Müde rieb ich mir die Augen. Gähnend rollte ich mich auf die Seite und wollte einfach weiterschlafen, als ich merkte, wie unnormal laut es war. Ein wenig genervt und vor alle verwirrt rappelte ich mich auf. Wer verdammt wagte es, mich so unsanft aus meinem Schlaf zu reißen. Noch einmal gähnte ich, dann stand ich auf und schlüpfte in meine Klamotten. Da ich aber noch keine Lust hatte mein Haus, oder eher meine Villa zu verlassen, wählte ich eine graue Jogginghose und einen schwarzen Hoodie. Dann legte ich mir noch schnell meine Uhr um den Arm, steckte mein Smartphone in meine Hosentasche und machte mich schlussendlich auf in die Küche, wo mich schon ein wunderschönes Frühstück erwartete.
„Guten Morgen", grüßte ich die Küchenhilfe.
„Morgen, Mr Horan", entgegnete diese freundlich und machte, wie sie es gewohnt war einen leichten Knicks.
„Was ist passiert, warum ist es so laut? Ich war noch nicht online", fragte ich und setzte mich an den gedeckten Tisch.
„Die Menschen sind auf den Straßen und demonstrieren. Viele sind vor Ihrem Haus. Aber in England soll es genauso schlimm sein", sagte das zierliche Mädchen ein wenig schüchtern. Verwirrt schmierte ich die Butter auf mein Brötchen.
„In England bestimmt, weil King Payne die Homoglobuli abgesetzt hat, oder?", fragte ich neugierig, woraufhin sie nickte.
„Und bei uns?", stellte ich meine nächste Frage, während ich den Käse ordentlich auf mein Brot legte.
„Ich bin mir nicht sicher. Die Menschen wirken einfach unzufrieden. Ich weiß nicht einmal, ob sie einen Grund haben. Sie haben die Idee von den Engländern. Einige beschweren sich, dass Sie zu menschlich seien. Ihrer Meinung nach, dürfen Herrscher nicht zu mitfühlend sein. Sie müssen gute Entscheidungen für ihr Volk treffen und ihre Prioritäten dementsprechend setzen. Die meisten bemängeln, dass Sie den Krieg beendet haben. Viele haben von Ihrem Bruder gehört. Und einige sind sauer, weil Sie die Todesstrafe nicht durchgesetzt haben", erklärte das Mädchen zögernd.
„Dankeschön", entgegnete ich freundlich, nahm mir mein Brot und einen Kaffee und ging wieder hoch auf mein Zimmer. Vorsichtig stellte ich die Tasse auf meinem Schreibtisch ab, damit nichts über den Rand lief. Dann öffnete ich die Tür meines Balkons. Dieser Balkon besaß zwei Schichten. Eine, die aussah, wie ein ganz normaler Balkon. Zwischen meinem Zimmer und diesem Balkon lag allerdings noch eine Schicht. Eine eher dünne Wand, trennte die Beiden. Von innen konnte man heraus sehen, aber von außen konnte man zum Glück nicht reinsehen. Mein Vater hatte diese Wand damals als Schutz vor Attentaten gebaut, da sein Bruder bei einem solchen ums Leben kam. Schnell legte ich mir ein paar Kissen und eine Decke auf den Boden und holte dann meinen Kaffee, sowie mein Käsebrot. Seufzend biss ich in das Brot, während ich hinunter auf das Volk sah. Ihre Proteste schienen bisher friedlich, doch es machte mich dennoch fertig. Ich war überfordert, wusste nicht, was ich machen sollte. Kleine Tränen kullerten meine Wangen herunter, als ich ihre Schilder betrachtete. Viele waren gegen Homosexuelle, sie akzeptierten meine Entscheidung nicht, es verletzte mich.
„Niall?", sprach auf einmal eine sanfte Stimme hinter mir. Erschrocken drehte ich mich um und versuchte panisch meine Tränen wegzuwischen.
„Hey, alles ist gut. Du brauchst dich nicht zu schämen", hauchte Liam aka King Payne und setzte sich neben mich.
„Wie bist du hier rein gekommen?", fragte ich unsicher und beobachtete einfach stumm, wie er mich an sich zog.
„Ich wurde reingelassen. Louis, so hieß er glaub ich meinte, dass du wahrscheinlich hier oben seist", sagte Liam und strich mir liebevoll über den Rücken.
„W-Warum mache ich immer alles falsch?", fragte ich verzweifelt und vergrub meinen Kopf beschämt an seiner Brust.
„Du machst nicht alles falsch", entgegnete Liam sofort.
„Warum sagst du das? Ich dachte du wärest sauer auf mich, weil ich so schlecht über Homosexuelle geredet habe", murmelte ich leise.
„War ich auch. Ich war sogar verdammt sauer. Aber dieser Louis, er hat dein Handy genommen und mich angerufen. Er hat mir dein Handeln erklärt. Und ich kann es verstehen, du hattest einfach Angst", raunte er liebevoll und verteilte einige kleine Küsse an meinem Hals, um mich zu beruhigen.
„Ich habe immer noch Angst", gab ich flüsternd zu.
„Brauchst du nicht. Reduziere die Dosis an Homoglobuli ohne ihnen davon zu sagen, sie werden anfangen es zu verstehen", schlug Liam vor und berührte mich weiterhin sanft, auch wenn ich inzwischen aufgehört hatte zu weinen.
„Ich – ich kann sie doch nicht einfach an lügen. Sie sind doch immer noch mein Volk", murmelte ich unsicher. Eigentlich fand ich die Idee gut, doch ich war viel zu ehrlich dafür.
„Tust du nicht. Du verschweigst ihnen bloß die Wahrheit. Sobald die Dosis gering genug ist, dass sie dich verstehen können erklärst du ihnen dein Handeln", sagte Liam und strich durch meine Haare.
„Danke", hauchte ich und sah ihn aus verweinten Augen an, woraufhin er sich nach vorne beugte und unsere Lippen zu einem Kuss vereinte.
Dass das Volk im Hintergrund lautstark gegen die Rechte Homosexueller demonstrierte war mir egal. Alles was zählte war Liam.
- 832 Wörter.
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Tut mir Leid, falls irgendwo noch komische Formatierungen sind, die ich übersehen habe. Keine Ahnung wieso, mein Laptop verstellt das manchmal gerne, wenn ich die Texte kn Wattpad kopiere..Ich möchte mich jetzt komplett auf diese Geschichte hier konzentrieren. One Shots kommen nur noch auf Anfrage, meine eigenen Ideen werde ich mir aufschreiben und wann anders zu Texten machen. Deshalb wird es im Normalfall 2 Updates die Woche geben.
Dienstag 21 Uhr & Sonntag 18 Uhr.
Dementsprechend wird diese Geschichte bis ungefährt anfang Sommer gehen☺Nelo❤❤❤
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Kiss me like you make war [Niam FF]
Fanfiction"Wenn auf der Erde die Liebe herrschte, wären alle Gesetze entbehrlich" - Aristoteles Niall Horan, einer der jüngsten Könige seiner Zeit, regiert im Jahre 2119 ein ganzes Königreich. Auf Grund seines noch jungen Alters ist er mit vielen Aufgaben übe...