Kapitel 22

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  ▪ Görünce aşık oldum, o güzel gözlerine. Başkasını istemem, benim gözüm sende ~ Fahriye Evcen   

Sicht von Said 

Ich konnte sie kaum beruhigen. Sie weinte und schluchzte, sodass ich es gar nicht mehr aushielt sie in meinen Armen zu halten in dem Wissen, dass Kemal ihr das angetan hatte. Meine Hand auf ihrem Rücken formte sich zu einer Faust. ,,Schh, Gülüm das war nur ein Traum.", flüsterte ich beruhigend. Sie zitterte als sie ihre Hand auf ihren Mund tat, um die Schluchzer zu dämpfen. Ich löste mich von ihr und strich ihr das Haar aus dem Gesicht. Mit tränen gefüllten Augen schaute ich in ihre grauen Augen. ,,Bitte hör auf zu weinen.", sagte ich, dabei zitterte meine Stimme. Sie nickte stürmisch, wischte sich über das Gesicht und atmete paar mal tief ein und aus. Ich zog sie wieder an mich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. ,,Möchtest du darüber reden?", fragte ich leise. Sie schüttelte ihren Kopf. ,,Okay.", flüsterte ich. ,,Willst du wieder schlafen?", fragte ich sie. Wieder schüttelte sie ihren Kopf. Sie atmete tief ein und aus und setzte sich auf. Gülüm band ihre Haare zu einem Zopf zusammen, ihr blick war starr auf die Wand gerichtet. ,,Ich wollte in dieser Nacht zu meinem Onkel und zu meiner Tante. Als ich dann das Cafe verließ, wurde ich in eine Gasse gezogen." Sie stoppte und nahm tief Luft. Ihre Stimme fing wieder an zu zitternd als sie weiter erzählte: ,,Er war für mich wie ein Bruder gewesen, er war mein bester Freund gewesen. Ich hätte ihm mein Leben gegeben, hätte er es gewollt. Aber er... er war in dieser Nacht betrunken. Er redete wirres Zeug, er sagte dass er mich liebte. Ich war überfordert, ich wusste nicht was ich machen sollte." Eine Träne rollte ihr die Wange runter. Meine Hände ballten sich zu Fäusten. ,,Er riss meine Bluse auf, er schlug mich als ich mich wehrte.", sagte sie weinend. ,,Ich konnte niemandem etwas sagen, ich habe mich so geschämt. Ich hatte noch nie so angst wie in dieser Nacht." Sie schluchzte laut auf, ihr Blick traf meinen. ,,Ich hasse ihn. Mit jeder faser meines Körpers." Ich schloss sie in meine Arme und konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. ,,Gülüm. Canim Gülüm, ab sofort werde ich die beschützen okay?", sagte ich weinend und strich ihr die kleinen Haarsträhnen weg. Sie nickte stürmisch. ,,Okay.", sagte sie schniefend. ,,Zusammen werden wir ihn los, versprochen.", sagte ich nickend. Wieder nickte sie. Ich hielt sie in meinen Armen, als ich mich in dem Kopfkissen niederließ. Sie klammerte sich an mich, ihre Hand lag auf meiner Brust. Dort wo mein Herz schnell gegen meinen Brustkorb schlug. ,,Weißt du Gülüm, jetzt bin ich dir auch eine Antwort schuldig.", fing ich an zu erklären. Sie schaute mich verwirrt an. Ich schaute ihr in die Augen. ,,Das mit Nour war ungewollt. Ich dachte mir nichts dabei. Es war nur eine Nacht, die mein Leben auf den Kopf stellte. Ich war achtzehn und nicht vorsichtig genug. In der ersten Zeit habe ich es bereut. Aber jetzt, jetzt liebe ich meine Tochter. Sie bedeutet mir alles. Ihre Mutter Züleyha, starb bei der Geburt. Sie hatte mir vorenthalten das sie oder Nour sterben könnten, weil sie wusste das ich sie überreden würde das Baby abzutreiben. Wir beide waren dafür gewesen, das wir das Baby behalten. Sie meinte immer: ,,Es ist unser Fehler, das Baby trägt keine Schuld."" Ich atmete tief ein und aus. ,,Sie hat mich geliebt, aber ich konnte ihre liebe nicht erwidern." Mein Blick traf ihren. ,,Ich fühle mich so schuldig und die last auf meinen Schultern scheint kein ende mehr zu haben. Aber wenn ich dich sehe Gülüm, wenn du mich anlächelst, lässt du mich alles vergessen.", sagte ich lächelnd.

Sicht von Gülüm

Mein Herz hatte noch nie so schnell geschlagen. Ich öffnete meinen Mund und wollte etwas erwidern, doch ich schloss ihn wieder. Mein Blick wurde weich ,,Mir geht es genau so, Said.", sagte ich, dabei schaute ich ihm tief in die Augen. Er lächelte mich breit an. ,,Gut und ich dachte schon ich wäre der einzige der so fühlt.", sagte er grinsend. Ich lachte auf und legte meine Hand auf seine Wange. ,,Bei deinem Lächeln kann man nicht anders als so zu fühlen." Said lachte auf und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich wollte die drei Wörter aussprechen, doch dazu fehlte mir der Mut. Said zog mich noch enger an sich ,,Lauf doch nicht weg.", sagte er mit müden Augen. Mein Grinsen wurde breiter, falls das überhaupt noch möglich war. ,,Willst du schlafen?", fragte ich ihn. ,,Ja, du?" Ich nickte gähnend. ,,Willst du noch etwas los werden?" ,,Ja.", sagte ich grinsend. ,,Was denn?" Ich lächelte geheimnisvoll ,,Wenn die Zeit kommt, werde ich es dir sagen." Said lachte auf ,,Du bist gemein, jetzt bin ich neugierig." ,,Tja Herr Mubarek, da müssen Sie jetzt durch.", sagte ich und schloss meine Augen. Said lachte ,,Gute Nacht Gülüm.", murmelte er müde. ,,Gute Nacht.", erwiderte ich im Halbschlaf. 

Am nächsten Morgen wurde ich durch ein Kitzeln wach. Angestrengt öffnete ich meine Augen und sah das Saids Gesicht an meinem Hals lag. Seine Hand lag auf meinem Bauch, während sein warmer Atem immer wieder gegen meinen Hals prallte. Es bildete sich eine Gänsehaut auf meinem ganzen Körper und in meinem Bauch kribbelte alles. Mein Bauch meldete sich knurrend. Ich biss mir auf die Lippe. Oh man, wenn ich einst hasste an der Schwangerschaft, dann das man ständig hunger hatte oder einem schnell schlecht wurde. Vorsichtig versuchte ich mich von Said zu lösen. Doch sobald ich mich ein Stück von ihm entfernte, zog er mich wieder an sich. Beim dritten Versuch drückte ich ihm ein Kissen in die Arme. Als er sich dann schmatzend umdrehte, atmete ich erleichtert aus. Da es schon nach 8.00 Uhr war, stand das Essen schon auf dem Tisch. Voller Vorfreude öffnete ich den Deckel. Schwarzbrot. Ich schloss meine Augen. Ich fühlte mich geschlagen. Echt jetzt? Schwarzbrot? Aggressiv öffnete ich wieder meine Augen, bevor ich widerwillig das Brot mit Erdbeermarmelade beschmierte.

Nach dem ich nach zwei Tagen entlassen wurde, meldete ich mich bei der Universität ab. Auch wenn das mir ein bisschen weh tat das Studium abzubrechen, versuchte ich darüber hinwegzukommen. Ich ging mit Nour in den Park, duschte sie, kochte mit ihr und brachte sie dann ins Bett. Am Abend wartete ich wie immer auf Said. Als er dann kam, umarmte ich ihn lange. Wie schnell man einfach jemanden vermissen konnte. Seine schönen braunen Augen, seine Art und sein Handeln... sein Lächeln. Einfach alles an ihm war perfekt. Ich schaute in diese unendlich tiefen, braunen Augen. Er fragte mich wie immer, wie mein Tag so war, wie es mir ging. Und dann fragte er mich ,,Sollen wir morgen ins Kino? Nur du und ich?", fragte er lächelnd. Ich grinste breit ,,Ja, das wäre schön." Er lehnte seine Stirn an meine. Meine Hand legte sich an seine Wange und es schien, als würde die Zeit mal wieder stillstehen. Und in dem Moment war ich mir sicher, was ich für diesen Mann vor mir fühlte. Dieses etwas zwischen uns war Liebe. Eine so starke Liebe, bei der man dachte, das sie endlos sei. Sie war endlos, wurde mir klar. Seine braunen Augen blitzten im Schein der Lichter. Das Grinsen auf seinen Lippen wurde breiter, was mein Herz erfüllte und meinen Bauch zum Kribbeln brachte. Er zog mich noch näher an sich, gab mir einen Kuss auf die Nase und auf den Mundwinkel. Sein Geruch umhüllte mich, benebelte mich. Ich lachte leise auf. Nur du und ich.

Gülüm- Meine RoseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt