Kapitel 9

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Viel Spaß beim Lesen

Das Lachen von Nour war zu hören, als sich die Tür des Autos öffnete. ,,Hallo Frau Alkan.", sagte sie fröhlich. Schnell wischte ich die Tränen auf meiner Wange weg und setzte ein Lächeln auf, bevor ich ,,Hallo Nour." sagte. Auch Said setzte sich ins Auto, nachdem er Nour angeschnallt hatte. Er lächelte mich an und startete das Auto. Wieder tauchte ich in meine Gedanken, tausende fragen schwirrten in meinem Kopf. ,,Baba, wo wart ihr denn?", (Papa) fragte Nour süß nach. ,,Frau Alkan ging es nicht gut, ich habe sie zu Umut Abi gefahren.", sagte Said liebevoll zu seiner Tochter. ,,Geht es dir denn wieder besser?", fragte mich Nour. Ich drehte meinen Kopf zu ihr um ,,Ja, dank deinem Baba.", sagte ich lächelnd. ,,Nour wie alt bist du eigentlich?", fragte ich sie freundlich. ,,Fünf.", sagte sie und zeigte mir Fünf finger ,,Und du?" fragte sie breit grinsend. ,,Ich bin achtzehn Jahre Alt und wie war dein Tag heute?" ,, Er hat rieeesen Spaß gemacht, ich hab mit Eren Cars geguckt und später haben wir verstecken gespielt.", sagte sie mit leuchtenden Augen. ,,Wie war dein Tag?" fragte sie ,,Nicht so gut und so schön wie deiner." gab ich ehrlich von mir. ,,Warum denn?", fragte sie mit traurigen Augen. Said warf mir vom Spiegel aus einen Blick zu. ,,Ich muss noch so viel lernen, aber ich habe keine Lust.", sagte ich lächelnd. Said und Nour lachten auf ,,Dann lern doch nicht." ,,Ich muss, sonst wird später aus mir nichts." gestand ich. Sie kicherte leise. Said bog in unsere Straße ein und parkte vor dem Apartment. Ich schnallte mich aus und ging mit den beiden nach oben. Bevor ich meine Tür aufschloss, bedankte ich mich bei Said. ,,Herr Mubarek vielen Dank das Sie mich zum Arzt gefahren haben, auch wenn es gegen meinen Willen war.", sagte ich lächelnd. Said lächelte mich an ,,Keine Sache, wenn was ist Klingeln Sie einfach." bot er mir an. ,,Schönen Abend noch.", sagte ich ,,Ihnen auch einen schönen Abend." hörte ich ihn sagen.

Ich hielt mein Handy in der Hand und schaute auf die Nummer. Es war die Nummer von Kemal. Hart schluckte ich, während ich immer noch überlegte ob ich ihn anrufen sollte oder nicht. Letztendlich löschte ich wieder die Nummer und wischte die Tränen von meinen Wangen weg. Es war spät in der Nacht, ich kriegte einfach kein Auge zu. Wie sollte es jetzt weiter gehen? Ich habe nicht mal einen Job mit dem ich das alles finanzieren könnte. Zitternd wählte ich die Nummer von Semiha. Es tutete ein paar mal, bevor eine schlaftrunkene Semiha ans Telefon ging. ,,Hallo?", fragte sie müde. ,,Semiha, ich bin's Gülüm.", sagte ich mit krächzender stimme. Besorgt fragte sie: ,,Gülüm noldu?" (was ist los?) fragte sie. Laut schluchzte ich ins Telefon ,,Semiha, cok kötüyüm.", ( Mir geht es nicht gut) sagte ich weinend. ,,Gülüm, beruhig dich, nolduki?" (Was ist den passiert?) fragte sie besorgt. Ich wimmerte leise auf, bevor ich: ,,Ich bin schwanger." sagte. Es war plötzlich still an der anderen Leitung. ,,Oh mein Gott Gülüm, i- ich zieh mich jetzt an, ich bin auf dem Weg.", sagte sie stotternd. ,,Nein nein, Semiha nein, es ist zu spät, komm bitte nicht.", sagte ich schnell. ,,Doch! Du brauchst mich gerade! Gülüm ich bin in vier Stunden da.", sagte sie und ich hörte schon wie sie ihre Sachen zusammen packte. ,,Semiha bitte, ich bin gerade nicht in der Stimmung, um mich mit dir zu streiten. Es geht auch so übers Telefon.", sagte ich schniefend. ,,Ich komme aber morgen.", versprach sie. ,,Tamam.", (Okay) sagte ich. ,,Wie fühlst du dich? Wie hast du es erfahren?", fragte sie mich mitfühlend. ,,Ich fühle mich scheiße, sehr sogar. Mein Nachbar hat mich zum Arzt gefahren, ich hab es für eine Grippe gehalten oder für eine Erkältung, aber..." ich hörte auf zu reden. ,,Gülüm, was auch passiert ich bin immer für dich da, ich helfe dir auch mit dem Baby.", sagte sie. ,,Semiha, ich weiß gar nicht ob ich es wirklich zur Welt bringen soll." gestand ich ihr. ,,Nein.", sagte sie geschockt. ,,Das kannst du nicht machen!", sagte sie ernst ,,Ich weiß nicht mehr was richtig oder falsch ist.", sagte ich weinend. ,,Ich weiß nicht, ob ich das ihm sagen soll.", sagte ich schluchzend. ,,Gülüm beruhig dich, bitte.", sagte sie besorgt. ,,Okay, okay.", wimmerte ich. ,,Wir sagen das Kemal nicht, wir ziehen das Baby zusammen groß okay?", fragte sie und ihre Stimme zitterte. ,,Okay.", sagte ich schniefend. ,,Wir schaffen das schon.", sagte sie stark. ,,Was denkst du wird es?" Ich lachte leise auf ,,Ich glaube es wir ein Junge, ich hab so ein Gefühl.", sagte ich lächelnd und blickte auf meinen Bauch. ,,Ohhhh ein Boooy.", sagte sie lachend. Ich gackerte los ,,Ja, mal gucken, aber eins weiß ich, es wird eine wundervolle Tante haben." Sie kreischte leicht am Ende der Leitung auf. ,,Natürlich, ich bin die beste Tante.", sagte sie. ,,Öy Gülüm.", sagte sie ,,Ja." ,,Ich fahre um sechs los, dann bin ich so um 10 Uhr da, okay?" ,,Okay,  öy Semiha." ,,,Hmm." ,,Ich hab voll bock auf Pizza.", sagte ich und ging in die Küche. Sie lachte auf, bevor sie: ,,Dann ist unser kleiner mir so ähnlich." sagte. Hungrig öffnete ich die Tiefkühltruhe und schaute ob es noch eine Pizza gab. ,,Oh mein Gott, ich hab noch eine Pizzaaa." fröhlich holte ich die Pizza raus. Sofort schob ich diese in den Offen. ,,Ich will auch.", sagte Semiha schmollend. Ich kicherte ,,Wenn du morgen kommst, essen wir auch Pizza, versprochen." sagte ich, während ich mir einen Teller raus holte. ,,Geht es dir wieder besser?" fragte Semiha nach. ,,Ja dank dir, geh du schlafen wenn du willst.", sagte ich lächelnd. ,,Oki, dann geh ich jetzt schlafen, bis morgen canim.", (Mein Leben) sagte Semiha lieb. ,,Gute Nacht.", sagte ich noch, dann legte ich auf. Anschließend holte ich meine Pizza raus und aß sie auf. Genüsslich stöhnte ich auf, wie konnte so etwas nur so gut schmecken?

Am nächsten Morgen bereitete ich ein großes Frühstück vor, denn Semiha würde kommen. Voller Freude und guter Laune war ich an diesem Morgen aufgestanden. Auf ein mal klingelte es an der Tür. Ich schaute auf die Uhr, 9:00 Uhr, es war noch zu früh als das Semiha schon hier sein könnte. Trotzdem öffnete ich die Tür ,,Guten Morgen Frau Alkan." begrüßte mich Herr Mubarek. ,,Guten Morgen Herr Mubarek.", sagte ich und schaute zu Nour. Lieb lächelte ich sie an. ,,Es tut mir leid falls ich Sie gestört habe, aber es ist wichtig, der Kindergarten fällt heute aus und ich muss zur Arbeit, können Sie bitte, ich flehe Sie an, auf Nour aufpassen? Meine Eltern sind gestern nach Saudi Arabien und die Aufpasserin hat gekündigt.", sagte er und schaute mich hilflos an. Ohne zu überlegen sagte ich zu ,,Ja klar, wann sind Sie denn zurück?", fragte ich ihn ,,Um 23:00 Uhr, also sie ist allergisch gegen Nüsse, Nutella verträgt sie nicht und Milch macht sie müde. Ich warne sie, keinen Kaffee, dann wird sie ganz hibbelig. Orangen Saft mag sie gerne, hey Nour.", sagte er und kniete sich zu seiner Tochter runter. Er trug ein Jackett und ein Hemd, das eng an seiner Brust lag. Seine Krawatte hatte er in eile gebunden. ,,Baba muss leider zur Arbeit, bitte sei artig okay?", (Papa) sagte er und blickte Nour bittend an. ,,Tamam Baba." (Okay Papa) sagte sie lieb. Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. Said gab mir eine Karte, auf der stand eine Telefonnummer ,,Wenn etwas sein sollte, können Sie mich auf dieser Nummer erreichen. Vielen Dank.", sagte er und lächelte mich an. ,,Dann bis später." fügte er hinzu. ,,Ja bis später.", sagte ich und zog Nour mit in meine Wohnung. Said und Nour gaben sich noch ein High Five, bevor Said die Treppen runter stürmte. ,,Ja ich bin auf dem Weg." hörte ich ihn ins Telefon sagen. Seufzend schloss ich die Tür zu ,,Hast du schon etwas gegessen?", fragte ich lächelnd. ,,Ja.", sagte sie kichernd. ,,Möchtest du einen Tee?", fragte ich und ging in die Küche. ,,Nein, aber haben Sie Orangensaft?", fragte sie lieb nach. Ich lachte herzlich auf ,,Ich muss kurz nach gucken.", sagte ich grinsend. Und tatsächlich fand ich eine Packung Orangensaft. ,,Nour du musst mich nicht siezen.", sagte ich und goss ihr was von dem Orangensaft, in ein Glas rein. ,,Aber mein Baba meinte, dass siezen etwas höfliches ist." ,,Natürlich ist es höflich, aber duzen hört sich in meinen Ohren besser an, ich fühl mich immer so alt wenn ich gesiezt werde.", sagte ich und drückte ihr das Glas in die Hand. ,,Komm lass uns in das Wohnzimmer.", sagte ich. ,,Magst du KIKA oder SuperRTL mehr?", fragte ich und schaltete den Fernseher an. ,,KIKA.", sagte sie und setzte sich auf das Sofa.

Eine Stunde später klingelte es an der Tür. Sofort rannte ich zur Tür, herzlich nahm ich Semiha in meine Arme. Nour erschien hinter mir. ,,Wer ist das denn? Yoksam dogurdunmu?" (Oder hast du das Kind schon bekommen?), fragte sie lachend nach und kniete sich zu Nour runter. ,,Oww du bist ja süß, wie heißt du?",  fragte Semiha grinsend. ,,Ich heiße Nour und du?", sagte Nour. ,,Semiha." kam es von Semiha. ,,Ist die Nachbars Tochter, Kindergarten fällt heute aus, deswegen übernehme ich heute.", klärte ich meine Freundin auf. Semiha schaute Nour wissend an ,,OOOH dann Herzlich willkommen kleine.", sagte sie und wuschelte ihr durch die Haare. Nour lachte los ,,Kommt jetzt ich hab voll Hunger.", sagte ich brachte beide ins Wohnzimmer.

Gülüm- Meine RoseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt