Kapitel 26

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Bu kalp seni unuturmu ~ Fikret Kızılok

Sicht von Gülüm

Lachend stiegen wir aus dem Auto aus und liefen zusammen zur Arzt Praxis. An der Information wurden wir direkt aufgenommen. Said war irgendwie aufgeregt, ich wusste nicht warum, aber dies brachte mich zum Grinsen. Als dann Herr Celik in den Behandlungsraum kam, umarmten Said und Herr Celik sich freundschaftlich. Es herrschte so gute Laune, die sich auf mich abfärbte. Herr Celik fragte mich die üblichen Fragen wie, ob die Übelkeit noch da ist, ob Schwindelanfälle da sind etc. Dann bat mich Herr Celik mich auf die Liege hinzulegen. Ich legte mich hin und schob mein Oberteil nach oben. ,,Vielleicht erkennt man heute das Geschlecht.", sagte er grinsend. ,,Echt?", fragte ich überrascht. ,,Ja meistens so im dritten oder vierten Monat kann man es erkennen.", sagte Herr Celik. Said saß neben mir auf einem Stuhl und schaute gebannt auf das Ultraschallgerät. Nach der Creme auf meinem Bauch legte Herr Celik das Gerät auf meinen Bauch. Nach einigen weiteren Einstellungen hörte man das schnelle Schlagen eines Herzens. Mein Grinsen wurde größer und Said griff nach meiner Hand. Sein Daumen strich über meinen Handrücken und ich fühlte mich so wunderbar. Es fühlte sich an wie pures Glück. Ich schaute auf zu Said, sein Blick traf meinen. Nein, es war pures Glück. ,,Da, seht ihr das?", fragte Herr Celik nach einigen Minuten. Mein Blick glitt zum Bildschirm. Man konnte die leichten Umrisse einer Nase und von Füßen sehen. Mit dem Finger zeigte Herr Celik auf den Bildschirm und wies auf eine bestimmte Stelle hin. ,,Dort kann man schon die Hoden sehen, schaut.", sagte er glücklich. Ich schaute mit zusammengekniffenen Augen genauer hin. Oh Gott! Es stimmte! Mein Herz schlug augenblicklich schneller ,,Herzlichen Glückwunsch es ist ein Junge!", sagte er mit einem großen Lächeln. Ich lachte auf ,,Oh mein Gott!", sagte ich aufgeregt. Mein Blick wanderte zu Said. Sein Lachen erklang und mein Herz schien noch schneller zu schlagen.

Der Tag ging so schnell zu Ende, sodass ich erst abends bemerkte das es Zeit war in meine Wohnung zu gehen. Said und ich hatten nach dem Besuch beim Arzt noch zusammen gekocht für Nour. Heute würden wir Picknicken gehen. Ich konnte es kaum abwarten, voller Aufregung hatte ich vor meinem Kleiderschrank gestanden und wild überlegt was ich anziehen könnte. Letztendlich entschied ich mich für ein nude farbiges Kleid, da das Wetter heute wärmer war. Nachdem ich meine schwarzen Haare zusammen geflochten hatte, packte ich meine mit Käse gefüllten Teigtaschen in den Picknickkorb. Noch ein letztes Mal schaute ich in den Spiegel bevor meine andere Tasche und Jacke mit nahm. Said stand pünktlich mit Nour schon im Flur. Als ich die Tür hinter mir schloss, grinste mich Said breit an. ,,Hey.", sagte er und sein Blick huschte über mein Kleid. ,,Hallo.", sagte ich lächelnd, dabei schaute ich ihm in die Augen. Er nahm mir den Picknickkorb ab und lief mit Nour schon mal vor. Vor der Tür stand das Fahrrad von Nour, das sie mitnahm. Während Said und ich zum Park liefen, fuhr Nour neben uns mit ihrem Fahrrad. Nervös schaute ich auf mein Handy, Said hingegen beobachtete mich grinsend von der Seite.  Als wir dann endlich im Park waren, setzten wir uns in die Nähe eines kleinen Spielplatzes. Nour rannte schon direkt auf den Spielplatz, während Said und ich Decke ausbreiteten. Als Said den Korb beäugte, wurde sein Lächeln noch breiter. ,,Hast du Börek gemacht?", fragte er unglaublich. ,,Jaa.", sagte ich grinsend. ,,Oh mein Gott, danke!", sagte er überglücklich. Ich lachte ,,Nichts zu danken, magst du die mit Käse? Oder die Mit Hackfleisch? Ich hatte ehrlich gesagt kein Hackfleisch mehr zu hause und zu hatte auch keine Lust zum Fleischer zu gehen, und dann hab ich einfach die gemacht-", sagte ich doch wurde von Saids lachen gestoppt. ,,Gülüm, Käse ist gut sogar perfekt.", sagte er und strich mir eine Haarsträhne weg. ,,Echt?", fragte ich ,,Ja.", erwiderte er. ,,Setz dich doch." Ich setzte mich und packte die ganzen anderen Sachen aus dem Korb. ,,Willst du Tee?", fragte ich ihn. Er nickte während er sein Handy ausschaltete ,,Darf ich mein Handy in deine Tasche legen?" ,,Ja klar.", sagte ich und reichte ihm meine Tasche. Nachdem ich ein Glas mit Schwarztee gefüllt hatte, reichte ich es ihm. Mein Blick wandte sich von Said ab, bevor ich Nour beobachtete wie sie mit den anderen Kindern auf Spielplatz spielte. Sie lachte gerade als sie von einem Mädchen gejagt wurde. ,,Manchmal kann ich es kaum erwarten bis mein Sohn auch so groß ist, was denkst du? Wie sollte ich ihn nennen?", fragte ich und blickte zu Said. Er überlegte kurz. ,,Hast du denn schon im Internet geschaut?" ,,Nein, aber gute Idee, kann ich ja später machen." ,,Wie findest du Eymen? Ich fand den Namen schon immer schön.", erwiderte Said auf einmal. ,,Ja, der klingt nicht schlecht.", sagte ich und füllte mir auch ein Glas mit Schwarztee, dabei rückte ich ein bisschen von Said weg. Ich bemerkte sein Grinsen aus meinem Augenwinkel, während ich einen Schluck vom Tee nahm. ,,Gülüm?", fragte mich Said nach einer Weile. ,,Ja?", sagte ich, dabei schaute ich ihn an. ,,Was sitzt du so weit weg? Rück doch ein bisschen, ich beiße dich doch nicht.", sagte er lachend. Ich fing an zu lachen setzte mich dabei neben ihn. ,,Hast du hunger?", fragte er mich. Ohne auf meine Antwort zu warten, drückte er mir einen meiner Böreks in die Hand. Er lachte über meinen Blick ,,Iss doch, du kannst deine Kilos auf deine Schwangerschaft schieben, ich nicht.", sagte Said lachend. Ich lachte laut und schüttelte meinen Kopf. ,,Du hast recht.", sagte ich und biss in die gefüllte Teigtasche. 

Als es langsam dämmerte, saßen Said und ich immer noch im Park. Nour lag neben uns und schlief schon. Ein Zeichen das wir langsam nach Hause gehen sollten. Doch irgendwie wollte keiner von uns den Abend beenden. Ich strich über Nours Haar und blickte in den Himmel. Die Sonne ging gerade unter, sodass der Himmel in roten, lila sowie orangen Töne sich färbte. ,,Gülüm?", ertönte sanft die Stimme von Said. ,,Ja?" Meine Augen blickten direkt in seine Augen. ,,Ich weiß nicht wie ich anfangen soll. Ich möchte dir alles erzählen was in meinem Kopf vorgeht, aber eins weiß ich: Wenn ich dich ansehe, möchte ich nicht damit aufhören. Wenn ich dein Lächeln sehe, möchte ich das es niemals aufhört." Er schaute mir tief in die Augen und strich mir eine Haarsträhne, die sich aus meinen geflochtenen Haaren gelöst hatte. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. ,,Ich möchte jeden Tag mit dir verbringen, denn dich an meiner Seite zu haben, ist das schönste was es gibt." Mein Atem wurde schneller, als er sich mir ein Stück näherte. ,,Ich liebe dich.", sagte Said dabei strichen seine Daumen meine Wangenknochen entlang. Ich war gefangen von seinen Augen, wagte es nicht zu atmen oder etwas zu erwidern. ,,Du musst nichts sagen und wenn es dir zu schnell ist dann-." Ich legte meinen Finger auf seine Lippen und schüttelte mit großen Augen meinen Kopf ,,Said, nein es ist nicht zu schnell es ist sogar perfekt." Seine Augen funkelten ,,Ich-.", weiter kam ich nicht, denn schon lagen Saids Lippen auf meinen. Und ich hatte das Gefühl, als würde in mir ein Feuerwerk explodieren. Mein Herz hatte noch nie so schnell geschlagen wie in diesem Moment. Ja und genau so war ich noch nie so glücklich wie in diesem Moment. Meine Hände legten sich auf seine Brust, er zog mich näher an sich während er mich noch küsste. Ich konnte förmlich unter meinen Händen fühlen wie sein Herz genau so schnell schlug wie meins. Und ich fing in diesem Moment an zu hoffen und mir zu wünschen, das sich das nie ändern würde. Das sein Herz einzig und allein nur für mich so schnell schlagen würde. Sowie meins für ihn immer schlagen wird.

Gülüm- Meine RoseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt