9. Kapitel

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'Cole'
Das hatte er mir unterhalb des BH'S in die Haut geritzt. Als wäre ich sein Buch oder Heft, dessen erste Seite er mit seinem Namen gekennzeichnet hatte. Die Wunde war rot und tat weh. Ich konnte meinen Rücken nicht ausstrecken, so weh tat es.
Fassungslos drehte ich mich einmal um mich selbst. Ich stand in dem begehbaren Kleiderschrank vor dem Spiegel. Ich fühlte mich wie damals. Meine eine Wange war leicht blau, meine Unterlippe aufgeplatzt, an meiner Kehle war deutlich ein Schnitt zu sehen und auf meinem Rücken stand sein Name.
Mit glasigen Augen schaute mich mein Spiegelbild an. Ich konnte nicht anders. Tränen kullerten mir über die Wangen. Ich schluchzte und sank zu Boden.
Es war mir egal ob Cole noch schlief oder nicht. Er sollte mich ruhig hören, dann merkte er, dass er etwas falsch machte. Cole lag in Boxershorts im Bett und schlief. Gestern Nacht hatte er mich hoch getragen und ohne ein Wort sein Hemd und Hose ausgezogen, sich neben mich gelegt und war eingeschlafen. Okay ich musste zugeben. Ein wenig hatte ich den Anblick seines Sixpack's schon genossen. Aber immer wenn ich mich bewegt hatte, war mir der Grund wieder eingefallen, wieso ich ihn hasste.
Ich legte meinen Kopf auf meine Knie und schluchzte. Es tat alles weh. Ich konnte mich nicht bewegen. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht Cole's Schritte gehört hatte. Erst als ich seine Hand auf meiner Wange bemerkte,schaute ich ihn mit verheulten Augen an."Was willst du?"
"Hast du Schmerzen Baby?", fragte er besorgt, aber ich konnte einen Hauch von Spott heraushören. Ich verzog den Mund."Ja."
Zugeben war noch nie eine meiner Stärken gewesen. Cole nickte und hielt mir auffordernd seine Hand hin. Ich überlegte einen Moment ob ich nachgeben sollte. Er bemerkte mein Zögern und lächelte mich aufmunternd an."Komm schon. Dieses mal will ich dir helfen Liebling."
Ich musste eingestehen, dass er nicht so aussah, als wollte er mich schlagen oder sonstiges tun. Stöhnend ließ ich mich von ihm auf die Beine ziehen. Er drehte mich um, sodass ich mit dem Rücken zu ihm stand. Ich spürte seine Finger ganz leicht über die Wunde streichen und zuckte zusammen."Das tut weh.", jammerte ich wehleidig.
Cole legte einen Arm um meine nackte Taille."Ich weiß Baby. Aaron kann etwas gegen den Schmerz machen."
Ohne Protest ließ ich seine Hand wo sie war. Ich war zu schwach um mich zu wehren und außerdem hatte diese Geste etwas beschützendes an sich. Cole führte mich wieder zu dem Bett."Leg dich auf den Bauch."
Errinerungen von gestern blitzten in meinem Kopf auf. Stumm schüttelte ich den Kopf. Paranoid beschrieb es ganz gut. Ich hatte angst, dass er mich erstechen würde oder schlimmeres. Ängstlich zog ich schon mal den Kopf ein.
Cole reagierte völlig unerwartet. Anstatt mich zu schlagen umarmte er mich und strich mir beruhigend über den Kopf."Baby leg dich bitte hin. Das tut weniger weh als stehen oder sitzen."
Perplex nickte ich. Diese plötzliche Sänfte überraschte mich. Ich legte mich vorsichtig hin und zuckte augenblicklich zusammen."Was machst du jetzt?"
Er lachte."Keine angst. Ich rufe meinen Freund Aaron an. Er ist Artzt und hat mir schon öfters geholfen."
Ein Arzt. Ich atmete erleichtert aus. Ärtzte waren gut. Vielleicht konnte er mir helfen? Cole strich mir nochmal über den Kopf und ging dann zur Tür."Und Baby?"
"Hm?"
"Er wird dir nicht bei der Flucht helfen.", sagte er grinsend. Mist. Er war gut. Missmutig drückte ich mein Gesicht in die Kissen und schrie. Das half mir meine Aggressionen unter Kontrolle zu bringen. Erschöpft schloss ich die Augen. Ein wenig Ruhe würde mir wahrscheinlich helfen.

Stimmen um mich herum weckten mich."Cole warum musst du sie immer in den ersten Tagen so auslaugen?", fragte eine Männerstimme. Sie gehörte bestimmmt zu einem älteren Mann. Er klang ruhig. Es musste sich um Aaron handeln, beschloss ich. Ich behielt meine Augen immernoch geschlossen. Wenn ich tat als ob ich schlafen würde, bekam ich wahrscheinlich mehr Informationen als im Wach Zustand.
Cole lachte."Ich hasse diese sturen Weiber. Sie will nicht verstehen, dass ich die Kommandos gebe."
"Wieso suchst du dir denn nicht Mädchen, die gefügig sind?"
Sanft strich mir Cole über den Rücken oberhalb meiner Jeans. Wie von selbst entspannte ich mich unter seiner Berührung. Cole lachte leise."Ich liebe die Herausforderung. Sie ist verdammt stur. Ich will sie brechen. Sie gefügig machen. Ich will, dass sie mich liebt."
Der letzte Satz ließ mein Herz einen Aussetzer machen. Hieß das, er liebte mich? Ich wagte gar nicht zu atmen. Aaron seufzte."Tu was du nicht lassen kannst, aber Cole, so gewinnst du sie nicht für dich."
Er hörte auf mich zu streicheln."Du bist nicht mein Therapeut. Jetzt kümmer dich um die Entzündung." Ich wagte es meine Augen einen Spalt zu öffnen. Ich sah nur das weiße Kissen vor mir. Toll.
Cole setzte sich neben meinen Kopf und nahm meine Hand. Er roch so verdammt gut. Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.
Ich spürte Finger auf meinem Rücken. Aaron schien sich die Wunde genau anzusehen. Er räusperte sich."Sie muss den BH ausziehen. Ich kann sonst keinen Verband drum machen." Ich riss den Kopf hoch."Nein!"
Cole grinste mich an."Ich wusste, dass du wach bist Baby."
Ich würdigte ihm keines Blickes und drehte meinen Kopf so, dass ich Aaron ansah. Ich hatte recht. Er war vielleicht Mitte dreißig, war groß und gut gebaut, hatte blonde Haare und Blaue Augen, die Ruhe ausstrahlten. Er lächelte mich freundlich an."Verzeihung Lucy. Ich bin Aaron." Ich nickte stumm und schaute Cole wütend an."Danke das du mich weckst!"
"Du warst doch schon wach.", verteidigte er sich grinsend. Ich schnaubte. Dieses Macho Gehabe konnte ich nicht ausstehen.
Aaron meldete sich wieder zu Wort."Lucy du musst ihn nur kurz ausziehen. Sonst kann ich nichts gegen die Schmerzen unternehmen."
Cole nickte mir aufmunternd zu."Auf Baby." Ich hörte deutlich die Belustigung in seiner Stimme. Klar, er würde das maßlos genießen.
"Nein."
"Lucy...", versuchte es Aaron erneut.
"Nein!"
"Baby...", warnte Cole mich. Ich streckte ihm die Zunge raus."Nein!"
Genervt schnaubte er und drückte meine Arme in die Matratze. Erschrocken schrie ich auf. Mit der anderen Hand nestelte er gekonnt an meinem BH herum. Er zog ihn unter mir weg und grinste mich anzüglich an."Muss man alles selber machen?" Triumphierend wedelte er mit dem Kleidungsstück vor meiner Nase herum.
Entsetzt schnappte ich ihm den BH aus der Hand."Bastard!", zischte ich. Aaron lachte."Das beschreibt ihn ganz gut."
Cole grinste triumphierend."Baby, ich kann dich auch ganz ohne Klamotten rum laufen lassen."
Ich drückte mich mehr gegen die Matratze und schaute ihn wütend an."Jetzt tun sie das mit dem verbinden oder was auch immer!"
"Sie weiß was sie will.", murmelte Aaron anerkennend. Cole griff wieder nach meiner Hand und drückte sie."Das lässt sich ändern."

Subdue YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt