V I E R U N D Z W A N Z I G

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„Morgen", schmunzelte Liam, als er beobachtete, wie Niall müde seine Augen öffnete und dabei herzlich gähnte.

„Morgen", entgegnete dieser verwirrt und vor allem verschlafen.

„Hast du gut geschlafen?", fragte Liam nach, woraufhin Niall bloß müde nickte.

„Deine Konferenz beginnt in einer halben Stunde", informierte Liam den Iren schmunzelnd, welcher sich sofort geschockt aufsetzte.

„Was? Nur noch eine halbe Stunde?", stieß er geschockt aus. Seine Frage, wieso er neben dem König Englands aufwachte, war komplett vergessen.

„Ja, aber hey. Dein Frühstück steht schon fertig auf dem Tisch, ich habe mich eben mit deinen Bediensteten unterhalten. Anziehsachen habe ich dir auch schon rausgelegt. Da vorne auf dem Stuhl. Ich wollte dich so lange wie möglich schlafen lassen", lächelte Liam und beobachtete Niall, wie er hektisch hin und her lief.

„Woher weißt du was ich gerne trage?", fragte Niall skeptisch, schlüpfte aber ohne Wiederspruch in seine Lieblingsjeans.

„Du trägst eigentlich jeden Tag Skinny-Jeans und dazu einen Pulli, das war jetzt nicht so schwer zu erraten", grinste Liam, woraufhin Niall bloß mit dem Schultern zuckte, während er versuchte im Stehen seine Socken anzuziehen, was Liam zum Lachen brachte.

„Hör auf zu Lachen", grummelte Niall, während er in den roten Pullover, der auf seinem Schreibtisch lag schlüpfte.

„Der dürfte dir zu groß sein", bemerkte Liam bloß, weil es ihm eigentlich total egal war, dass Niall seinen Pullover trug. Ihm war schließlich nicht kalt.

„Mir egal, der passt besser zur Hose", entgegnete Niall, nahm sich Liams Hand und zog ihn runter in den Essbereich. Liam konnte ihm bloß schmunzelnd folgen, da seine Ausrede wirklich lahm war. Liams roter Pullover passte genauso gut zur schwarzen Jeans, wie Nialls roter Pulli. Doch es war nicht relevant. Wenn Niall lieber seinen Pulli tragen wollte, dann konnte er das ruhig machen.

Sobald sie im Speisesaal ankamen, zog Liam Niall den Stuhl zurecht und setzte sich dann gegenüber von ihm hin. Sofort schaufelte er sich Essen auf den Teller und begann direkt mit seiner Mahlzeit.

„Niall? Du musst unbedingt gucken, dass du die Homoglobuli Stück für Stück ganz absetzt. Das Risiko deiner Rückfälligkeit ist wie wir bemerkt haben noch immer sehr hoch. Wir können nichts riskieren. Du hast keine Wahl, ansonsten Schaufelst du dir wieder dein eigenes Grab", redete Liam fordernd auf seinen Gegenüber ein.

"Ja, aber ich schaff das nicht alleine. Ich kann das nicht, ich bin zu sentimental. Dieser Job ist nichts für mich. Warum muss gerade ich das machen?", entgegnete Niall, beobachtete dabei allerdings bloß sein Glas, in welches er gerade Saft goß.

"Das stimmt nicht. Du bist perfekt in deinem Amt. Das ist vollkommen natürlich, dass du Fehler machst, jeder macht das. Fehler sind menschlich", widersprach Liam ihm sofort und schmierte sich Butter auf sein Brot.

"Achja? Erzähl sowas nicht. Du weißt ganz genau, dass mir das nicht liegt. Ich lasse mich zu sehr von der Meinung anderer Leiten, biege mich nach ihren Wünschen. Dabei habe ich die Möglichkeit, mein Volk nach meinen Wünschen zu biegen. Eigentlich dachte ich immer, man sollte ein perfektes Zwischending finden. Aber ich bin dazu nicht in der Lage", seufzte Niall und sah bedrückt auf seinen Teller.

"Natürlich bist du das. Aller Anfang ist Schwer. Du weißt nicht, wie lange ich gebraucht habe, um mich hochzuarbeiten. Um dort zu stehen, wo ich jetzt stehe. Am Anfang hatte ich kaum Macht, die Menschen kannten mich nicht. Heute kennt mich jeder und ich bin einer der mächtigsten Menschen der Welt. Auch wenn mir dies meistens nicht bewusst ist. Gefühlt hat sich wenig verändert", liebevoll griff Liam nach der Hand seines Gegenübers, strich mit der Fingerkuppe seines Daumens sanft über dessen Hand.

"Du bist dafür gemacht, Liam. Ich nicht. Ich fühle mich nicht wohl dabei, alleine solch eine Macht zu haben. Sobald Unzufriedenheit im Volk herrscht, suche ich den Fehler bei mir. Ich kann und will das nicht mehr. Es macht mich kaputt. Du bist bis auf die Schwester meines Bruders der erste der davon erfährt, aber ich möchte mein Amt aufgeben. Ich weiß noch nicht wie, weil Denise nicht möchte und Theo einfach noch zu jung ist um das alleine zu machen, aber ich denke ich werde eine Lösung finden", murmelte Niall, immer noch konnte er seinem Gegenüber nicht in die Augen sehen.

"Nein. Bitte nicht, Niall. Bitte, bitte mach weiter. Irland braucht dich als ihren König, sie lieben dich. Und ich brauche dich auch. Bitte, ich will nicht mit einer anderen Person zusammen arbeiten", fing Liam sofort an zu betteln.

"Du wirst dich schnell dran gewöhnen", entgegnete Niall, obwohl er genau wusste, dass dies nicht stimmte. Ihre Bindung war inzwischen so eng, da konnte nicht einfach einer von ihnen ersetzt werden.

"Bitte Niall. Bitte überleg es dir nochmal. Ich brauche dich als König Irlands. Sonst habe ich keinen Grund mehr Irland nicht zu bekriegen. Und ich will nicht, dass du diese Gewalt eines Krieges zu gesicht bekommst. Ich will dich verschonen. Bitte überleg es dir. Ich will dich nicht verlieren. Ich tue auch alles für dich", flehte Liam weiter und sah mit leichten Tränen in den Augen zu dem Iren.

"Warum?", hauchte dieser mit erstickter Stimme.

"Weil ich dich liebe"

-849 Wörter.

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Hiii:)
Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen:)
Auch wenn es momentan danach aussieht - die Story ist noch nicht zu Ende. Es wird 30 Kapitel + Epilog geben.
Nelo❤❤❤

Kiss me like you make war [Niam FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt