6. Kapitel

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Er setzte mich am ende des Flurs vor einer dunkelbraunen Tür ab. Gelangweilt musterte ich ihn."Eine Tür. Sagenhaft."
Cole schüttelte lachend den Kopf."Wir fangen mit leichten Aufgaben an Becka."
"Juhu. Danke.", kommentierte ich sarkastisch. Er schnaubte und öffnete die Tür.
Dahinter befand sich ein Arbeitszimmer. Schwarze Regale voll mit Akten zierten die Wände, in der Mitte stand ein brauner Arbeitstisch mit einem Stuhl. An einer der Wände stand ein weißes Sofa. Der ganze Raum wirkte relativ dunkel.
Oder vielmehr männlich. Auf dem Schreibtisch stapelten sich Papiere und Unterlagen.
Er schob mich in den Raum. Gelassen setzte er sich auf das Sofa und schaute mich aufmerksam an. Cole erwartete doch etwa nicht, dass ich für ihn....
Beschützend verschränkte ich die Arme vor der Brust. Er musste mein Unbehagen bemerkt haben, denn er grinste mich anzüglich an."Nicht mehr ganz so vorlaut,Baby?"
Wütend starrte ich auf meine Füße."Nenn mich nicht 'Baby'."
"Fühlst du dich dann unwohl?", erkundigte er sich.
Als Antwort schaute ich ihn zornig an. Er lächelte charmant."Setz dich an den Schreibtisch Baby." Ich runzelte die Stirn. Was wollte er? Er stöhnte genervt."Was war eine der wichtigen Grundlagen?"
Ich musste tun, was er wollte. Zögernd setzte ich mich auf den Drehstuhl und schaute ihn gelangweilt an. Er grinste und stand auf. Unsicher wollte ich wieder aufstehen, damit ich nicht von ganz unten hochsehen musste. Geschickt drückte er mich zurück und stützte Hände links und rechts von mir ab."Du machst jetzt diese ganzen Unterlagen für mich Lucy."
Ich lachte empört."Mach es doch selber!" "Nein, du verstehst nicht. Du musst tun was ich will. Mach es und dir wird nichts passieren.", erklärte er ruhig. Den Kopf schüttelnd legte ich meine Hände auf seinen Oberkörper und wollte ihn weg drücken. Er kam mit seinem Gesicht meinem gefährlich nah."Nimm es mir nicht übel Sweet, aber ich will nicht, dass du wegläufst." Cole ging vor mir in die Hocke. Etwas klirrte und im nächsten Moment spürte ich kaltes Metall an meinem Fuß."Machst du mich gerade an dem Stuhl fest?!", schrie ich fassungslos. Er sah mich mit seinen grünen Augen an."Lass es dir eine Lehre sein." Damit stand er auf, lief zu der Tür und öffnete sie."Ich komme in zwei Stunden wieder. Bis dahin musst du fertig sein.", sagte er streng.
Cole ließ mich hier einfach angekettet sitzen. Ich hörte den Schlüssel im Schloss.
"Fuck!", fluchte ich. Ich machte doch diesen Kram nicht für ihn! Was fiel diesem Bastard ein?! Sah ich aus wie Cinderella? Anstatt mich den Papieren zu widmen beugte ich mich zu meinen Füßen runter. Dieser Bastard hatte mich mit Handschellen fest gekettet! Ich fasste mir in die Haare. Oh Gott! Zum Glück hatte ich noch eine dieser kleinen Haarspangen im Haar von dem Dutt.
Mal sehen, ob es auch in der Realität funktionierte. Ich versuchte es gerade mal drei Minuten lang, da schnappte das Schloss auch schon auf.
Erleichterung durchströmte mich. Schnell sprang ich auf und eilte zu der Tür. Panisch rüttelte ich an dem Griff. Abgeschlossen. Verzweifelt fuhr ich mir durch die Haare.
Vielleicht würde ich seine Aufmerksamkeit auf mich lenken, wenn ich schrie...? Aber dann würde ich hier nicht Raus kommen. Eins hatte ich damals gelernt. Niemals durfte man etwas unüberlegtes tun. Ich versuchte mein Glück und knackte das Schloss mit Hilfe der Haarspange. Leise schlich ich auf den Flur. Er war wirklich lang und eine Treppe führte ein Stockwerk nach unten. Ich zögerte nicht sondern lief sofort die Treppe runter. Soweit ich es erkannt hatte, befand ich mich im ersten Stock. Im Erdgeschoss musste die Haustür sein.
Ich erstarrte. Am Ende der Treppe war ein riesiges Wohnzimmer in schwarz weiß mit einer Wand aus Glas. Es war unglaublich eindrucksvoll. Mit offenem Mund trat ich von der untersten Stufe in den großen Raum. Das musste das Herzstück des Hauses sein. Orientierungslos drehte ich mich im Kreis und hielt nach der Haustür Ausschau.
Das musste sie sein. Eine weiße Flügeltür. Sehr edel. Erleichtert eilte ich darauf zu. Ich sah schon das Meer vor mir. Blaues Wasser.
Ich war schon fast da, als jemand mich an sich drückte.
Er drehte mich zu sich um."Ich hasse es, wenn ihr Mädchen glaubt ihr könntet weglaufen.", knurrte er. Hasserfüllt schaute ich ihn an."Leider liegt das in unserer Natur. Vor Arschlöchern wie dir weglaufen."
Cole's Blick verdüsterte sich und er schlug mich."Du bekommst einen zweiten Versuch. Tu was ich von dir will." Ich schrie auf. Nein, ich würde nicht wie damals klein bei geben. Ich war erwachsen und konnte mich verteidigen. Ich wollte mein Knie anziehen, er erkannte aber meine Absichten und wich mir aus. Mist! Ich hätte ihn so gerne vor mir auf den Knien gesehen. Ich hatte keine Zeit mich zu ärgern, denn er griff nach meinem Handgelenk. Erschrocken schrie ich auf und rannte los.
Ich wusste nicht wo hin und lief einfach in den nächsten Raum. Es war die Küche. Perfekt! Meine einzige Möglichkeit hier wegzukommen war ihn außer Gefecht zu setzten.
Eilig lief ich zu einer Schublade und zog ein großes Messer heraus. Es reflektierte das Licht.
"Tu nichts, was du später bereust.", sagte er warnend. Mit dem Messer in der Hand drehte ich mich zu ihm um."Lass mich gehen, dann lege ich das Messer weg."
Er grinste."So läuft das hier aber nicht." Zornig stürmte ich auf ihn zu und zielte direkt auf sein Herz.
Cole war verdammt geschickt. In einer fließenden Bewegung verdrehte er mir schmerzhaft den Arm auf den Rücken. Ich wimmerte auf und gab das Messer frei. Er nahm es mir ab."Meine Regeln Lucy."
Ich knurrte."Du bist ein arrogantes Arschloch!" Cole drückte mir die Klinge an die Kehle, seinen Körper gegen meinen Gepresst."Wenn du nicht sterben willst Baby, hör auf mich.", flüsterte er in mein Ohr.
Ich traute mich gar nicht zu schlucken."Ich denke nicht mal dran.",zischte ich. Cole knurrte und trat mir in die Kniekehlen. Ich fiel auf die Knie und zog ängstlich den Kopf ein. Er kam um mich herum und kniete sich vor mich hin. Mit der scharfen Klinge strich er meine Wange entlang bis zu meinem Mund."Wie du wohl ohne Lippen aussiehst Liebling?", überlegte er laut. Erschrocken kniff ich die Lippen zusammen. Er würde es doch nicht in Betracht ziehen, oder?! Tränen stiegen mir in die Augen. Ich wollte nicht vor ihm weinen, aber es passierte wie von alleine.
Cole fing eine Träne mit der Klinge auf und lächelte grausam."Hast du angst?" Unfähig etwas zu sagen wimmerte ich. Er legte das Messer triumphierend lächelnd beiseite. Sanft strich er mir über die Wange."Tust du jetzt endlich worum ich dich gebeten habe?", fragte er ungeduldig.
Ich hatte keine andere Wahl."Ja.", murmelte ich kleinlaut. Er lächelte charmant und half mir wieder auf die Füße."Dann auf. Du kennst den Weg Baby."

Subdue YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt