D R E I ß I G

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"Niall? Bist du fertig?", fragte Louis aufgedreht und hüpfte um seinen besten Freund herum, welcher ziemlich unsicher nickte.

„Soll ich das wirklich durchziehen?", fragte er voller Angst und sah seinem Freund in die Augen.

„Das ist normal, dass du jetzt einen Rückzieher machen willst. Aber denk daran, wir haben die letzten Wochen nichts anderes, als diese Planung gemacht. Du hast so viel auf die Beine gestellt. Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass du es wirklich bereuen wirst, wenn du das jetzt nicht durchziehst", redete Louis liebevoll auf seinen besten Freund an, welcher kurz nickte und ihm dann deutete ihm zu folgen.

„Okay. Ich schaue noch einmal, ob wirklich alles steht, bevor wir anfangen. Stellst du dich schon mit Harry in die Reihe?", fragte Niall und sah zu Louis.

„Nein. Ich gehe noch einmal zur Technik. Und dann synchronisieren wir dein Handy. Ich gebe ihnen das okay. Sobald wir fertig sind, schreibe ich dir eine Nachricht. Die wird dann auf der Leinwand erscheinen. Genauso wird es am Ende mit Liams Nachricht sein. Und Harry ist auf dem Weg hierher, er will noch einmal schauen, ob dein Anzug wirklich sitzt und ob du deine Krawatte richtig gebunden hast, oder so. Keine Ahnung. Bis später. Und Niall. Du schaffst das. Glaub an dich, es wird alles gut gehen. Beweis ihm, dass du bereit bist zu kämpfen", hauchte Louis, bevor er seinem Freund noch einmal auf die Schulter klopfte und dann verschwand.

Seufzend schwang Niall die schwere Tür zum riesigen Ballsaal auf. Sofort lagen alle Blicke auf ihm, als er mit zittrigen Schritten den Saal betrat.

„Seid ihr soweit? Sobald auf der Leinwand eine Nachricht meines besten Freundes erscheint, wird es losgehen. Es dauert also nicht mehr lange", sagte Niall laut, in das kleine Mikrophon, welches in der Nähe seines Mundes angebracht worden war.

Als er sah, dass alle nickten schlich sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen und ein winziger Teil seiner Sorgen fiel von ihm ab.

„Niall, da bist du ja. Oh Gott. Wie siehst du denn aus. Wer hat dir denn das Krawattenbinden beigebracht?", fragte Harry empört, als er verstreut den Raum betrat.

„Louis", murmelte Niall und beobachtete Harry dabei, wie er ihm die Krawatte neu band.

„Ja das Beweist, warum du es nicht kannst. Der Rest ist super. Deine Haare gehe ich nochmal kurz durch, aber das dauert nur zwei Sekunden. So fertig. Du siehst perfekt auf. Wenn ich nicht unendlich glücklich mit Louis wäre, würde ich in Betracht ziehen dich aufzureißen. Und jetzt los. Zeig der Welt, dass du ein Kämpfer bist, dass du es wirklich drauf hast. Wir sind alle für dich da, das weißt du. Alle die hier im Raum sind und noch viel mehr lieben und unterstützen dich. Du bist ihr Vorbild. Beweis ihnen, dass du diesen Status verdient hast. Es geht gleich los. Bist du bereit?", fragte Harry, als der Countdown auf der Leinwand erschien, nachdem Louis' Nachricht verblasst war. Panisch griff Niall nach Harrys Hand und schüttelte heftig seinen Kopf.

„Nein. Nicht einmal Ansatzweise", meinte er mit vor Angst weit aufgerissenen Augen.

„Du schaffst das. Wir sind alle für dich da. Liam hat dir bewiesen, dass er dich liebt. Indem er alles stehen und liegen lassen hat um dir zu helfen. Jetzt bist du dran. Beweis ihm, dass du ihn liebst. Ich glaube an dich. Du schaffst das, ich muss leider zurück zu Louis und du musst in drei Sekunden anfangen. Viel Glück", meinte Harry noch, bevor ein lauter Ton signalisierte, dass die Liveübertragung gestartet war.

Tief atmete Niall noch einmal durch, bevor er mit starrem Blick in die Kamera sah und seine Stimme erhob.

„Hallo Welt. Ich grüße euch alle. Mit dieser Übertragung möchte ich eine große Veränderung ankündigen. Entweder betrifft sie nur Irland, oder aber sie betrifft die ganze Welt. Das liegt dann nicht mehr in meiner Hand. Das kommt vollkommen darauf an, wie King Payne darauf eingeht. Und zu King Payne möchte ich auch noch mehr sagen. Zu aller erst: Es tut mir Leid. Wirklich, es tut mir unendlich leid. Ich wollte dich nicht von mir wegstoßen. Ich habe es nicht bewusst gemacht. Beziehungsweise ich wurde zunächst gezwungen. An dem Tag, an dem du das letzte Mal bei mir warst. Du hast auf mich gewartet und bei mir gearbeitet, während ich eine Besprechung hatte und danach noch eine Übertragung gemacht habe. Weißt du noch? Natürlich weißt du noch. Du vergisst nichts so schnell. Du bist doch so Verantwortungsbewusst. Ich bewundere dich dafür. Schon immer.

Auf jeden Fall hast du an dem Tag auf mich gewartet. Und ich weiß, dass du dich gewundert hast, warum ich so lange gebraucht habe. Doch du hast mir nichts vorgeworfen, du hast mich einfach freudig empfangen. Du wusstest, ich würde einen Grund haben und wenn er wichtig war, würde ich dir davon erzählen. Du hast mir Vertraut. Du hast mir vertraut, genauso wie ich dir damals vertraut habe. Und dann habe ich dich von mir weg gestoßen, was du nicht verstehen konntest.

Heute will ich es dir erklären. Als ich die Übertragung beendet hatte, kam auf einmal einer deiner Butler rein. Jonas Smith. Er hat mir gedroht, dass ich mich von dir fernhalten soll, oder er würde mich verletzen. Er hat mich geschlagen und getreten, doch ich habe nicht eingewilligt. Schnell hat er gemerkt, dass er so nicht an mich rankommen würde. Ich würde für dich sterben, dass hat er bemerkt Also hat er mir gedroht dich zu verletzen. Da hatte er mich sofort rumbekommen. Ich wollte dich doch nur beschützen. Und dann hat er mir gesagt, dass du es eh nicht wert seist mit mir zusammen zu sein, weil du so viele Affären hättest und nicht treu seist. Ich habe ihn ausgelacht. In meinen Augen warst du der treuste Mensch, den ich kennen gelernt habe. Er hat mir Geschichte von angeblichen Affären erzählt. Ich habe ihm nicht geglaubt. Als du weg warst, nach Hause gegangen bist, weil du mir Zeit zum Nachdenken geben wolltest, da habe ich angefangen nachzudenken. Und das war mein größter Fehler. Meine Selbstzweifel sind mit jeder Minute größer geworden. Ich war der Überzeugung, dass ich es nicht anders verdient hätte und habe angefangen seine Geschichten zu glauben.

Ein Glück haben Harry und Louis mich schnell gefunden und mir eingetrichtert, wie dumm ich mich verhalte. Noch am selben Tag, bin ich ins Gefängnis gegangen. Jonas Smith musste nämlich unter anderem, da er mich verletzt und erpresst hat dorthin. Ich habe mir von ihm alle Namen deiner angeblichen Affären geben lassen. Mit Louis und Harry haben wir nachgeschaut, ob diese Leute überhaupt jemals im Schloss waren, oder an sonstigen Orten, wo du dich aufhältst. Louis war zwar nicht begeistert davon und Harry vermutlich auch nicht, doch sie haben mir geholfen, damit ich zur Besinnung komme. Und sie haben es geschafft. Wir haben festgestellt, dass die Hälfe der Namen nicht einmal existieren. Kein lebender Mensch trägt diese Namen. Und die anderen waren Großteils noch niemals in England, oder Irland. Jonas Smith hat sich alles nur ausgedacht um uns auseinander zu treiben. Und er hat es leider geschafft.

Ich muss jetzt einen kleinen Themensprung machen, da ich dir Beweisen möchte, wie sehr ich dich immer noch liebe.

Du hast in England vor einiger Zeit angekündigt, dass du Gleichgeschlechtliche Ehen erlauben willst. Und ich möchte es dir gleichtun. Alle Paare hinter mir, sind homosexuelle Paare, die sich verlobt sind und bereit sind den Bund der Ehe einzugehen", sagte Niall lächelte noch einmal kurz Harry und Louis an, die am Anfang der Reihe standen und drehte sich dann um. Sofort drehte sich die Kamera, weshalb die Zuschauer nun alle einen Blick auf all die Paare hatten, welche sich hier angesammelt hatten.

„Du bist König Englands. Ich bin König Irlands. Und ich wollte dich fragen, ob du mit mir diese neue Tradition eröffnen willst. Ob du die erste Gleichgeschlechtliche Ehe eingehen willst. Mit mir. Ob du King Payne, mich Niall Horan heiraten willst?", fragte Niall und kniete sich vor die Kamera, bevor er einen Ring aus seiner Anzugtasche holte und scheu in die Linse lächelte.

Im Hintergrund nahmen sich die Paare in den Arm und blickten gespannt auf die Leinwand, was Niall ihnen nach einer kurzen Zeit gleichtat.

Doch es kam einfach keine Nachricht, weshalb er den Kameraleuten deutete, die Übertragung zu beenden und geknickt durch den Saal in Richtung Ausgang schritt. Anscheinend war er Liam wohl doch nicht so wichtig wie gedacht.

-1396 Wörter.

Kiss me like you make war [Niam FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt