Ich versuchte sie nicht zu zeigen, meine Aufregung. Trotzdem schlug mir mein Herz bis zum Hals, als ich den für mich endlos langen, dunklen Tunnel entlang lief. Mir war noch niemals zuvor vor einem Kampf so übel gewesen, wie vor diesem.
Langsam aber sicher drängte uns die Pokemon-Liga in die Ecke – sicher, sie musste auch, denn schließlich mussten auch die Kämpfe einmal ein Ende finden. Aber wer hätte schon erahnen können, dass ich im Viertelfinale gegen Ash antrat? Er war definitiv einer der stärksten Trainer hier in der Liga. Denn Ash ließ sich nicht aus der Ruhe bringen – nein, dieses Boot kam nicht so schnell ins schwanken und genau das machte ihn einfach unschlagbar stark.
Aber auch wir waren stark, sonst wären wir jetzt nicht da, wo wir waren, nämlich im Viertelfinale. Vor uns fanden bereits zwei Kämpfe statt, Diaz siegte über Paula und Rue besiegte Eren. Jetzt waren nur noch Ash's und mein, sowie Chiaras und Rosies Kampf auszutragen. Zwei von uns Vieren durften morgen weiterkämpfen.
Ich kam dem hellen Punkt am Ende meines Ganges immer näher und es fühlte sich so an, als ob ich schon eine Ewigkeit durch diesen Tunnel gehen würden. Applaus dröhnte herein und die Stimme des Moderators war nur verschwommen und verzerrt zu hören. Er motivierte Trainer sowie die Zuschauer, die ihn mit einem tosendem Applaus unterstützten.
Obwohl Ash und ich gestern Abend miteinander gesprochen hatten, dass dieser Kampf unserer Freundschaft nichts ausmachen wird, war mir trotzdem mulmig zumute. Schließlich befanden wir uns hier in einem Wettbewerb und ich musste einen guten Freund besiegen. Einen guten Freund, der obendrein auch noch stark war.
„Und Ash aus Alabastia tritt gegen Emily aus Avenitia an.", vernahm ich die Worte des Moderators und setzte ein Lächeln auf, als ich durch das Tor in die Halle trat. Unter dem Applaus des Publikums stellte ich mich auf meinen Platz und suchte den Blickkontakt zu Ash, der mir aufmunternd zunickte. In seinen dunklen Augen blitzte diese Freude und Entschlossenheit auf, die ich bei jedem seiner Kämpfe mitbekommen hatte.
Unsere Partner, die niemals in einem Pokeball waren, funkelten sich ebenso mit einem Ehrgeiz an. Jeder von ihnen wollte den Sieg für seinen Trainer heimholen. Diese Kraft, die durch Pikachu floss, verlieh mir den Mut, um ebenfalls mein bestes zu geben. Egal ob Freund oder Feind – jeder verdient einen ordentlichen Kampf, denen wir ihnen auch bieten würden. Meine Nervosität verschwand gänzlich, als mir Pikachu auf meine Schulter klopfte. „Pika.", rief er entschlossen. „Ja, alles ist gut.", antwortete ich und grinste frech.
„Es wird einen sechs gegen sechs Kampf geben. Den Trainern ist es erlaubt, ihre Pokemon während des Kampfes auszuwechseln. Sind beide Seiten bereit?", fragte der Schiedsrichter an uns. Ich nickte ihm zu, als er mich ansah und eine Antwort erwartete. „Beginnt!"
„Mebrana! Du bist an der Reihe!" Schon warf Ash seinen ersten Pokeball und sein Wasserpokemon erschien auf dem Feld. „Los, Yorkleff! Erscheine!" Dies war meine Wahl für Runde eins. Yorkleff kläffte erfreut und sah dann seinen Gegner finster an. Das war seine Art: Yorkleff war zwar ziemlich putzig, aber in einem Kampf fletschte er doch seine Zähne. „Mebrana, dusche ihn mit Hydropumpe!", eröffnete Ash das Battle. „Gegenschlag, Yorkleff!", reagierte ich. „Ausweichen, Mebrana!" „Noch einmal Gegenschlag!" „Schlammwoge!" Die Attacke von Mebrana wurde durch den Gegenschlag zurück geschleudert und traf mit doppelter Wirkung auf das Wasserpokemon ein. „Sehr gut gemacht, Yorkleff!", warf ich ein Lob dazwischen. „Jetzt Gigastoß!" Yorkleff lief los, wurde immer schneller und schneller, sodass man eine weiße Lufthülle um ihn sah. „Wehr die Attacke mit Hydropumpe ab!", rief Ash. Doch jeglicher Versuch von Mebrana Yorkleff aufzuhalten ging in die Hose. Yorkleff war mittlerweile so schnell, dass der Wasserstrahl senkrecht nach oben abgelenkt wurde. Mein Pokemon takelte Mebrana zurück, dieser hielt sich vage auf den Beinen und schüttelte sich trotzig seinen Kopf. „Brr.", gab er von sich. „Superschall, Mebrana!" „Knirscher!" Doch so schnell konnte ich gar nicht auf drei zählen, war mein Pokemon verwirrt. Die Attacke verfehlte und Yorkleff fuhr mit seinem Kopf am Boden ein und rutschte einige Meter sinnlos am Boden herum. Er rappelte sich wieder auf und jagte seinem Schwanz hinterher. „Konzentriere dich Yorkleff!", feuerte ich mein Pokemon an. „Hydropumpe!" Mein Pokemon bekam die volle Ladung ab und landete kurz vor mir am Boden. Doch Yorkleff war ein zähes Pokemon. Mutig hievte er sich wieder zurück. „Hör gut zu, Yorkleff. Hör auf meine Stimme, ich sage dir, was zu tun ist!" Ich hörte Ash auf der anderen Seite leicht knurren. „Erneut Hydropumpe!" „Warte noch eine Weile, Yorkleff.", flüsterte ich ihm zu. Kurz vor einem Volltreffer, befahl ich ihm, nach rechts auszuweichen und mit Gigastoß anzugreifen. „Lehmschuss!" Der direkte Angriff von Yorkleff und die spezielle Attacke von Mebrana trafen aufeinander und es war ein ständiger Machtkampf zwischen den Zweien. Schließlich wirkten beide Attacken und lösten sich in einer Rauchwolke auf. Yorkleff flog im hohen Boden zu mir zurück – besiegt. Ebenfalls niedergeschlagen rutschte Mebrana über den Boden zu seinen Trainer zurück. „Beide Seiten sind Kampfunfähig!" Der Richter hielt seine Arme überkreuzt. Ich holte Yorkleff in seinen Pokeball zurück. „Danke, Yorkleff!"
![](https://img.wattpad.com/cover/30433318-288-k316811.jpg)
DU LIEST GERADE
Pokemon- Freunde fürs Leben
FanfictionDie 15 Jährige Emily wartet schon sehnsüchtig auf den Tag, an dem ihre Reise beginnt. Nach einem chaotischen Morgen, hetzt sie in das Labor der Professorin. Doch der letzte Starter ist weg! Sie macht sich auf die Suche nach dem Pokemon und lernt den...