Z E H N

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ZEHN:

„Mr Horan?", wurde ich angesprochen, als ich meine Villa betrat.

„Ja, bitte?", fragte ich freundlich, mit meinen Nerven immer noch vollkommen am Ende.

„Haben Sie sich bezüglich der Todesstrafe schon entschieden?", fragte der Reporter, welcher mir wage bekannt vorkam, neugierig.

„Nein, habe ich noch nicht ganz. Ich wollte jetzt meine freie Zeit nutzen und mir Gedanken darüber machen", murmelte ich. Mir war bewusst, dass ich mein Volk nicht länger hinhalten konnte. Sie würden skeptisch werden, wenn sie es denn noch nicht waren.

„Immer noch nicht? Wie kann das denn sein, dass Sie so lange für eine lächerliche Entscheidung brauchen. Sie haben sich doch zu dem Thema geäußert, haben angedeutet die Todesstrafe anzusetzen. Warum ziehen Sie das Gesetz nicht endlich durch? Was hält Sie zurück? Entscheiden Sie sich verdammt nochmal, länger wird Ihnen Ihr Volk nicht trauen", fauchte er wütend, wobei er seine Augen merkwürdig zusammenkniff.

„Es tut mir leid, aber ich bin nun einmal ein viel beschäftigter Mann. Sie müssen wissen, dass es mich im Moment stresst, all diese Gespräche darüber, dass ich den Krieg abgebrochen habe. Wenn ich nach Hause komme gehe ich direkt schlafen, habe keine Zeit mehr, mir über irgendwelche Homoglobuli Gedanken zu machen. Ich weiß nicht, ob Ihnen das bewusst ist, aber mein Bruder verstarb vor wenigen Tagen, was mir sehr nah geht, da meine Dosis an Gefühlsglobuli ziemlich hoch ist. Bitte, Sie müssen mich verstehen, dass da nicht viel Zeit für so kleine Problemchen bleibt", seufzte ich und wollte endlich hoch gehen, als er mich mit einem entsetzten „Problemchen?!?", aufhielt.

„Ja, Problemchen. Sie haben es Jahrelang mit Homosexuellen ausgehalten, Sie werden jetzt nicht auf einmal davon sterben. Solche Menschen sind vielleicht widerlich, aber noch lange nicht gefährlich", raunte ich aufgebracht, ging die Treppe hoch und knallte die Tür hinter mir zu. Tolles Gefühl sich selbst als widerlich zu bezeichnen.

„Mr Horan?", sprach mich ein Verwaltungsbeamter auch sofort an. Genervt sah ich ihn an, forderte ihn dadurch stumm auf zu reden.

„Haben Sie sich schon wegen der Todesstrafe-", fing er an, wurde aber daraufhin von mir unterbrochen.

„Nein, habe ich mich nicht. Wenden Sie sich an den Reporterfuzi da draußen. Ich werde Ihnen das jetzt sicherlich nicht erläutern. Auf Widersehen", fauchte ich vollkommen genervt und stapfte wütend in mein Zimmer. Geladen schmiss ich meine Schuhe gegen die Wand, scherte mich nicht darum, dass eine Vase zu Bruch ging.

„Immer mit der Ruhe Blondie", kam es von meinem Bett, weshalb ich wie versteinert stehen blieb.

„Was machst du denn hier?", fragte ich vollkommen verwirrt, als ich nach mehreren Schreckenssekunden endlich meinen besten Freund Louis erkannte.

„Meinen allerbesten Kumpel besuchen?", grinste dieser und klopfte neben sich auf das Bett. Eine merkwürdige Handbewegung machend zog ich mir mein Oberteil über den Kopf und schlüpfte auch aus meiner viel zu engen Jeans. Seufzend ging ich zu meinem Kleiderschrank.

„Was verschafft mir die Ehre deines Besuchs, Boo?", fragte ich grinsend, während ich mich streckte, um an meine Jogginghose ranzukommen, fügte dann aber noch ein: „Und starr mir nicht auf den Arsch", hintendran.

„Sorry. Du hast einen Knutschfleck am Hals. Was hast du gemacht?", lachte er zum Ende hin interessiert.

„Geht dich einen feuchten Dreck an", fauchte ich mit roten Wangen und schlüpfte so schnell wie möglich in meine Hose, was ihn zum Lachen brachte.

„Hör auf dich über mich lustig zu machen und sag mir mal lieber was ich wegen der Todesstrafe machen soll", seufzend ließ ich mich neben ihm auf mein Bett fallen.

„Ich hab eine Idee. Ich verrate dir den Ultimativen Tommovorschlag, dafür verrätst du mir wer das war", grinste er und wackelte anzüglich mit den Augenbrauen.

„Okay, aber ich möchte keinen Vorschlag à la setz die Todesstrafe auf, die werden unmöglich ihren Herrscher umbringen. Ich möchte nicht riskieren, dass dir etwas passiert. Außerdem kann ich ja die Chancen von dir und Harry nicht in den Minusbereich setzen", lachte ich. Schmunzelnd stimmte er zu, woraufhin ich tatsächlich eine viertel Stunde später ordentlich angezogen vor der Kamera saß, bereit der Welt meine Entscheidung mitzuteilen. Während Louis die Liveübertragung startete, welche so eingestellt war, dass jeder der gerade an einem Technischen Gerät war, gezwungen war sich meine Worte anzuhören. Seufzend fing ich an zu reden, als Louis mir das entsprechende Zeichen gab.

„Hallo,
Ich habe meine Entscheidung bezüglicher der Todesstrafe auf die Homosexualität getroffen und werde sie Ihnen nun mitteilen. Dazu bitte ich Sie mir bis zum Ende zuzuhören. Ich möchte meine Entscheidung auch begründen.
Also fangen wir an. Wie die meisten unter Ihnen bin ich der Meinung, dass Homosexualität nicht normal ist. Schwule und Lesben sind widerlich. Es ist nicht in Ordnung auf das eigene Geschlecht zu stehen. Diese Meinung vertrete ich definitiv. Viele von denen sind wahre Versager, kriegen nichts auf die Reihe, machen nur Fehler. Und dennoch habe ich zwei wirklich wichtige Argumente gegen die Todesstrafe, weswegen ich dieses Gesetz nicht unterschreiben werde. Sprich, die Todesstrafe wird nicht aufgesetzt.
Erstens haben wir Jahrhunderte lang mit Homosexuellen in einer Gesellschaft gelebt. Niemand ist daran gestorben, vielleicht haben Sie uns bedroht, uns Angst eingejagt, unsere Gesellschaft ein wenig gespalten, doch eine wahre Gefahr geht auch heute noch nicht von Ihnen aus. Daher sind sie trotz ihrer unnormalen Sexuellen Neigung mehr oder weniger normale Bürger. Und ich kann keine unschuldigen umbringen. Was würde die anderen Länder von uns denken? Wir müssen mindestens noch ein kleines bisschen Würde behalten. Ich hoffe Sie verstehen meine Entscheidung", beendete ich meine Rede, verließ den Raum und prallte an Liams Brust, sowie seinen wütenden Blick.

-912 Wörter

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Hey ich hoffe das Kapitel gefällt euch👌🏼

Wie war eure Woche?

Nelo❤❤❤

Kiss me like you make war [Niam FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt