Kapitel 30

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Es tut mir so leid, das lange nichts mehr von mir gekommen ist, hatte meine Abiphase die jetzt zum Glück vorüber ist 🎉 viel Spaß beim Lesen ❤️

Sicht von Gülüm

Nachdem endlich Kemal gegangen war, rannte ich förmlich in Richtung Garten. In Eile ging ich schnell zu dem Tisch versuchte ihn an die Wand zu schieben. Danach nahm ich den Stuhl und stellte ihn auf den Tisch. Voller Adrenalin kletterte ich auf den Tisch und danach auf den Stuhl. Wenn ich mich auf die Zehenspitzen stellte und meinen Kopf anhob, erst dann konnte ich über die Mauer schauen. Mir kamen die Tränen als ich sah das es in der Nähe keine weiteren Häuser gab. Nur Bäume und Gras. Wenn ich den Tisch nur etwas höher stellen könnte, dann könnte ich mich auf die Mauer raufziehen. Aber wie sollte ich danach runter? Ich konnte nicht springen, dass wäre viel zu gefährlich für mein Baby. Es musste einen anderen Weg geben. Langsam kletterte ich runter und ging wieder ins Haus rein. Es müsste doch hier irgendwo einen Keller geben. Ich öffnete jede Tür, die ich im Haus fand, nur eine ließ sich nicht öffnen. Sie war abgeschlossen. Da ich nicht wusste wann Kemal wieder zurück kommen würde, beeilte mich und suchte in der Küche nach einem Schlüssel. Eilig öffnete ich eine Schublade und durchwühlte jeden Bereich. Mir kam ein Gedanke auf. Kemal ist nicht dumm. Er muss es irgendwo versteckt haben. Etwas was man schnell übersehen kann, was unsichtbar wirkt. Ich ging ins Badezimmer, tastete jede Fließe ab und übte einen Druck aus. Und da. Mir schlug das Herz bis zum Hals, ein Piepen in meinem Ohr ertönte. Die dritte Fließe an der Wand öffnete sich. Augenblicklich ging ich einen Schritt zurück. Eine Pistole lag darin mit der passenden Munition. Zitternd schloss ich die Fließe wieder. Zittrig versuchte ich mich zu beruhigen und ging die Küche runter, um wieder alles aufzuräumen. Auch im Garten stellte ich den Tisch wieder dahin wo er stand, sowie den Stuhl. Nachdem ich alles wieder so hinstellte, wie es zuvor war, setzte ich mich mit schlechter Laune auf das Sofa. Ich sah die Fernbedienung auf dem Tisch und schaltete den Fernseher ein. Nach langem Suchen fand ich endlich die deutschen Kanäle und ließ den Fernseher laufen ohne richtig darauf zu achten. Meine Gedanken kreisten, suchten nach einer Möglichkeit hier rauszukommen. „Seit ungefähr drei Tagen wird Gülüm Alkan vermisst. Falls Sie sie sehen sollten, dann rufen sie bitte diese Nummer an oder rufen die Polizei. Ihr Freund Said Mubarek ist der Meinung dass ihr Ex- Freund Kemal Korkmaz sie entführt hat." wurde es gerade im Fernseher gesagt. Mit großen Augen schaute ich auf den Fernseher. Said erschien im Fernseher. Er sah schrecklich aus. Unter seinen Augen zeichneten sich Augenringe, er wirkte blass und erschöpft. „Wir haben schon alles nach ihr abgesucht, demnächst werden wir auch die Überwachungssysteme der umliegenden Flughäfen untersuchen. Ich bitte Sie nach meiner Freundin Gülüm Alkan Ausschau zu halten.", sprach er langsam und deutlich. Augenblicklich stand ich auf und lief auf den Fernseher zu. Ich konnte es nicht glauben. Mein Herz verkrampfte, ich sehnte mich nach seinen starken Armen, die mich in den Arm nehmen würden. Ich wollte diese Sicherheit verspüren, die ich immer in seinen Armen gespürt habe. Und jetzt... jetzt hatte ich niemanden. Wer weiß ob er mich je finden wird, ob ich ihn je wieder sehen werde. Ich habe ihm nicht mal gesagt, dass ich ihn liebe. Ein Bild von mir wurde eingeblendet. Zittrig und erschöpft von allem legte ich mich auf das Sofa.

Es vergingen Wochen. Wochen, die für mich eine Qual waren. In denen ich versuchte mich zu schützen. Kemal war mir gegenüber nicht handgreiflich, worüber ich sehr dankbar war. Aber trotzdem hatte er versucht mich zu küssen, weiter war er zum Glück nicht gegangen. Da ich nicht versucht hatte zu fliehen und ich langsam wirklich zu einem Frauenarzt gehen sollte, würden wir heute das Haus verlassen. Ich freute mich so sehr als gegen Mittag Kemal sich angezogen hatte und die Treppen runter kam. Lächelnd zog ich mein Oberteil zurecht. Mittlerweile befand ich mich im sechsten Monat, verspürte aber auch keine Übelkeit mehr. Durch das Beten hatte ich versucht mich zu beruhigen und so stress zu vermeiden. Es gab Tage, da verstanden Kemal und ich uns sogar gut. Wir kochten zusammen oder spielten Schach. Aber dann gab es auch Tage, an denen Kemal so schlecht gelaunt war, sodass ich mich nicht traute ins Wohnzimmer zu gehen. In diesen zwei Monaten mit denen ich hier mit Kemal wohnte, wurde mir klar das er psychische Probleme hatte. Irgendwas stimmte nicht mit diesem Jungen. Aber warum hatte ich das nicht während all den Jahren unserer Freundschaft mitbekommen? Ich hatte versucht zu fragen ob seine Eltern wüssten wo er wäre oder wüssten das wir zusammen hier wären. Meiner Frage war er nur ausgewichen und hatte dann wütend gesagt: ,,Erwähne nie wieder meine Eltern." Daraufhin hatte ich einfach genickt und geschwiegen. Schnell zog ich meine Schuhe an und wartete auf Kemal. Er holte seinen Schlüssel raus und schloss die Haustür auf. Es fühlte sich so an als würde er mich aus einem Käfig befreien. Lächelnd verließ ich das Haus mit ihm. Kemal hielt meine Hand während wir auf einen Mercedes zu liefen. Ohne ein Wort setze ich mich rein und genoß es endlich wieder draußen zu sein. Gerade als Kemal das Auto starten wollte, hielt er inne. ,,Gülüm?" ,,Ja?" Ich schaute ihn erwartungsvoll an. ,,Ich weiß diese Idee wird dir nicht gefallen, aber wir müssen erst zu einem Friseur." Verwirrt verzog ich mein Gesicht. ,,Warum?" ,,Ich möchte das Risiko nicht eingehen, dass du erkannt wirst und möchte das du deine Haare färbst.", erwiderte er dabei schaute er mich entschuldigend an. Ich schluckte hart. Scheiß drauf Gülüm, denk an dein Baby. Langsam nickte ich ,,Okay.", erwiderte ich und starrte dabei krampfhaft nach vorn. ,,Wie wäre es mit einem Blond?", fragte er lächelnd. ,,Das muss ich mir noch überlegen.", sagte ich und lehnte meinen Kopf an das Fenster. ,,Können wir nach dem Frauenarzt in die Innenstadt? Mir passen keine Hosen mehr und auch meine Oberteile sind langsam zu kurz.", fragte ich ihn und lächelte ein bisschen damit er Ja sagen würde. Kemal erwiderte mein Lächeln und strich mit seiner Hand an meiner Wange entlang. ,,Wenn du das möchtest, warum nicht mein Schatz." Mir wurde übel bei dem Kosenamen. Kemal war in meine Falle getappt. Wenn alles nach meinem Plan laufen würde dann wäre ich ihn innerhalb von zwei Wochen los.

Beim Friseur angekommen verhielten wir uns wie ein verheiratetes Paar. Viele wünschten uns Glück wegen unseres Babys und fragten was es wird. Lächelnd hatten wir uns bedankt und erzählt das wir das noch nicht wüssten. Da ich nicht wollte das meine schwarzen Haare komplett blond gefärbt wurden einigten wir uns auf ein blondes Balayage. Das Blond brachte meinen grauen Augen nur noch stärker zum Ausdruck. Es gefiel mir zwar aber meine schwarzen Haare fand ich viel schöner. Etwas traurig setzte ich mich ins Auto. Es sind nur Haare Gülüm, redete ich mir ein. Nach kurzer Fahrt kamen wir auch schon beim Frauenarzt an. Kemal wich mir keine Sekunde von der Seite. Ich wusste, wenn ich mich falsch verhalten würde, wäre dies später sehr schlecht für mich. Während ich versuchte mein inneres Ich unter Kontrolle zu halten, liefen wir in die Praxis rein. Kemal nickte der Person an der Information zu und wir liefen direkt in einen Raum. Gerade als wir uns hinsetzten, kam schon die Ärztin rein. So wie es aussah hatte Kemal wohl etwas mehr gezahlt, sonst würden wir noch im Wartezimmer sitzen. Die Ärztin stellte sich uns vor und fragte in welchem Monat ich sei. Ich antwortete ihr und sie nickte mir wissend zu. Dann fragte sie mich wann ich das letzte Mal beim Frauenarzt war. ,,Vor zwei Monaten.", antwortete ich. Sie riss geschockt ihre Augen auf und fragte nach dem Grund. Bevor ich irgendwas sagen konnte, sprach Kemal mit ihr. ,,Wir waren für zwei Monate verreist, dabei haben wir es immer wieder vergessen und da es meiner Frau gut ging, hielten wir es auch nicht für nötig." Dabei nahm er meine Hand in seine. Sie nickte nur und sagte das sie gerne alle zwei Wochen mich untersuchen würde. Kemal war nicht ganz so begeistert aber er konnte schlecht mein Leben riskieren sowie das von meinem Baby. Sie machte ein Ultraschall, dabei hörte man auch die Herztöne von meinem Kind. Glücklich mit einem Lächeln im Gesicht betrachtete ich den Bildschirm des Ultraschallgeräts. Die Ärztin sagte nach einer Zeit: „Es sieht soweit alles gut aus, möchten Sie schon das Geschlecht ihres Kindes erfahren?" Ohne auf meine Antwort zu warten antwortete Kemal mit „Ja." Böse blickte ich ihn an. „Herzlichen Glückwunsch es wird ein Junge."

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 29, 2019 ⏰

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