Kapitel 13

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Viel Spaß beim Lesen

Nachdem sich mein Atem beruhigt hatte, schloss ich die Tür wieder auf und ging in das Wohnzimmer. ,,Geht es dir wieder besser?", fragte Said besorgt. Ich nickte ,,Mir ist manchmal immer noch schlecht.", sagte ich, dabei sprach ich sogar die Wahrheit. ,,Kannst du mir die Adresse von Herrn Celik gegeben? Ich hab ja bald den nächsten Termin.", fragte ich freundlich. ,,Ja klar, soll ich sie dir per Whatsapp schicken?" ,,Ja das wäre nett und die Adresse von dem Kindergarten von Nour brauche ich auch.", sagte ich lächelnd. ,,Ach ja, stimmt.", erwiderte er grinsend. Sein Blick wanderte zu meinem Teller ,,Du hast ja fast gar nichts gegessen." ,,Oh... dann sollte ich das aber schleunigst ändern." Said lachte auf, wieder bildete sich eine angenehme Gänsehaut auf meinen Armen. Ich griff nach der Gabel und aß weiter. ,,Ich muss sagen, es schmeckt fantastisch." ,,Dankeschön.", sagte er grinsend. ,,Ich hatte ja gesagt das ich ein guter Koch bin." Ich lachte los auch er lachte auf. Er trank etwas Wasser ,,Was für Hobbies hast du?", fragte er und das Braun seiner Augen schien mit dem Grau meiner Augen zu schmelzen. ,,Ich lese sehr gerne andere Hobbies habe ich nicht, weil ich keine Zeit dafür finde und du?", sagte ich und schob mir etwas vom Kartoffelpuffer in den Mund. ,,Ich koche sehr gerne und spiele Tennis, hast du mal ein Instrument gespielt?" ,,Ja mit neun habe ich Klavier gespielt, und du?", fragte ich zurück. ,,Ich spiele zwar kein Instrument aber Nour spielt ebenfalls Klavier, vielleicht könntet ihr ja zusammen proben.", sagte er grinsend. Ich grinste breit ,,Ja klar, ist zwar etwas lange her, aber das wird schon.", erwiderte ich. ,,Said?", fragte ich nach einer kurzen Stille. Er erschauderte kurz und hob seinen Blick ,,Ja?" ,,Warum gab es an dem Tag eine Party als ich neu hier eingezogen war? Ich meine du bist Vater, wo war Nour an dem Tag?", fragte ich neugierig. Er schob das Essen auf dem Teller mit der Gabel hin und her. ,,Es war der Geburtstag von Nour.", sagte er dabei lächelte er gezwungen. Also der Todestag seiner Frau... Sofort fühlte ich mich wieder schlecht. Warum konnte ich meine Fresse einfach nicht halten? Innerlich schlug ich mir selber eine rein. ,,Tut mir leid, ich hätte nicht-", sprudelte es aus mir heraus. Er grinste breit ,,Schon gut Gülüm.", erwiderte er dabei wurde sein Grinsen breiter. ,,Ich hab gehört das du Besuch hattest." ,,Ja äh meine beste Freundin.", sagte ich nervös. ,,Hast du eigentlich Geschwister? Ich meine du bist schließlich Südländer?", neckte ich ihn. Tja, wenn er mich ausfragen konnte, durfte ich das auch. ,,Ja eine kleine Schwester und einen älteren Bruder, du?" ,,Ich hatte eine ältere Schwester, verstehst du türkisch?" Erst schien er verwirrt von dem schnellen Themawechsel. ,,Ja klar, ich kann immer noch nicht glauben das du Türkin bist." Ich lachte auf ,,Das glauben viele nicht, manche denken ich hätte iranische Wurzeln." ,,Nein? Du und Iranerin? Da liegen Welten!", sagte er unglaublich. ,,Kann Nour türkisch sprechen? Und Arabisch auch?", fragte ich neugierig. ,,Ja, ich habe ihr die beiden Sprachen beigebracht. Waren deine Eltern beide türkisch?" ,,Ja, ist deine Mutter Arabisch?" ,,Nein mein Vater, ist dein Studium schwer?", fragte er und verschränkte seine Finger miteinander. Kurz huschte mein Blick an seinen Ringfinger, kein Ring war zu sehen. Breit lächelnd sagte ich: ,,Nein, wenn ich mir alles richtig aufteile, geht das alles recht schnell und einfach, hast du eigentlich studiert?" ,,Nein, die Firma gehörte meinem Vater und mein Bruder wollte nicht die Firma übernehmen, deswegen bildete mich mein Vater aus." ,,Wolltest du die Firma eigentlich haben?" ,,Anfangs nicht, aber mittlerweile liebe ich sie." Ich lächelte ihn warm an. Die Tür öffnete sich und Nour kam rein. Breit lächelte sie mich an und rannte auf mich zu. Lachend schloss ich sie in meine Arme und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. ,,Hallo Gülüm!", sagte sie fröhlich. ,,Hallo Nour!", erwiderte ich ebenfalls fröhlich. Der Anruf von Kemal war mit einem Mal vergessen, die süße positive Energie die von ihr ausging war so schön. ,,Wie geht es dir?", fragte ich breit lächelnd. ,,Mir geht es super und dir?", fragte sie zuckersüß nach. ,,Mir geht es auch super, möchtest du etwas essen?", fragte ich fürsorglich nach. ,,Nein, ich habe schon gegessen, möchtest du später mit mir spielen?" Ihre hellbraunen Augen glitzerten als sie das Wort 'spielen' aussprach. Ich lachte auf ,,Ja klar, was möchtest du denn spielen?" ,,Bitte lass uns kochen! Ich hab eine ganz große Küche im Zimmer.", sagte sie breit grinsend. ,,Das ist ja wundervoll!", sagte ich gespielt erstaunt. Sie kicherte und es klang so süß, sodass ich befürchtete jeden Moment los zu weinen. Nour sprang von meinem Schoß und nahm meine Hand in ihre ,,Nour kizim, später kannst du mit Gülüm spielen, ich muss noch mit ihr reden, das dauert nur zehn Minuten." (Mein Kind), sagte Said grinsend. Nour nickte eifrig ,,Okay Baba.", sagte sie piepsig. ,,Komm später in mein Zimmer.", flüsterte sie in mein Ohr, bevor sie kicherte. Breit lächelte ich sie an, ebenfalls lachte ich auch und nickte. Sie winkte mir noch zum Abschied, bevor sie aus dem Wohnzimmer ging.

Gülüm- Meine RoseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt