„Das kann doch nicht euer ernst sein!", entfuhr es mit, als ich an einer Klippe stand und ich von weitem schon Septerna City erkannte. „Muss hier ausgerechnet eine Klippe sein?", seufzte ich. „Pika.", gab die Elektromaus ratlos von sich. „Glaubst du, ich weiß genau wo wir hier genau sind?", antwortete ich. Ich zog einen Schmollmund. Ich latschte geschlagene fünf Stunden im Kreis und nahm jedes Mal den falschen Weg, wenn ich einen fand. Erstens kostete es viel Kraft und Zeit, ständig auf den Weg zurückzufinden und zweitens hatte ich einfach keine Lust mehr, weiterzugehen.
Hinter mir knackten Äste und die Büsche und Farne begannen zu rascheln. Kurz darauf blickte ich in zwei bekannte und verzweifelte Gesichter, die mich zum Lachen brachten. „Okay, wir wären keine besten Freunde, wenn wir alle uns nicht hier verlaufen hätten.", lachte ich und sah Bell und Cheren belustigt an. „Falscher Weg?", schnaufte Cheren und schlug sich die Hände über den Kopf zusammen. „Falscher Weg.", bestätigte ich und nickte. „Falscher Weg.", jammerte Bell und verzog ihr Gesicht. „Naja, wo wir uns hier schon mal gefunden haben, können wir auch gemeinsam nach Septerna City gehen.", schlug Cheren vor. Wenigstens einer von uns war noch optimistisch. „Klar doch, aber zuerst müssen wir den richtigen Weg wieder finden.", sagte die stets besorgte Bell. „Ach Bell, zerbrich dir darüber nicht den Kopf. Ich habe schon eine Idee.", munterte ich sie auf und warf Yorkleffs Pokeball. „Kleff.", hechelte mein Pokemon fröhlich und wedelte erfreut mit seinem Schwanz. „Könntest du uns bitte zum Hauptweg zurückführen?", bat ich Yorkleff. Yorkleff bellte und in der nächsten Sekunde hatte er seine Nase nahe am Boden und schnüffelte mal hier, mal dort. Wir drei hatten es schwer, Yorkleff hinterher zu kommen, da das Hundepokemon eine hohe Geschwindigkeit hatte. Plötzlich stürzte mein Kumpane los und bellte ununterbrochen. Wir folgten ihm und fanden Yorkleff dann auf dem Schotterweg wieder, wo das kleine Pokemon aufgeregt auf und ab sprang. „Gut gemacht.", lobte ich Yorkleff und tätschelte seinen Kopf. „Vielen Dank, Yorkleff!", bedankten sich meine Freunde bei ihm und Bell drückte ihre Nase kurz in das strubbelige und grobe Fell meines Pokemons. Nachdem ich Yorkleff wieder eingesammelt hatte, führte uns nun der Weg weiter und ziemlich spät am Abend kamen wir dann endlich bei unserem heutigen Ziel an.
„Ich kann nicht mehr!", ächzte die Blondine und schliff sich hinter uns her, während wir durch die Stadt marschierten. „Ach komm schon Bell, wir sind gleich im Pokemoncenter. Das letzte Stück schaffst du jetzt auch noch.", meinte Cheren kopfschüttelnd. Nach kurzer Zeit waren wir wirklich im Pokemoncenter. Müde fiel Bell auf die Couch des Centers. Cheren und ich reservierten ein Zimmer für uns, dann schlenderten wir zu Bell, die mittlerweile eingeschlafen war.
Cheren und ich wären keine guten Freunde für das dritte Glied ind der Gruppe, wenn wir Bell jetzt einfach so schlafen ließen. Deshalb grinste ich unseren Schlaumeier schelmisch an und auch er grinste breit. Cheren stemmte seine Hände in die Hüfte und murmelte: „Wir könnten..." Ich grinste ihn verschmitzt an und nickte. Cheren und ich hatten meistens den gleichen Gedanken und es kam nie etwas Gutes dabei heraus. „1...2...3.", zählte er leise. Wir hoben die Couch leicht an und Bell rollte nichts ahnend die Couch hinunter. „Was? Wo? Wie?", stammelte Bell, sprang vom Boden auf und rückte sich ihre grüne Mütze zurecht. Cheren und ich prusteten los und ihm rollte die eine oder andere Lachträne über die Wange. „Hättet ihr mich nicht auch sanfter wecken können?", knurrte sie verärgert und stampfte kurz auf. Oha, wer wird denn da gleich so beleidigt sein? „Nö!", schoss es gleichzeitig aus meinen und Cherens Mund. „Wir wollten eigentlich noch einen Abendspaziergang durch die Stadt machen. Kommst du mit?" „Meinetwegen.", nuschelte das Mädchen noch leicht gereizt.
Als Bell wieder frische Luft zu schnappen bekam, beruhigte sie sich gänzlich und sie hüpfte gut gelaunt neben uns her. „Hey, ich habe eine Idee! Wie wäre es, wenn wir gegen einander antreten? Jeder gegen jeden?", schlug sie vor. Cheren und ich sahen uns verdutzt an, dann lächelten wir ihr zu. Die Idee war grundsätzlich gar nicht schlecht. Außerdem war ich neugierig, wie stark die Zwei auf ihrer Reise geworden waren. „Aber nicht hier. Hinter dem Pokemoncenter liegt bestimmt ein Kampffeld.", meinte Cheren. Also wanderten wir wieder zurück zum Center und fanden schlussendlich einen Kampfplatz.
„Emily, Cheren, ich überlasse euch den ersten Kampf." Cheren nickte und rückte mit einem Finger seine Brille auf den rechten Platz zurück. „Also gut.", murmelte er etwas Angespannt. War unser Cheren etwa aufgeregt? Das gab es sonst nicht. Wenn sich jemand mit Kampfstrategien und Pokemon auskannte, dann war es unser Professor. Aber vielleicht war ein echter Kampf für ihn doch anders, als in seinen Büchern? Ich zückte Yorkleffs Pokeball und warf ihn zum zweiten Mal an diesem Tag. „Serpifeu, du bist an der Reihe!" Ich sah gerade zum ersten Mal Cherens Starterpokemon, weshalb ich das Pokemon in meinen Pokedex registrierte.
Cheren fackelte nicht lange herum und startete den Kampf. „Rankenhieb, Serpifeu!" „Schnell ausweichen und Tackle!" „Schlag Yorkleff mit Rankenhieb beiseite!", lautete der nächste Befehl. Yorkleff wurde zurück geschleudert und knurrte einmal, als er sich wieder aufrappelte. „Los Tackle, Serpifeu!" Ich wartete bis Serpifeu Yorkleff fast erreichte. „Jetzt spring und dann Biss!" Yorkleff biss Serpifeu in den Schweif. „Tackle!", rief ich gleich darauf. Serpifeu wurde zu seinem Trainer zurück geschleudert und blieb dort liegen. „Serpifeu!", rief Cheren leicht erschrocken. Aus seiner ernsten Miene wurde dann ein Lächeln und er befahl sein Pokemon zurück in seinen Ball. Yorkleff rannte kläffend auf mich zu und freute sich über unseren Sieg. „Du bist stark, Emily!", freute sich Cheren und sah mich an. „Danke, du aber auch."
„Man, jetzt will ich gegen Emily kämpfen.", mischte sich Bell ein und rannte auf ihr kleines Feld. „Mach jetzt!", rief sie euphorisch. Ich grinste und drückte Yorkleff in die Arme von Cheren, der sich dann auf einen der Bänke niederließ. Bell warf einen Pokeball und ihr Starterpokemon Floink materialisierte sich. Er stieß ein herausforderndes „Floink" aus und blies dabei kleine Flammen aus seiner Nase. Nachdem ich Floink in den Pokedex registriert hatte, warf ich Ottaros Pokeball. Ottaro dürfte eine gute Wahl gegen ein Feuerpokemon sein. Bell ließ sich von ihrem Nachteil überhaupt nicht einschüchtern, sondern sah eher aus, als ob sie Gewinnen wollte. „Ottaro, Aquaknarre!" „Floink, Glut!" Bell war von ihrer Attackenauswahl sehr überzeugt, obwohl es keinen Sinn machte eine Feuerattacke gegen eine Wasserattacke einzusetzen. Das Wasser traf auf das Feuer und dieses löste sich zischend in einer Nebelschwade auf. Ottaro war etwas kräftiger und Floink wurde von dem Wasserstrahl getroffen.
„Floink.", gab es von sich. Das Feuerschwein hatte ganz schön viel Mumm in den Knochen, denn es rappelte sich wieder auf. „Tackle!", befahlen Bell und ich zur selben Zeit. Beide Pokemon jagten aufeinander zu. Als sie aufeinander prallten, wirbelte Sand auf, der sich erst ein paar Sekunden später wieder legte. Das einzige Pokemon das jetzt noch stand, war mein Ottaro. „Floink!" Bell lief zu ihren Pokemon, hob ihn auf den Arm und meinte liebevoll: „Du warst fantastisch." Bell sah etwas Zerknirscht drein. „Schade, du bist einfach viel zu stark." „Ach quatsch! Du bist eine ebenfalls starke Trainerin.", baute ich sie wieder auf.
„Was ist jetzt mit euren Kampf?", fragte ich die beiden. „Ich denke, wir sollten ihn morgen austragen. Für heute habe ich ehrlich gesagt genug.", meinte Bell und grinste. „Bin ganz deiner Meinung.", schloss sie Cheren an.
Im Pokemoncenter ließen wir uns müde auf eine Restaurantbank fallen und aßen unser Abendessen. „Du forderst morgen die Arenaleiterin heraus?", fragte Bell. „Ja. Was habt ihr eigentlich vor?" „Wir werden die Stadt besichtigen.", antwortete Cheren und trank sein Glas Orangensaft leer. Da kam auch schon Schwester Joy mit unseren Pokemon. „So! Eure Pokemon sind wieder fit." Mit einem Lächeln im Gesicht verschwand sie ins Behandlungszimmer zurück.
DU LIEST GERADE
Pokemon- Freunde fürs Leben
फैनफिक्शनDie 15 Jährige Emily wartet schon sehnsüchtig auf den Tag, an dem ihre Reise beginnt. Nach einem chaotischen Morgen, hetzt sie in das Labor der Professorin. Doch der letzte Starter ist weg! Sie macht sich auf die Suche nach dem Pokemon und lernt den...