D R E I U N D Z W A N Z I G

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Als Niall am nächsten Morgen aufwachte, sah er in den Nachrichten eine neue Meldung. King Payne hatte doch tatsächlich gleichgeschlechtliche Ehen erlaubt. Skeptisch runzelte er seine Stirn und las weiter. Er fand heraus, dass es aus unterschiedlichsten Gründen noch mehrere Monate dauern würde, bis die erste dieser Ehen stattfinden würde. Doch sie wurden nun legalisiert.

In Niall breitete sich aufgrund der Dosis Homoglobuli in seinem Blut sofort eine große Abscheu aus. Der Mangel an Liebespillen, ließ ihn vergessen, dass er eigentlich selbst Homosexuell war. Alles was für ihn in dem Moment relevant war, war sein Hass Homosexuellen Menschen gegenüber.

„Ich möchte die Dosis Homoglobuli erhöhen. Ich weiß nicht, wieso ich die Todesstrafe damals nicht gefordert habe. Ich verstehe mich selber nicht mehr. Aber was ich noch weniger verstehe, sind Leute wie King Payne, die Homosexuelle Menschen tolerieren. Es ist für mich nicht nachvollziehbar. Daher werden in nächster Zeit vermutlich einige Änderungen auf euch zu kommen. Aber das werde ich noch einmal extra bekannt geben. Ich wollte euch bloß auf den neusten Stand der Dinge setzen", erklärte Niall vor laufender Kamera. Sobald der Stream beendet war, ließ er sich müde auf seinem Bett nieder. Er verstand sich selbst nicht mehr. Er fühlte sich wie eine Marionette. Geleitet von den Globuli. Durch den Mangel an Liebespillen war seine Selbstständigkeit weg. Er war Sklave dieser Pillen, handelte nach ihren Intentionen.

Er hatte keine Zeit, diesen Gedanken zu Ende zu führen, da betrat King Payne schon elegant sein Zimmer.

„Was hast du wieder gemacht?", fragte er, doch Niall zeigte bloß stumm auf die Tür. Er wollte nicht mit einem Menschen reden, der Homosexuelle tolerierte.

„Warum baust du so einen bescheuerten Selbstschutz auf. Ich kann ja verstehen, dass du Angst hast dich zu outen, aber das mit der Todesstrafe musste echt nicht sein. Du fällst nur in deine eigene Grube", seufzte Liam und ließ sich neben dem König Irlands auf das Bett nieder.

„Ich bin nicht schwul. Schwul sein ist ekelhaft", entgegnete Niall bissig und funkelte ihn wütend an.

„Hast du deine Pillen nicht genommen?", fragte Liam sofort alarmiert nach, wartete allerdings gar nicht auf eine Antwort, sondern öffnete das Nachttischschränkchen, in welchem sich noch die Globuli vom Vortag befanden.

„Niall verdammt", seufzte Liam, doch Niall sah stur in die andere Richtung. Genervt und vor allem besorgt griff Liam nach Nialls Hand, um ihn vorsichtig umzudrehen. Doch dieser schlug sofort nach ihm.

„Fass mich nicht an. Ich will mich nicht anstecken", fauchte der Blondschopf wütend.

„Ich bin nicht krank", murmelte King Payne verwirrt.

„Klar, du tolerierst Homosexuelle, das ist widerlich", entgegnete Niall geladen und drehte sich wieder weg. Doch Liam reagierte schnell und vor allem klug. Er pinnte Nialls Handgelenke neben ihm auf die Matratze und setzte sich auf seine Hüfte, sodass er bewegungsunfähig war. Sofort fing Niall an zu schreien und mit seinen Beinen um sich zu schlagen. Doch Liam war einfach deutlich stärker als er, wodurch er keinerlei Chance hatte.

Liam zog beide Hände seines Gegenübers über dessen Kopf, sodass er sie mit einer Hand festhalten konnte. Mit der anderen hielt er Nialls Kopf an Ort und Stelle, dann presste er seine Lippen auf die des blonden. Wieder versuchte er sich zu wehren, versuchte seine fixierten Hände zu lösen, oder seinen Kopf weg zu drehen, doch er blieb erfolglos. Wütend biss er Liam in die Lippe, doch dieser ließ sich nicht beunruhigen und machte einfach weiter. Irgendwann nahm er das Seufzen seines Gegenübers wahr und von einer Sekunde auf die andere, war seine angespannte Haltung verschwunden. Er hatte sich seinem Schicksal gefügt und erwiderte den Kuss unsicher. Vorsichtig ließ Liam seine Hände los, woraufhin Nialls Finger sofort in seinen Haaren landeten. Seine eigenen fuhren die Seiten des Iren auf und ab, welcher genüsslich in den Kuss seufzte.

„So schlimm ist es nicht, oder?", fragte er leise, zwischen zwei Küssen und fuhr die Knutscherei nach Nialls Nicken ohne zu zögern fort.

„Nimm deine Pillen von gestern, dann fühlt es sich noch besser an", flüsterte Liam, woraufhin Niall wieder nur schwach nickte. Ohne auch nur einen Mucks zu machen, ließ er sich von dem König Englands füttern und kuschelte sich danach müde an ihn.

„Schlaf, mein Engel. Ich bleibe hier. Wenn du aufwachst, bin ich bei dir", hauchte Liam liebevoll und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn, woraufhin Niall bloß nickte und flatternd seine Augen schloss.


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Tut mir Leid für die Verspätung.. ich bin im Urlaub, deswegen bin ich halt zu anderen Zeiten am Handy, als gewöhnlich

Kiss me like you make war [Niam FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt