Kapitel 11

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Viel Spaß beim Lesen

,,Oh mein Gott, was ist denn mit Ihnen passiert?!" , fragte ich geschockt, als ich die Verletzung an seinem Gesicht sah. Er lächelte verlegen ,,Die Küchenschränke sind auf mich gefallen, und ich wollte fragen ob sie Verbandszeug haben?", fragte er, dann kratzte er sich verlegen am Hinterkopf. Geschockt waren meine Augen geweitet und meine Hand wanderte zu meinem Mund. ,,Aber ja klar doch, kommen Sie rein.", sagte ich und trat zur Seite. ,,Wo ist Nour?", fragte ich besorgt. ,,Sie schläft noch, ich hoffe ich habe Sie nicht geweckt?", fragte er mich lächelnd. Ich lächelte leicht ,,Nein nein, alles in Ordnung, gehen sie ruhig in mein Badezimmer, ich werde gleich kommen.", sagte ich, dann lief ich schnell in die Küche wo ich zur Sicherheit einen Erste Hilfe Kasten hatte. Herr Mubarek tat was ich gesagt hatte und setzte sich dort auf den Toiletten Deckel. In eile holte ich den Erste Hilfe Kasten, danach ging ich ebenfalls in das Badezimmer. Said saß auf dem Toiletten Deckel, an seiner Schläfe war noch Blut und sein T-Shirt war auch mit Blut übersät. Erstmals betrachtete ich kurz wie schlimm die Situation war. Die Platzwunde an seiner Schläfe war schlimm, aber musste nicht genäht werden. Ich trat einen Schritt auf ihn zu ,,Ich säubere als erstes die Wunde." sagte ich und wusch als erstes meine Hände, damit ich hygienisch arbeiten konnte. Dann nahm ich noch einen kleinen Tropfen Desinfektionsmittel, sodass meine Hände von Bakterien geschützt waren. Anschließend nahm ich mir ein sauberes Handtuch, machte dieses nass. Vorsichtig näherte ich mich ihm, bevor ich mit dem Handtuch auf seiner Schläfe eintupfte. Er zuckte nicht einmal mit der Wimper und schien jeder meiner Bewegungen zu beobachten. Bisher herrschte Schweigen doch Herr Mubarek unterbrach die unangenehme Stille ,,Was für eine Nationalität haben Sie eigentlich?", fragte er neugierig. Konzentriert säuberte ich weiterhin seine Wunde und murmelte ,,Ich bin Türkin, und Sie?", fragte ich und schaute kurz in seine braunen Augen. Vom nahen sahen sie gar nicht so dunkel aus, als vom weiten. Wieder blickte ich auf seine Wunde. Gerade wollte er mir antworten, aber dann weiteten sich meine Augen ,,Oh mein Gott.", brachte ich schwer raus, als ich die kleinen Glassplitter in der Wunde sah. ,,Was ist los?", fragte er verwirrt. ,,Was ist auf Sie gefallen? Es befinden sich Glassplitter in Ihrer Wunde.", sagte ich und schluckte hart. Der Metallische Geruch seines Blutes stieg in meine Nase, augenblicklich wurde mir schlecht. ,,Geht es Ihnen gut?", fragte er mich besorgt. Blass nickte ich, während ich mich zusammen riss mich nicht hier und jetzt zu übergeben. ,,Sie müssen zum Arzt, ich kann leider nicht die Glassplitter entfernen. Wenn Sie wollen kann ich mit kommen.", bot ich höflich. Eigentlich wollte ich heute wieder zur Universität, doch das müsste ich wohl auf morgen verschieben. ,,Ja, das wäre eigentlich nicht schlecht, wegen Nour. Oh man ich hoffe, dass macht für Sie nichts aus?", fragte Herr Mubarek verlegen. Ich lächelte leicht ,,Nein nein, am Besten ich zieh mich schnell um und Sie ebenfalls, dann könnten wir auch schon zum Krankenhaus.", schlug ich vor. ,,Ja.. ja, dann ich zwanzig Minuten im Flur?", fragte er grinsend. ,,Geht klar.", stimmte ich lächelnd zu. Said erhob sich, ich lief aus dem Badezimmer raus und beleitete ihn zur Tür. ,,Bis gleich." verabschiedeten wir uns. Ich ging in mein Zimmer und nahm mir ein einfaches Oberteil und eine Jeans. Da das Wetter immer wärmer wurde, nahm ich nur meine Tasche mit. Doch bevor ich meine Wohnung verließ, nahm ich noch die Schwangerschafts Tabletten und aß noch ein kleines Stück Brot. Unsicher ging ich auf den Flur und kontrollierte noch einmal, ob ich alles in meiner Tasche hatte. Schlüssel, Taschentücher, Handy, die Tabletten, Süßigkeiten, Portmonnaie, gut alles war drin. Kaum hob ich meinen Blick erschienen auch Said und Nour. Nour schien noch recht müde zu sein, sodass Said sie aufhob und ins Auto trug. Ich folgte den Beiden in das Auto. ,,Soll ich fahren?", bot ich Said an. ,,Ja das wäre glaube ich besser.", erwiderte er und hielt sich ein Taschentuch gegen die offene Wunde. Er gab mir seine Schlüssel, bevor er einstieg. Nour lag auf der Hinterbank und schlief. Bei diesem Anblick lächelte ich, dann startete ich den Motor. Said saß neben mir und beobachtete mich wieder, dieses mal lag sein Blick auf meinem Bauch. ,,Können Sie nicht irgendwo anders hin blicken?", fragte ich schüchtern. Er wurde verlegen und blickte aus dem Fenster. Eine unangenehme stille herrschte, während wir zum Krankenhaus fuhren. ,,Haben Sie ein Taschentuch für mich?", fragte Herr Mubarek als ich an der Ampel anhielt. ,,Ja, in meiner Tasche befindet sich eine Packung, nehmen Sie sich ruhig ein paar.", sagte ich dabei konzentrierte ich mich auf den Straßenverkehr. Said nahm meine Tasche, die ich auf die Hinterbank zu Nour gelegt hatte. Es raschelte und er zog eine Packung Taschentücher aus meiner Tasche. Er nahm sich ein Taschentuch raus und drückte dieses gegen seine Wunde. ,,Drücken Sie nicht so darauf! So gehen die Glassplitter nur noch mehr in Ihre Wunde!", sagte ich entsetzt und blickte ihn mit großen Augen an. ,,Aber es blutet so doll.", sagte er angeekelt. ,,Da müssen Sie jetzt durch.", sagte ich streng. Keine zehn Minuten später fuhr ich in die Einfahrt des Krankenhauses. Wie verließen das Auto, dabei schwankte Said leicht. Ich hob Nour auf meine Arme, weil sie immer noch schlief. Ich bekam das Schwanken von Said mit, sodass ich besorgt fragte: ,,Geht es Ihnen gut?" Er schüttelte sich leicht, bevor er antwortete: ,,Ja... ja alles ist in Ordnung." Ich nickte und folgte ihm zur Notfall Aufnahme. Wir wurden als erstes in ein Wartezimmer gebracht und da dieser voll war, konnten wir nur lange hier darauf warten bis Said dran war. Wir hatten gerade mal 12:00 Uhr morgens. Ich setzte mich zu Herrn Mubarek und setzte Nour auf meinen Schoß ab. Murmelnd legte Nour ihren Kopf auf meiner Brust ab und schlief weiter. So wie es aussah war Nour wohl eine Langschläferin. Ich lächelte leicht, dann strich ihr das Haar aus dem Gesicht. ,,Sie schläft immer noch oder?", fragte Said leise grinsend. ,,Ja.", sagte ich und grinste breit. ,,Frau Alkan?" fragte er neugierig. ,,Ja?" ,,Ich habe Sie schon irgendwo gesehen, aber ich weiß nicht mehr wo." sagte er nachdenklich. Ich lächelte ,,Ja ich habe Sie auch schon gesehen und ich weiß auch wo.", sagte ich rätselhaft. ,,Und wo das?", fragte er und hob eine Augenbraue. ,,Erkennen Sie nicht die Kellerin aus Köln?" fragte ich lächelnd. Ihm ging ein Licht auf ,,Ach ja, stimmt! Und ich dachte mir schon die ganze Zeit woher ich Sie kennen mag." Leicht lächelte ich ,,Warum sind Sie dann hier her gezogen? Köln ist doch eine wundervolle Stadt.", fragte er ,,Wegen des Studiums und ich wollte einen neu Anfang." gestand ich ihm. ,,Und Herr Mubarek? Können Sie mir später die Adresse von der Praxis von Herrn Celik geben? Ich habe nämlich nächste Woche einen Termin.", fragte ich höflich und änderte schnell das Thema. Verwirrt antwortete er ,,Ja klar, kann ich das. Haben Sie eigentlich schon gefrühstückt?" ,,Nein, aber ich habe sowieso keinen Hunger." Lüge, ich war am Verhungern, zum Glück hatte er noch nicht das Knurren meines Bauches mitbekommen. Gerade als er was erwidern wollte, wurde er aufgerufen. ,,Soll ich mitkommen?", fragte ich. Er lächelte ,,Nein nein, dass schaffe ich auch alleine.", sagte er amüsiert. Ich nickte und schaute ihm hinterher. Plötzlich regte sich Nour im Schlaf und murmelte: ,,Anne?" (Mama) Hart schluckte ich, oh man, was tat ich hier eigentlich? Said war ein verheirateter Mann, er war TABU für mich! Du hilfst ihm nur, versuchte ich mir einzureden und strich Nour übers Haar. Schon komisch das ich die Mutter von Nour noch nie gesehen hatte. Einerseits war ich neugierig und wollte Said fragen, doch andererseits fand ich keinen Mut dazu. Kurz schaute ich auf mein Handy, um zu wissen ob mir Semiha geschrieben hatte. Sie hatte mir nicht geschrieben, sodass ich mein Handy weg packte. Nours Hand legte sich auf meine Hüfte, dann sog sie tief meinen Duft in sich. Schmunzelnd lehnte ich meinen Kopf gegen die Wand, die sich direkt hinter mir befand. Nach längerem warten kam Said mit einem Verband auf der Wunde zurück. ,,Ich bin fertig, wir können dann wieder." sagte er lächelnd. Er nahm mir Nour vom Schoß und trug sie dieses mal. Ich öffnete die hintere Autotür, dann half ich ihm Nour auf die Hinterbank hinzulegen. Nebeneinander standen wir dort und als ich meinen Kopf zu ihm drehte, streifte mich sein warmer Atem und ich knallte aus versehen gegen seine Brust. Ich zuckte heftig zusammen, weil wir uns plötzlich so nah waren. Mit großen Augen blickte ich in seine, er sah mich verwundert an. ,,T-tut mir leid.", murmelte ich. ,,Soll ich wieder fahren?", fragte ich, nachdem wir die Autotür geschlossen hatten. ,,Ja, bitte.", sagte er und gab mir seine Schlüssel. ,,Arbeiten Sie neben des Studiums?", fragte er neugierig während der Fahrt. ,,Ich bin gerade auf der Suche nach einem Job, aber ich habe noch nichts gefunden." Er überlegte kurz ,,Frau Alkan." fing er an zu reden. ,,Ja?" ,,Was halten Sie davon Babysitterin von Nour zu werden?", fragte er grinsend. Mein Mund fühlte sich mit einem Mal trocken an. Bitte was? Geschockt weiteten sich meine grauen Augen. ,,Ist das Ihr ernst?", fragte ich unglaublich. Er lachte auf ,,Ja klar! Natürlich würde ich das gerne machen.", sagte ich zu. ,,Okay, wie wär es wenn Sie heute bei mir zu Abend essen und wir alles besprechen?", fragte er und schaute mich erwartungsvoll an. Heftig nickte ich ,,Wenn Sie kochen können warum nicht?", sagte ich neckend. Er lachte auf ,,Ich bin der beste Koch, Sie werden sehen!", versprach er grinsend.

Gülüm- Meine RoseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt