D R E I

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DREI:

„Scheiße", fluchte ich wütend. Das konnte doch nicht sein. Wie zur Hölle hatte King Payne es möglich gemacht so schnell so viele Länder zu erobern? Für die anderen Länder dieser Welt hatte er schließlich auch länger gebraucht. Seufzend und definitiv noch schlechter gelaunt, machte ich mich auf den Weg in meine Küche, in welcher ich mir ein Glas Orangensaft einschenkte.
„Sie wissen, dass Sie den Orangensaft eigentlich mit Wasser mischen müssen, oder?", sprach mich eine schüchterne Stimme an. Genervt drehte ich mich zu der zierlichen Küchenkraft um.
„Ja, weiß ich. Aber Sie wissen auch, dass ich meinen Orangensaft immer ohne Wasser trinke, wenn ich gestresst bin", fuhr ich sie leicht an, wobei ich seufzte und mich auf die Anrichte setzte.
„Ja, das weiß ich Mr. Es tut mir Leid. Ich bitte um Entschuldigung. Es ist nun eben ein Teil meiner Aufgaben, Sie daran zu erinnern", murmelte das Mädchen schuldbewusst und senkte ihren Kopf.
„Ich nehme Ihre Entschuldigung an Mrs Es tut mir Leid, dass ich Sie so angefahren habe. Ich vergesse immer wieder, dass das ihr Job ist. Ich bitte um Entschuldigung", seufzte ich und lehnte mich ein wenig zurück, während ich meinen Orangensaft trank und dabei beobachtete, wie sich langsam ein leichtes Lächeln auf die Lippen des zierlichen Mädchens schlich.
„Ich nehme Ihre Entschuldigung an Mr, vielen Dank. Kann ich irgendetwas gegen Ihren Stress tun? Soll ich Ihnen einen kleinen Snack machen, oder so? Essen hilft doch meistens gegen schlechte Laune", lächelte sie mich freundlich an und begann wieder ihrer Arbeit nachzugehen und einige Töpfe zu spülen.
„Bei dem Angebot kann ich nicht nein sagen, auch wenn ich Ihnen keine zusätzliche Arbeit bereiten möchte", seufzte ich und hörte meinen Magen bei dem Gedanken ans Essen schon knurren, was die Küchenhilfe zum Kichern brachte.
„Sie machen mir keine zusätzliche Arbeit, ich koche und backen ja gerne. Was hätten Sie denn gerne Mr Horan?", fragte sie freundlich.
„Ich weiß nicht, ob sie das Rezept dafür haben, aber im Herbst macht eine Küchenhilfe – ich habe schon lange den Überblick verloren – uns immer Bratäpfel für unsere Morgensitzungen. Die esse ich echt gerne und auch zu jeder Jahreszeit", lächelte ich und dachte an die leckeren Bratäpfel wobei mir erst spät auffiel, dass die Küchenhilfe rote Wangen bekommen hatte.
„Ja, die habe ich immer gemacht. Ohne Rezept, meine Oma brachte mir das bei, als sie noch lebte. Sie war eine begnadete Köchin und hat mir ihre Welt gezeigt, in welche ich mich sofort verliebte, weshalb ich auch immer noch in diesem Bereich arbeite. Aber ich mache Ihnen sofort die Bratäpfel", lächelte sie und holte sofort einen Eimer Äpfel aus einem der unzähligen Schränke.
„Dürfte ich Ihnen vielleicht helfen? Ich kann zwar nicht kochen, aber die Mitte der Äpfel ausstechen dürfte ich noch hinkriegen", lächelte ich ein wenig unsicher. Auch wenn ich König war, war ich immer noch schüchtern und wollte meine Bediensteten nie zu etwas zwingen, was sie nicht wollten.
„Aber natürlich, wenn Sie das möchten gerne. Für wie viele Personen sollen wir kochen?", fragte sie lächelnd und legte mir ein Brett, sowie einen Apfelkernausstecher hin. Schmunzelnd sprang ich von der Ablage, stellte mein inzwischen nur noch halb volles Glas Orangensaft bei Seite und machte mich daran den ersten Apfel auszustechen.
„Für zwei", antwortete ich schmunzelnd, woraufhin sie mir noch drei weitere Äpfel hinlegte und dann kommentarlos anfing irgendwelche Dinge zusammen zu mixen. Sobald ich fertig war, flog sie praktisch durch die Küche und nur eine Minute später standen die vier Äpfel ordentlich angeordnet in einer Schüssel im Ofen.
„Wow", brachte ich fasziniert raus und half ihr dann ein wenig den Tisch zu decken, wobei sie zehn Mal mehr machte, da sie einfach schneller war. Kurz später waren die Äpfel aufgrund des guten Ofens schon fertig und wurden von der Küchenhilfe rausgeholt. Schön servierte sie die auf dem Tisch und zog mir den Stuhl zurecht, auf welchen ich mich kurz darauf auch setzte.
„Setzen Sie sich doch zu mir", lächelte ich sie freundlich an.
„Aber Sie erwarten doch noch jemanden. Außerdem muss ich gleich mit dem Abendessen anfangen. Ich darf mich gar nicht zu Ihnen setzen", ratterte sie schnell runter.
„Setzen Sie sich. Wir haben für Sie und für mich gekocht, also müssen Sie mit mir essen. Ich möchte, dass Sie auch einmal ihre äußerst leckeren Bratäpfel essen. Und machen Sie sich wegen des Abendessens keine Sorgen. Ich esse dann einfach ein paar Minuten später, das ist kein Problem. Wirklich", grinste ich, woraufhin sie sich seufzend setzte und auch zu essen begann. Währenddessen unterhielten wir uns lachend, bis wir irgendwann fertig waren und sie ihrer Arbeit nachgehen musste. Seufzend machte ich mich auf den Weg nach oben in mein Schlafzimmer, wobei ich mein Handy nach wichtigen News checkte. Seufzend las ich wie viele meiner Soldaten im Krieg gefallen waren. 2000 waren es dieses Mal. Ich war verpflichtet, gegen Grönland zu kämpfen, weil ich eben Kämpfen musste. Ein Volk das nicht kämpft ist kein ehrwürdiges Volk, heißt es in unseren Analen, was mich zwingt mein Volk kämpfen zu lassen. Ansonsten würde vermutlich ein Bürgerkrieg beginnen. Allerdings habe ich vermutlich nicht genug auf die Witterung in Grönland geachtet, dass meine Soldaten solche Verluste machten. Genervt ließ ich mich auf mein Bett fallen und las die Namen der Kampfleiter, schließlich waren dies die einzigen die ich wenigstens zum Teil kannte. Ein Name nach dem anderen kam mir unbekannt vor. Bis mir auf einmal einer ins Auge sprang.
„Greg Horan. Gestorben für sein Volk, seinen Bruder, sowie seine Frau und seinen Sohn", geschockt starrte ich das Gerät in meiner Hand an, bevor ich auf den Link neben dem Foto meines Bruders tippte. Sofort erschien ein Video, in welchem man sehen konnte, wie Greg seine Armee leitete. Er stand auf einem der Wagen und brüllte immer wieder irgendwelche Sachen von denen ich wenig verstand in seinen Überträger, welcher es an seine Soldaten weiterleitete. Irgendwann ging ein Elektropfeil der Gegner hoch und vor allem weit und traf meinem Bruder ins Bein. Eine Träne kullerte über meine Wange, als ich sah wie schmerzhaft mein Bruder versterben musste. Wie er immer wieder versuchte wieder aufzustehen, aber von einem weiteren Elektroschock umgehauen wurde. Als er irgendwann einsah, dass er keine Chance mehr hatte hauchte er ein: „Du schaffst das Nialler. Ich liebe dich, Denise. Pass gut auf unseren kleinen auf", dann wurde der Bildschirm schwarz, was dafür stand, dass er verstorben war.

- 1060 Wörter.

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Puhhh ich kann nicht mehr.. Hab heute schon meinen Praktikumsbericht geschrieben, das hat fast vier Stunden gedauert. Und jetzt geh ich kochen💪🏼
Hoffe das Kapitel hat euch gefallen,
Hab euch lieb,
Bis denne;)
Eure Nelo❤️❤️❤️

Kiss me like you make war [Niam FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt