11. Kapitel

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Cole tippte sich nachdenklich ans Kinn."Baby steh auf.", befahl er. Fragend schaute ich ihn an."Wieso?"
"Mach einfach."
Ich stöhnte. Eigentlich hatte er mir gar nichts zu sagen, aber momentan standen meine Chancen relativ schlecht. Amber arbeitete für ihn. Sie wusste davon. Ihr Verrat verletzte mich unglaublich. Das hätte ich nie von ihr erwartet. Ich kannte sie seit meiner Ausbildung. Das sie so etwas je tun könnte hätte ich nie erwartet. Widerwillig stand ich auf."Und jetzt?" Er stand auch auf und kam zu mir. Ich ging einen Schritt zur Sicherheit zurück. Cole grinste."Ich muss an deinen Rücken." Fragend hob ich eine Augenbraue."Um was zu tun?"
"Ich muss deinen Verband wechseln Baby.", erklärte er ruhig. Das war ein einleuchtender Grund. Ich nickte und drehte mich um. Cole kam ganz nah an mich ran."Du weißt was jetzt kommt.", raunte er dicht an meinem Ohr. Ein Schauer lief mir den Rücken runter. In meinem Bauch kribbelte es ungewohnt. Ich schloss die Augen und zog mir das Hemd über den Kopf. Cole lachte leise. Sein Atem kitzelte mich am Ohr.
Seine Finger übten nur ganz leichten Druck aus. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich vermuten, dass er auch eine Ausbildung zum Artzt genossen hatte. Ich bekam Gänsehaut von seiner Berührung. Er war sehr vorsichtig und wechselte den Verband gekonnt.
Als er fertig war, legte er die Arme von hinten um mich."Schon fertig Baby."
Ich befreite mich aus seiner Umarmung und griff nach meinem Hemd. Nachdem ich es mir angezogen hatte, drehte ich mich zu ihm um."Danke."
Er lächelte charmant."Immer doch. Wenn du mich nicht provozierst kommen wir doch perfekt miteinander klar." Das stimmte. Wütend sah ich zur Seite."Du hast deinen Namen in meinen Rücken geritzt." Triumphierend grinste er."Dann weiß jeder, dass du mir gehörst. Wir wollen doch nicht, dass einer meiner Kollegen denkt du wärst zu verkaufen."
Zu verkaufen? Unsicher schaute ich ihn an. Handelte er etwa mit Menschen? Angewidert ging ich einen Schritt zurück. Das wurde mir wieder zu viel. Mich hatte ein Menschenhändler entführt. Und meine beste Freundin arbeitete für ihn. Cole grinste und verschränkte die Arme vor der Brust. Er trug heute ein Hemd.
"Wieso verkaufst du mich nicht?", fragte ich zögernd. Eigentlich wollte ich die Antwort nicht hören.
Er hob mein Kinn an und schaute mir in die Augen."Du bist zu wertvoll um dich an ein Bordelle zu verkaufen." Ich drehte mein Gesicht weg."Sollte ich mich geehrt fühlen?"
"Solltest du Baby. Nicht jede ist gut genug für mich.", murmelte er Gedankenverloren. Erstaunt sah ich ihn an. Etwas liebevolles war in seinen Augen zu erkennen. Aber so plötzlich es gekommen war war es auch wieder verschwunden."Ich muss kurz weg. Du bleibst hier. Und versuch erst gar nicht abzuhauen. Ich habe meine Leute überall."
Cole wartete bis ich nickte und ging. Im Türrahmen drehte er sich nochmal zu mir um."Öffne niemandem die Tür wenn ich nicht da bin." Verständnislos sah ich ihm hinterher. Das war ein höchst komisches Verhalten von ihm. Aber andererseits hatte ich so die Gelegenheit mich im Haus umzusehen. Das Schlafzimmer kannte ich ja jetzt schon. Ich atmete tief ein und trat auf den Flur.

Das Haus war riesig und bietete eine schier unendliche Auswahl an Schlafzimmern mit angrenzenden Badezimmern und begehbaren Kleiderschränken. Es war faszinierend. Ich hätte mich beinahe verlaufen. Nachdem ich mir das Wohnzimmer gründlich angesehen hatte war ich auf der Suche nach Essen in der Küche gelandet. Ich nahm mir einen Apfel und ein Glas Wasser. Mehr brauchte ich nicht. Halbwegs zufrieden setzte ich mich mit meinem kargen Mittagessen auf das schwarze Sofa. Ich seufzte und biss in meinen Apfel.
Allein sein tat mir überhaupt nicht gut. Ich dachte über zu viel nach. Zum Beispiel über Cole's Verhalten vorhin oder über die verdammte Tatsache, dass sein Name für immer auf meinem Rücken stand. In dem Moment in dem ich mich daran errinerte, zuckte ich zusammen. Meine Wunde fing an weh zu tun."Fuck.", fluchte ich. Ich massierte mir die Schläfen. Zum Glück gingen die Schmerzen von alleine weg. Erleichtert aß ich den Apfel weiter. Als ich ihn fertig gegessen hatte stand ich auf. Die Tür lachte mich praktisch aus. Ich konnte einfach verschwinden. Zögerlich trat ich einen Schritt auf die Tür zu. Wie in meinem Traum sah ich das Wasser vor mir. Ja, ich würde einfach wegschwimmen.
Gerade als ich meine Hand auf die Türklinke legte, klingelte es sturm. Ich sprang in die Luft und schrie auf. Panisch überlegte ich was ich tun sollte. Cole hatte mir verboten die Tür zu öffnen....
Das Klingen wurde stürmischer. Ich nahm all meinen Mut zusammen und öffnete die Tür.
Ein Mann ungefähr in Cole's Alter mit schwarzen lockigen Haaren und grauen Augen schaute von oben auf mich herab. Sobald er mich sah grinste er und ließ seinen Blick ausgibig über mich gleiten.
"W-was kann ich für sie tun?", fragte ich gewohnt höflich.
Der Mann musterte mich interessiert."Ich muss zu Cole. Ist er nicht da?"
Ich schüttelte den Kopf und verschränkte die Arme vor der Brust. Endlich schaute mir der Mann in die Augen und nicht in den Ausschnitt."Weißt du wann er wiederkommt meine Süße?"
Ich richtete mich zu voller Größe auf."Ich bin nicht deine Süße und nein weiß ich nicht."
Er lachte und trat einfach ein. Ich schnaubte verächtlich."Ich darf niemanden rein lassen."
"Dann bin ich wohl niemand, Bunny.", spottete der Mann. Die Hände empört in die Hüften gestemmt folgte ich ihm in das Wohnzimmer."Wer bist du?", fragte ich ungeduldig.
Er drehte sich zu mir um und deutete eine Verbeugung an."Ich bin Kilian Sumner. Ein Kollege von Cole der noch einiges mit ihm zu besprechen hat. Und wer bist du?" Kilian lächelte mich charmant an. Angewidert rümpfte ich die Nase."Lucy Shane."
"Sein neues Spielzeug nehme ich an?"
Spielzeug? Ich schnaubte verächtlich."Scheint so."
Kilian grinste wissend."Sweety bei ihm hast du die Arschkarte gezogen. Komm lieber mit mir. Wir haben bestimmt viel....Spaß miteinander." Sein Blick glitt über meinen Körper. Abwehrend hob ich die Hände."Ich gehe nicht mit pedophilen Arschlöchern."
Kilian lachte, aber bevor er etwas sagen konnte stürmte ein wütender Cole in den Raum. Er wandte sich zuerst mir zu. Wütend schlug er mich."Ich habe dir gesagt du sollst niemanden rein lassen!"
Fassungslos starrte ich ihn an."Aber-" Er schnitt mir das Wort ab und drehte sich zu Kilian um."Vorallem nicht ihn!"

Subdue YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt