Kapitel 20

4.7K 251 45
                                    

Var git ellerin yari. Sen bana yar olmazsın, yüzüme gülme bari  ~ Bahcada Yesil Cinar 

Viel Spaß beim Lesen

,,W-warum hast du mir nichts erzählt?!", fragte er unglaublich nachdem er seinen Schock überwunden hatte. Wieder schluchzte ich auf ,,Weil ich nicht wusste wie ich es dir erzählen sollte. Ich hatte Angst das du mich wie vorhin verurteilst.", sagte ich weinend. Mittlerweile zitterte ich am ganzen Leib. Said streckte seine Hand nach mir aus doch ich wich ihm zurück. ,,Deswegen wollte ich dir als erstes nicht vertrauen, denn ich habe angst wieder jemandem zu vertrauen. Doch dann kommst du und brichst meine Mauer. Warum hast du das getan?", fragte ich ihn weinend, dabei schaute ich ihm tief in die Augen. Auch er schien Tränen in den Augen zu haben. ,,Es tut mir leid, ich hätte sowas nicht zur dir sagen sollen.", sagte er und seine Stimme zitterte vor Wut. Immer noch weinte ich ,,Bitte hör auf zu weinen.", sagte er und wollte wieder nach meinen Arm greifen. ,,Lass mich einfach in Ruhe. Ich pass auch nicht mehr auf Nour auf, ich bin wirklich ein schlechtes Vorbild.", sagte ich mit Tränen gefüllten Augen. ,,Gülüm, bitte, hör mir zu.", sagte Said flehend. Ich schüttelte heftig meinen Kopf und gab ihm den Ersatzschlüssel zurück. ,,Den kannst du behalten.", sagte ich zitternd. Said folgte mir bis zur meiner Wohnungstür, versuchte mit mir zu reden. ,,Gülüm-." ich unterbrach ihn ,,Said, bitte, das ist mir zu viel. Lass mich bitte in Ruhe.", bat ich ihn. Seine dunkelbraunen Augen schauten mich traurig an. Er nickte nur und wartete bis ich in meiner Wohnung verschwand. Weinend lehnte ich mich gegen meine Wohnungstür. 

Die ganze Nacht hatte ich an seine Worte gedacht. Egal wie oft ich versucht hatte, über etwas anderes zu denken, ob ich versucht hatte zu lernen, es ging nicht. Immerzu wiederholten sich seine Worte in meinem Kopf, was mich dazu brachte, immer wieder vor mich hinzuweinen. Mit Kopfschmerzen am nächsten Morgen stand ich auf. Mit einem Schwarztee setzte ich mich vor meinen Notebook, wo ich mir meine Lernzettel vorbereitete. Ich musste an etwas anderes denken, zum Beispiel an mein Studium, was ich sowieso in einem Monat abbrechen würde. Wo ist deine Ehre? Fiel mir ein. Ich kniff meine Augen zusammen und klappte meinen Notebook runter. Spazieren würde mir gut tuen, dachte ich mir. Schnell nahm ich meine Jacke von der Garderobe und meine Tasche. Zog meine Schuhe an und verließ meine Wohnung. Ich entschied mich in meiner Umgebung zu bleiben, sodass ich in die Innenstadt ging, wo ich mir in einem Cafe ein Kaffee bestellte. Tief atmete ich die frische Luft ein und spürte wie ich mich entspannte. Meine Muskeln entspannten sich, nachdem ich den ersten Schluck meines Kaffees genommen hatte. Um mich abzulenken, beobachtete ich die Leute im Cafe. Sah zu wie die Kellerin Geschirr weg trug, Bestellungen aufnahm. Damit sich die Kellerin nicht beobachtet fühlte, holte ich mein Taschenbuch raus und las eine Weile. Kurz vor 18.00 Uhr verließ ich das Cafe und gab der Kellnerin ordentlich Trinkgeld. Langsam spazierend ging ich den Weg nach Hause. Zu Hause angekommen machte ich den Haushalt. Saugte das Haus, wischte und machte die Wäsche. Meine Wohnung sah wieder mal ordentlicher aus als sonst. Am Abend machte ich mir einen Tee, bevor ich mich vor den Fernseher setzte. Es lief der Bollywood Film ,,Ram und Leela." Am Ende des Filmes konnte ich nicht anders als zu weinen, sodass ich auch schon direkt in mein Bett schlüpfte. Mir selbst einredend das ich nicht an Gestern denken sollte, schlief ich dann doch ein. 

Am nächsten Morgen wachte ich durch meinen Alarm auf. Ich streckte mich und gähnte laut, dann verließ ich mein Bett. Vor mich hin schmatzend hob ich meine Bettdecke. Doch als ich den Blutfleck auf meinen Bettlaken sah, sog ich scharf die Luft ein. Um mich herum drehte sich alles, mein Hirn schien nicht mehr richtig zu funktionieren. Ich schrie wie am Spieß. Meine Hände umklammerten meinen Bauch, während ich einige Schritte rückwärts lief. Laut schluchzte ich auf. Ich hörte ein Hämmern an meiner Wohnungstür. Panisch schlug jemand dagegen. ,,GÜLÜM!", schrie Said panisch. Laut weinend öffnete ich meine Tür. Besorgt schaute er mich an ,,Mein Baby... Oh m-mein Gott.", brachte ich nur raus. Said handelte schnell und packte mich an meinen Knien und meinem Rücken. In eile trug er mich zu seinem Auto. Während dessen konnte ich nicht anders als zu weinen. Innerlich betete ich das meinem Baby nichts geschehen war. Said fuhr in die Einfahrt des Krankenhauses rein. Mit besorgter Miene öffnete er die Tür und trug mich in Richtung Notarzt. Er flüsterte mir beruhigende Worte zu, während er die Tür passierte. ,,HEY!", schrie Said aggressiv. ,,Wir brauchen schnell Hilfe!", brüllte er. Schluchzend vergrub ich mein Gesicht an seiner Brust. Krankenschwestern eilten mit einer Liege zu uns rüber. Said legte mich vorsichtig auf die Liege ,,Sie ist Schwanger, bitte helfen sie ihr!", sagte Said verzweifelt. Die Krankenschwester nickte ,,Im welchen Monat ist sie?" ,,Im zweiten Monat.", sagte ich, während die Krankenschwester und ein Helfer mich weg schoben. Said folgte mir, er versuchte meine Hand zu halten. In seinen braunen Augen sah ich die blanke Angst und Panik. Schuldgefühle blitzten ebenfalls in seinen Augen auf. Damit er sich nicht zu viele sorgen machen sollte, lächelte ich unter tränen für ihn. All das würde hoffentlich ein gutes Ende nehmen. Das letzte was ich noch mitbekam war wie Said meine Hand losließ. 

Ich spürte wie meine Hand jemand hielt, als ich zur mir kam. Langsam öffnete ich meine Augen. Ein Schniefen war zu hören. Said fuhr sich mit einer Hand über sein Gesicht. Ich drückte seine Hand um seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. In sekundenschnelle schaute er mich an. ,,Gülüm?", fragte er erleichtert. Ein kleines Lächeln zierte meine Lippen. ,,Oh mein Gott.", brachte er nur raus, bevor er mich umarmte. Mit geschlossenen Augen sog ich seinen Duft in mich. ,,Ich hatte so angst um dich.", sagte er in mein Haar. ,,Said, was ist mit meinem Baby?", fragte ich mit Tränen gefüllten Augen. Er löste sich von mir ,,Es ist alles in Ordnung, du hast nur innere Blutungen. Du hattest zu viel Stress und dein Körper hat so reagiert.", sagte er und strich mit seinem Damen meine Wangen Knochen entlang. Erleichtert lehnte ich mich gegen das Bettgestell. ,,Es tut mir leid, ich hätte zur dir sowas nicht sagen sollen. Ich hätte dich nicht so verurteilen sollen.", sagte er schuldbewusst. Ich schüttele meinen Kopf ,,Ich hätte dir erzählen sollen, das ich schwanger bin.", sagte ich mit tränen gefüllten Augen. Er nahm meine Hand in seine ,,Ab sofort, keine Geheimnisse mehr.", sagte er und schaute mir tief in die Augen. Schuldgefühle plagten mich. ,,Said, i-ich muss dir noch etwas erzählen." Er schaute mich erwartungsvoll an. ,,Du weißt doch, dieser eine Mann, dieser der Nour und mich bedroht hatte? Mein ehemaliger bester Freund?" Said nickte vorsichtig, darauf bedacht, nichts falsches von sich zu geben oder gar falsch zu reagieren. ,,Er hat mich wieder bedroht.", sagte ich und war den Tränen nahe. Seine Miene wurde aggressiv ,,Was hat er gesagt?", knurrte er wütend. ,,Er hat gesagt, das er mich in vier Wochen abholt und das ich bis dahin all meine Sachen gepackt haben sollte.", sagte ich, dabei schaute ich ihn vorsichtig an. ,,Und seit wann verschweigst du mir das?", fragte er, dieses mal schaute er mich wütend an. Ich brachte keinen Ton raus. ,,Wolltest du etwa mit ihm mit gehen?!", fragte er wütend als er meinen Blick entgegnete. Ich schüttelte stürmisch meinen Kopf ,,Nein, nein auf keinen Fall. Ich w-wollte in der vierten Woche verschwinden." ,,Wie meinst du das mit verschwinden?! Du hast niemanden und bist dazu auch noch Schwanger!", schrie Said schon wütend. Dieses mal fing ich an zu weinen. ,,Hör auf mich anzuschreien.", sagte ich. Er fuhr sich durch die Haare, dabei versuchte er sich zu beruhigen. ,,Okay... okay. Es tut mir leid.", erwiderte er und atmete tief ein und aus. ,,Schon okay.", sagte ich und versuchte mich zu beruhigen. ,,Egal, was ich mache. Wo ich auch bin. Er findet mich einfach. Ich hasse ihn so sehr, Said. So sehr, sodass es schon weh tut.", sagte ich weinend. Said hörte mir zu und nahm meine Hand in seine. ,,Ich werde das alles regeln. Es wird alles wieder gut, okay?" Ich nickte ,,Okay.", sagte ich schniefend. Schweigend schauten wir uns in die Augen ,,Legst du dich neben mich?", fragte ich und lächelte gebrochen. Er fing an zu grinsen. ,,Ja klar mach ich das.", sagte er und stand auf. Kichernd rückte ich ein Stück nach rechts und hob die Decke. Als Said sich neben mich legte und mir dabei tief in die Augen sah. Meine Wange liebkoste, mir einen Kuss auf die Stirn gab. Vergas ich wieder meinen Namen, meine Vergangenheit und all die schlimmen Erinnerungen. Nur noch die schönen Erinnerungen blieben in meinem Kopf und sobald er lächelte, vergas ich sogar die schönen Erinnerungen. Weil dieses Lächeln vor meinen Augen, meine schönste Erinnerung wurde. 

Gülüm- Meine RoseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt