar Sachen regeln, aber das wird kein Problem.", erklärte er grinsend.
Sie sind wie ich? Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit. Ich war mir nicht sicher was er damit meinte. Wahrscheinlich war es auch besser so. Trotzdem war ich jetzt etwas nervöser als zuvor. Sanft drückte er meinen Oberschenkel:"Es ist alles gut. Ich passe auf dich auf." Ich lächelte gequält. Die Frage war nicht ob er auf mich aufpasste sondern wovor.
"Und wieso nimmst du mich mit?", fragte ich leise. Cole ließ seine Hand auf meinem Oberschenkel etwas höher rutschen:"Ich will meine neuste Errungenschaft vorstellen."
Errungenschaft? Bitte was? Ich war eine Errungenschaft? Seine? Es drehte sich in meinem Kopf. Wie schnell er seine Laune wechseln konnte. Gerade eben war er noch charmant und liebevoll und im nächsten Moment war er besitzergreifend und frech. Ich schnaubte:"Keinesfalls bin ich deine Errungenschaft!"
"Du kannst auch gerne meine persönliche-"
"Nein! Wag es ja nicht mich so zu nennen!", unterbrach ich ihn. Cole lächelte triumphierend:"Dann also doch Errungenschaft, Baby?"
Ich antwortete gar nicht. Wütend wischte ich seine Hand von meinem Bein und drehte mich so gut es ging weg von ihm. Er verdarb alles mit seinen Stimmungsschwankungen! Ich war glücklich und dann kam er mit diesem Scheiß! Energisch strich ich mir die Haare hinters Ohr.
Sanft strich er mir über die Schulter:"So war das nicht gemeint Becka. Komm schon. Lächle für mich." Er klang wieder normal. Liebevoll, sogar fast schon besorgt. Ich wagte einen Blick über meine Schulter.
Sein Blick war auf die Straße gerichtet, aber sein Oberkörper zeigte eindeutig in meine Richtung.
"Nenn mich nicht deine neuste Errungenschaft."
Er lächelte mich kurz an:"Abgemacht. Lächelst du jetzt bitte wieder?"
Wie von allein zuckten meine Mundwinkel nach oben. Zufrieden lächelte er und küsste meinen Handrücken."Schon besser." Die Stelle, an der seine Lippen meine Haut berührt hatten, kribbelte. Cole schien meine Reaktion auf seine Berührungen nicht entgangen zu sein und hielt meine Hand immernoch fest. Ein Grinsen schlich sich auf seine Gesichtszüge. Ich seufzte verträumt. Sofort hielt ich mir eine Hand vor den Mund. Hatte er den Seufzer gehört? Natürlich hatte er. Belustigt zog er eine Augenbraue hoch."Ist da jemand verliebt?"
Ich wurde rot:"N-nein! Wie kommst du darauf?"
"Ach nur so...", neckte er mich grinsend.
Ich wandte den Blick ab und sah auf die vorbei ziehenden Bäume und Häuser. Gedanken verloren kaute ich auf meiner Unterlippe. Ich hatte ihn gerade angelogen. Definitiv hatte ich Gefühle für Cole. Zumindest für den jetzigen. Wenn er so war wie jetzt würde ich ihn sofort heiraten. Okay, vielleicht nicht sofort, aber ich würde für immer bei ihm bleiben wollen. Das wollte ich jetzt schon. Er konnte so liebevoll sein. Zaghaft schielte ich zu ihm rüber. Er hielt immernoch meine Hand. Ich lächelte und drückte sanft seine Hand. Sofort schaute er mich an. Sein Blick verriet mir, dass er versuchte herauszufinden, was ich dachte. Nachdenklich strich er mir über die Wange. Augenblicklich bekam ich Gänsehaut und er grinste wissend.
Der Rest der Autofahrt verlief relativ entspannt. Cole hatte einfach die ganze Zeit meine Hand gehalten und nichts gesagt. So sollte er immer sein. Er parkte unmittelbar vor dem festlich aussehenden Gebäude. Zum zweiten Mal hauchte er einen Kuss auf meinen Handrücken und stieg dann aus. Ich lächelte dümmlich. Cole öffnete meine Tür und hielt mir seine Hand hin."Komm Baby."
Ich ergriff sie und er grinste mich an als er selbstsicher einen Arm um meine Taille legte.

Subdue YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt