Erschrocken schrie Liam auf und Wirbelte herum, wobei er den König Irlands sofort schützend hinter seinen Rücken schob. Nialls Herz klopfte schlagartig schneller, als er die Geste wahrnahm und ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, auch wenn dieses innerhalb von Sekunden in die kalte Maske umgewandelt wurde.
„Es tut mir Leid. Ich musste schießen, ich hatte keine Wahl", stotterte der Butler King Paynes unsicher, als er den verwirrten Blick seines Königs bemerkte.
„Wer ist er und was macht er hier?", fragte Liam mit starker, kalter Stimme, die Niall eine Gänsehaut über den Rücken trieb. Er mochte diese dominante, mächtige Seite an Liam, auch wenn er sich dadurch immer schwächer fühlte.
„Ein Eindringling. Er hatte ein Messer, ich weiß nicht, auf wen von euch beiden er los wollte. Aber er wirkte aggressiv", murmelte der Butler schuldbewusst.
„Ist in Ordnung. Sie tragen keine Schuld. Zwei von Ihnen gehen auf den Balkon und halten dort Wache. Die anderen drei, gehen vor die Tür und passen dort auf, dass niemand mehr eindringt. Ich habe noch was mit Mr Horan zu besprechen", befahl Liam mit rauer Stimme, woraufhin seine Gefolgsleute hörsam nickten und seinem Wunsch nachgingen.
„Du liebst mich?", fragte Liam neugierig nach, als alle den Raum verlassen hatten.
„Geht dich nichts an", fauchte Niall, obwohl er es sowieso schon zugegeben hatte. Jetzt, wo er sich nicht mehr um sein Leben fürchten musste, war das irgendwie doch nochmal etwas anderes. Er war sich zwar in seiner Liebe sicher, doch er konnte es nicht einfach so zugeben.
„Niall, was ist los mit dir?", fragte Liam mit sanfter Stimme. Er setzte sich auf das Bett des Iren und zog diesen vorsichtig auf seinen Schoß.
„Rede mit mir", forderte er liebevoll, als Niall noch immer nicht reagierte. Dieser sah allerdings immer noch bloß unsicher auf den Boden.
„Bitte", flehte Liam verzweifelt.
„Ich – Ich will nicht darüber reden", murmelte Niall unsicher, Liam trieb ihn an seine Grenzen. Trieb ihn aus dem Wirkungsbereich der Globuli.
„Bitte", bat dieser bloß leise.
„Ich habe die Liebespillen abgesetzt, das ist alles. Mein Volk hatte Recht, Das habe ich inzwischen eingesehen", gestand Niall seufzend und sah seinem Gegenüber starr in die Augen.
„Bist du bescheuert? Du kannst doch nicht einfach die Liebespillen absetzen. Gefühle sind menschlich", rief Liam sofort erschrocken aus.
„Ich bin König, ich habe nicht menschlich zu sein. Meine Aufgabe ist es zu funktionieren", entgegnete Niall ruhig, mit einem Hauch Kühle in seiner Stimme.
„Nein, ist es nicht und das weißt du genau. Es ist nicht deine Aufgabe zu funktionieren. Du sollst keine Maschine sein, das ist Schwachsinn. Du darfst auch fühlen, du musst menschlich sein. Dir fehlt momentan die Humanität. Es ist schrecklich zu sehen, dass gerade du, der du doch eigentlich ein Herzensguter Mensch bist, so herzlos handelst. Es ist kalt, unmenschlich und wahnsinnig was du tust. Dieser Krieg, in den du ziehst, er macht keinen Sinn. Es werden unfassbar viele Menschen sterben. Mein Königreich ist deutlich größer als deins, du hast nicht den Hauch einer Chance. Und ich möchte nicht gegen dich kämpfen. Selbst wenn ich meinen Leuten sagen würde, dass sie sich nur verteidigen sollen und niemand angegriffen werden soll, dann wirst du trotzdem verlieren", versuchte Liam seinen Gegenüber klar zu machen, doch dieser schüttelte bloß stumm den Kopf.
Seufzend vergrub Liam seinen Kopf in seinen Händen. Er hatte keine Ahnung, wie er Niall wieder zur Vernunft bringen könnte, bis ihm ein kleines Detail auffiel.
„Moment, wie kannst du mich lieben, wenn du die Liebespillen abgesetzt hast?", fragte er verwirrt, woraufhin Niall erstmal mit den Schultern zuckte.
„Du weißt wie das geht, du hast dich damit auseinander gesetzt und deine Gefühle analysiert", sagte Liam bloß monoton.
„Woher weißt du das?", entgegnete Niall verwirrt.
„Ich kenne dich inzwischen ziemlich gut"
„Liebe ist ein natürliches Gefühl, das hat nichts mit irgendwelchen Pillen zu tun. Ich spüre auch so, dass mein Herz schneller schlägt, wenn du in meiner Nähe bist. Wenn ich mich konzentriere spüre ich das Kribbeln in meinem Bauch und überall, wo du mich berührst. Wir sind es gewohnt, dass unsere Gefühle durch die Globuli verstärkt werden, daher nehmen wir unsere eigentlichen Gefühle gar nicht mehr da", erklärte Niall kurz angebunden.
„Und warum spürst du dann die anderen Gefühle nicht"
„Liebe ist stärker als jedes andere Gefühl"
„Und wenn du deine Pillen nimmst noch Tausend mal schöner"
„Es ist falsch"
„Hier"
„Es ist falsch"
„Nein ist es nicht. Du bist König, du bist König Irlands und König von dir selbst. Du kannst selber entscheiden, was richtig oder falsch ist. Nur weil du so denkst, ist es das noch lange nicht"
„Aber-"
„Hier"
„Okay", und sobald Niall die Globuli geschluckt hatte ging Liam nach einer kurzen Verabschiedung, er wusste, dass Niall jetzt Zeit für sich selbst brauchte.
-790 Wörter.
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AM DIENSTAG KOMMT KEIN KAPITEL von Kiss me. Erst Sonntag wieder.P.S.
Sorry, dass ich so spät bin. Ich bin gerade das 22. Kapitel am schreiben, weil ich für die nächsten Wochen vorschreiben muss (schreibe Klausuren) und hab 18 Uhr einfach verpennt. Tut mir LeidNelo❤❤❤
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Kiss me like you make war [Niam FF]
Fanfiction"Wenn auf der Erde die Liebe herrschte, wären alle Gesetze entbehrlich" - Aristoteles Niall Horan, einer der jüngsten Könige seiner Zeit, regiert im Jahre 2119 ein ganzes Königreich. Auf Grund seines noch jungen Alters ist er mit vielen Aufgaben übe...