V I E R Z E H N

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„Guten Morgen alle zusammen. Ich möchte in der heutigen Sitzung keine langen Reden schwängen. Wir haben schongenug Zeit vergeudet. Und ich gebe gerne zu, dass dies meine Schuld ist. Doch durch die Proteste meines Volkes ist es mir klar geworden. Meine Liebespillendosis war einfach viel zu hoch, ich war zu Menschlich. Meine Aufgabe ist es nicht zu fühlen, meine Aufgabe ist es zu funktionieren. Und bei dieser Aufgabe habe ich in letzter Zeit stark geschwächelt. Aber das wird sich von nun an ändern. Es wird eine neue Zeit beginnen. Eine Zeit voller Macht und Leidenschaft. Ich will Glückseligkeit für alle. Dafür will ich kämpfen. Ich möchte nicht weiter bloß zu sehen, wie England unter King Payne große Teile der Welt erobert. Wir müssen selber aufrüsten, verdammt. Wir können nicht davon ausgehen, dass wir für immer unter seinem Schutz stehen werden. Wir sind stark, wir sind das beste Volk der Welt. Und wir müssen verdammt nochmal kämpfen. Wir müssen Gebiete erobern, Soldaten gewinnen, damit wir auf einen möglichen Angriff vorbereitet sind. Die Kriegsglobulidosis wird erhöht. Wir werden wieder in den Krieg gegen Grönland ziehen. Mein Bruder verstarb in diesem. Viele andere Iren auch, wir haben große Verluste gemacht und uns wichtige Menschen verloren. Wir müssen ihnen die letzte Ehre erweisen und diesen Kampf für sie gewinnen. Sie sind für uns gestorben, also müssen wir für sie siegen. Es ist unsere Pflicht", sagte Niall mit starker Stimme.

Er wusste, dass er gefilmt wurde, doch es war ihm schlichtweg egal. So wie es ihm ebenfalls egal war, dass Menschen im Krieg sterben könnten. Er fühlte nicht mehr, er funktionierte nur noch. Er war wie eine Maschine, wie ein Roboter. All sein Denken war auf den nahenden Krieg ausgerichtet. Er zeichnete Pläne, entwarf tausende von ihnen. Alles was er wollte, war den Krieg zu gewinnen. Nicht für seinen Bruder, nicht für irgendwen. Er wollte der Welt zeigen, dass er es drauf hat. Er wollte zeigen, dass sich nicht das komplette Universum um King Payne drehte. Niall wollte mehr Macht haben. Warum auch immer, er hasste King Payne. Er wollte ihn nicht mehr an der Spitze der Welt sehen, er wollte ihn stürzen, doch dafür brauchte er erst einmal eine vernünftige Armee. Und deshalb rüstete er immer schneller und schneller auf. Seine Soldaten lernten mit Waffen umzugehen, sie wurden immer mehr. Es schien kein Ende zu nehmen. Er entwarf immer mehr Pläne, bis er zufrieden war. Er zwang immer mehr Leute, bis er mehrere Tausend hatte. Er trainierte sie immer mehr, bis sie nicht mehr konnten. Es war ihm schlichtweg egal ob sie zufrieden waren, oder nicht. Er wollte einfach den Krieg gewinnen und die Menschen hatten die Befehle ihres Königs zu befolgen.

Niall sah sich die Liveübertragungen an. Sah die Menschen leiden, doch er wurde nicht weich. Er wollte kämpfen, wollte die Macht haben. Alles in ihm sträubte sich dagegen an King Payne zu denken. An seine braunen Augen, die er einst so geliebt hatte. Seine weichen Haare, in die er seine Hände so gerne vergrub und seine gottgleiche Figur, die Niall einfach nur bewundern konnte. Doch diese Gedanken hatte der blonde Herrscher nicht mehr. King Payne war nun zu seinem Feindbild geworden. Einfach so, über Nacht. Da er die Liebespillen absetzte. Und nun wollte er Rache. Rache für die Unzufriedenheit seines Volkes und für seinen Machtverlust. Denn beide Phänomene schob er dem König Großbritanniens in die Schuhe. In seinen Augen war er es Schuld. Und genau deswegen musste er aufrüsten und in den Krieg ziehen. Er musste es King Payne beweisen. Es war seine Pflicht. Er war der Herrscher Irlands. Er musste dafür sorgen, dass es seinen Untertanen gut ging. Und das wollte er. Sie würden in Wohlstand und Luxus leben, sobald die Welt ihnen einmal zu Füßen lag. Jeder Ire würde Sklaven genug haben, musste keine unangenehmen Dinge mehr selbst machen. Sie würden glücklich sein und ihrem König dem mächtigsten Mann der Welt alle Ehre erweisen und ihm auf ewig Dankbar sein.

Doch um dies zu erreichen, würden sie vorerst eine Zeitlang Leiden müssen, so hatte Niall entschieden.

„Niall! Hör auf. Komm wieder zur Vernunft. Hör auf zu funktionieren und fang wieder an zu fühlen! Ich brauche dich als Menschen, nicht als Maschine", traf die neue Nachricht des Herrschers Englands auf dem Handy des jüngeren Iren ein. Doch dieser hob nicht den Blick von seinen Plänen und ignorierte das Klingeln seines Smartphones einfach. Es war schlichtweg nicht wichtig für ihn.

- 739 Wörter.

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Hey
Jup gab irgendwie ne krasse Wendung😂
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch
Nelo❤❤❤

Kiss me like you make war [Niam FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt