Kapitel 18

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Love In The Dark ~ Adele

Viel Spaß beim Lesen

Das Klingeln der Wohnungstür ließ mich zusammen zucken. Hektisch stand ich auf und richtete mich auf. Mit schlechter Laune öffnete ich meine Wohnungstür. Eine fröhliche Nour sprang mich an und ein lächelnder Akif stand vor mir. ,,Hallo Gülüm.", begrüßte er mich. ,,Hallo Akif.", sagte ich schüchtern. ,,Komm doch rein wenn du willst.", bot ich ihm an. Er schüttelte seinen Kopf ,,Nein vielen Dank für dein Angebot, aber ich muss wieder zurück zur Firma.", verneinte er. Ich nickte verständnisvoll ,,Okay, danke das du Nour gebracht hast.", bedankte ich mich bei ihm. Er lächelte mich an ,,Keine Sache, dann einen schönen Tag noch." ,,Danke dir auch.", sagte ich lächelnd. Nachdem Akif weg war, nahm ich den Ersatzschlüssel von der Schublade für Saids Wohnung. Mit Nour ging ich dann rüber. ,,Hast du hunger?", fragte ich lächelnd. Nour nickte ,,Willst du mir helfen?", fragte ich sie. Ihre Augen fingen an zu leuchten ,,Jaaa!", sagte sie fröhlich. ,,Komm dann gehen wir erst mal unsere Hände waschen.", sagte ich und zog sie mit ins Badezimmer. Ich nahm ihr erst mal den kleinen Rucksack ab und zog ihr die Jacke aus. Während Nour ihre Hände wusch, ging ich in die Küche. Ich holte eine Schüssel raus und Hackfleisch aus dem Kühlschrank. Kartoffeln holte ich auch raus. Nour kam in die Küche, sofort gab ich ihr eine kleine Aufgabe. ,,Kannst du die Kartoffeln bitte waschen?", fragte ich sie lieb. Sie nickte stürmisch und wusch einzeln die sechs Kartoffeln. ,,Fertig!" ,,Danke mein Engel.", sagte ich und nahm die Kartoffeln. Ich schälte sie und schnitt sie länglich, bevor ich sie würzte. ,,Willst du etwas trinken?", fragte ich Nour, während ich die Kartoffeln auf ein Backblech tat. ,,Ja, aber ich möchte mir selber etwas machen.", sagte sie. Ich lachte leise ,,Okay."

Zusammen hatten wir den Tisch gedeckt und saßen nun daran. Nour aß als wäre sie ausgehungert, doch ich rührte nicht mal einen Finger. Mir war der Hunger vergangen , ständig musste ich daran denken das Kemal in vier Wochen hier her kommen würde. Tränen kamen auf, als ich daran dachte, das ich ihn angelogen hatte. Aber ich wusste nun mal nicht wie er reagieren würde, wenn ich ihm sagen würde, das das Kind was ich in mir trage seins ist. Würde er ausrasten? Mich zwingen es abzutreiben? Mein Herz setzte aus. Niemals würde ich meinem Baby etwas antun. Ich musste jetzt durch diese Lüge, zum Schutz meines Babys. Unauffällig legte ich meine Hand auf meinen Bauch, innerlich versuchte ich mich zu beruhigen. Doch ich befürchte, dass ich kurz vor dem Sturm war, der bald komplett auszurasten schien. Mein Handy fing an zu klingeln, mein Blick fing sofort den Namen, der auf dem Bildschirm erschien. ,,Said" Mit schnellem Herzklopfen ging ich an mein Handy ran. ,,Hallo Said.", sagte ich und lächelte schüchtern, als würde er vor mir stehen. ,,Hallo Gülüm.", sagte er und ich hörte sein grinsen raus. ,,Ich komme jetzt nach Hause und wollte dich fragen ob du etwas vom Supermarkt brauchst." Ich stand auf und ging zum Kühlschrank. Meine Augen suchten den Kühlschrank und Schränke ab. ,,Ja, ich brauche nur... Lass mich kurz überlegen. Ach es ist mir wieder eingefallen. Du fehlst.", sagte ich grinsend. Er lachte am anderen Ende des Telefons auf ,,Ich komme ja schon, keine eile Frau Alkan.", erwiderte er. ,,Okay gut, ich habe auch schon etwas gekocht, dann... bis gleich.", sagte ich und biss mir auf die Lippe. ,,Bis gleich, Gülüm.", sagte er und betonte dabei meinen Namen. Lachend legte ich auf und holte schon mal einen Teller für Said raus. Keine fünf Minuten später hörte ich wie die Tür aufgeschlossen wurde. Mein Herz fing wieder an schneller zu schlagen. Nour stand von ihrem Stuhl auf und rannte zur Tür. ,,BABAAA!", schrie sie fröhlich. Hart schluckend folgte ich ihr zur Tür. Said schloss seine Tochter herzlich in die Arme. Sein heiseres Lachen verursachte eine Gänsehaut auf meinen Armen. Langsam näherte ich mich den beiden. Nour und Said lösten sich ,,Hast du schon gegessen?", fragte Said Nour. ,,Jaaa, Gülüm und ich haben heute zusammen gekocht, komm Baba du hast auch bestimmt Hunger.", sagte Nour und zog Said mit in die Küche. Ich lachte auf und folgte den beiden. Zusammen setzten wir uns alle an den Tisch und aßen. Mein Appetit war wieder gekommen. Grinsend schaute ich Said an. Nour schien unseren Blickwechsel nicht zu bemerken. Said verkniff sein Lächeln und schaute leicht schüchtern zur Seite. Innerlich schmolz ich dahin.

Ich hatte mich entschieden. Ich würde bleiben. Denn ich wollte unbedingt diese letzten Wochen mit Said verbringen und nicht alleine. Ich erzählte ihm weder etwas von meinem Baby noch von Kemal. Weil ich zu feige war vor seiner Reaktion. Seufzend schaute ich aus dem Fenster. Morgen war die Party von Said's Firma, ich brauchte ein Kleid. Doch es würde schwierig werden in einer so kurzen Zeit ein Kleid zu finden, denn eins durfte es nicht sein: Eng. Also brauchte ich ein Kleid was meinen Babybauch so gut wie gar nicht zur Schau stellen würde. Nachdem ich mich von Nour und Said verabschiedet hatte, ging ich in die Innenstadt. Dort ging ich in verschiedene Geschäfte und versuchte mir ein Bild von meinem Kleid zu machen. Ich dachte daran meine Haare zu glätten und ein schwarzes Kleid zu tragen, damit meine grauen Augen so mehr zur Geltung kamen. Ich ging in ein Abendkleider Geschäft, wo ich der Verkäuferin meine Vorstellungen erzählte. Sofort zeigte sie mir ein paar Kleider, deren Preise allerdings bisschen hoch waren. Dankend schaute ich mir die Kleider an. Eins gefiel mir sehr. Es war schwarz, bodenlang und zeigte wenig Haut und wenig meinen Bauch. In der Umkleidekabine war meine Entscheidung gefallen. Chiffon Kleider waren einfach der Hammer.

Der Rest des Tages verlief normal. Sodass ich spät am Abend noch mit Said auf der Couch saß und wir uns einen Film anschauten. Naja eher genossen wir es nebeneinander zu sitzen und Händchen zu halten. ,,Wann fängt morgen die Party an?", flüsterte ich ihm zu. Er öffnete seine geschlossenen Augen ,,Um 18.00 Uhr, ich klingel um 17.30 Uhr an deiner Tür.", sagte er und vergrub sein Gesicht an meiner Hals beuge. Ich lachte auf ,,Said, das kitzelt." ,,Ich weiß.", brummte er, sodass seine Lippen meinen Hals streiften. Ich lachte auf und befreite mich aus seinem Klammergriff. Er griff wieder nach mir ,,Geh nicht.", schmollte er. Ich lächelte ihn sanft an ,,Ich bin müde, ich sollte jetzt rüber gehen.", sagte ich und legte meine Hand auf seine Wange. Meine Finger fühlten sich auf seinen Bartstoppeln richtig an. ,,Du kannst auch hier bleiben.", sagte er und grinste mich frech an. Ich verdrehte meine Augen ,, Träum nicht.", gab ich ihm einen Korb. Er fasste sich gespielt verletzt an die Brust. ,,Das tat weh." Ich lachte auf und gab ihm einen Wangen Kuss. ,,Gute Nacht.", flüsterte ich an seinem Gesicht. Er grinste mich breit an. ,,Gute Nacht Gülüm.", flüsterte er, dabei wanderte sein Blick zwischen meinen Lippen und meinen Augen hin und her. Ich lächelte breit und stand von der Couch auf. Said begleitete mich bis zur Tür, wo er mich noch einmal auf die Wange küsste. Winkend schloss ich meine Tür. Seufzend lehnte ich mich an meine Wohnungstür. Was für ein Tag.

Der Tag war gekommen. Ich machte mich gerade für die Party fertig. Frisch geduscht und frisch rasiert stand ich in Unterwäsche vor dem Spiegel. Meine Hand lag auf meinem Bauch. Im zweiten Monat befand ich mich und ich fühlte mich lebendiger denn je. Ich fragte mich, was es für ein Geschlecht sein würde. Hätte es vielleicht meine Augen? Oder die Haarfarbe von Kemal? Oh Gott, ich hoffte das dieses Baby mehr mit mir Ähnlichkeiten hatte. Ich wollte mir einen zweiten Kemal nicht vorstellen, eher eine zweite Gülüm. Grinsend zog ich das schwarze Kleid an. Dann glättete ich meine Haare und schminkte mich leicht. Zur meinem Kleid kombinierte ich noch eine silberne Uhr und silberne Ohrringe. Zu aller Letzt sprühte ich etwas Parfüm auf meinen Hals und in mein Haar. Genau pünktlich klingelte es an meiner Tür. Grinsend schnappte ich mir meinen Mantel und meine Clutch. Voller Vorfreude öffnete ich meine Tür. Said mit Hemd und Fliege stand vor mir. Er hielt mir einen Blumenstrauß entgegen. Langsam ging er auf seine Knie und nahm meine Hand in seine. ,,Gülüm Alkan, werden Sie heute mit mir die Party rocken und auf ewig mit mir auf der Tanzfläche bleiben?", sagte er grinsend. Ich fing schallend an zu lachen. ,,Ja, ja und wieder ja!", sagte ich glücklich. Lachend stand Said auf und umarmte mich. ,,Du siehst toll aus.", sagte er in mein Haar. Ich grinste breit, bevor ich mich von ihm löste ,,Du siehst aber auch nicht so schlecht aus.", sagte ich und legte meine Hände in seinen Nacken. Er schaute mich erwartungsvoll an, hob sogar seine Augenbraue. ,,Schau mich so nicht an, du musst dieses mal mich küssen, ich habe Lippenstift drauf.", sagte ich lachend. Er grinste mich an und gab mir einen Schmatzer auf die Wange. ,,Fertig?", fragte ich ihn. ,,Fertig.", sagte er und gab mir noch einen kleinen Kuss auf die Nase.

Gülüm- Meine RoseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt