Kapitel 34

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„Am Ende der Route soll der weiße Wald liegen.", murmelte ich und studierte die Karte in meiner Hand. N und ich liefen schon einige Stunden auf der Route umher und im Endeffekt landeten wir zwischen Felsen, die mit Wiesen und Bäumen überzogen waren und Wasserfällen die links und rechts durch die Rillen brausten. N kletterte, während ich nach einem Weg auf der Karte suchte, einen der Felsen hoch und war nun gute zehn Meter weiter oben, als Pikachu und ich. Er starrte in die Ferne und ich folgte neugierig seinen Blick, als sich seine Miene aufheiterte. „Ich sehe schon die Bäume vom Wald und hier führt tatsächlich ein Pfad weiter!", rief er mir zu. Ich hob meinen Daumen und antwortete in derselben Lautstärke: „Ich komme hoch!" Also bedeutete das erstmals klettern. Ich könnte auch faul sein und mich von Fasasnob hochfliegen lassen, aber wo würde dann das Abenteuergefühl bleiben? Ich begann Stück für Stück den sicheren Felsen zu erklimmen, bis ich schließlich oben angekommen war, wo mir N seine Hand zur Hilfe anbot. „Dankeschön!"

Die Aussicht hier oben raubte mir den Atem und weiter vorne lagen die gigantischen Bäume des weißen Waldes. Aus einem der Giganten stieg ein Schwarm Vogelpokemon auf und suchte das Weite, was mir ein Lächeln ins Gesicht zauberte. „Da vorne sieht es aus wie in einem Urwald.", meinte ich grinsend. Plötzlich durchströmte mich ein eine Welle des Glückes und Pikachu zuckte ebenfalls erfreut mit seinem Schweif, dann lief er ohne Vorwarnung los. Mir und N blieb nichts anderes übrig, als ihm hinterher zu jagen, bevor wir ihn hier noch verlieren würden.

Dann dauerte es nicht mehr lange, bis wir vor dem Waldeingang standen und staunend in das dichte Gestrüpp blickten. „Das ist größer, als ich gedacht hätte. Hoffentlich verlaufen wir uns hier nicht.", gab ich skeptisch von mir und runzelte die Stirn, als ich den Weg betrachtete, der sich durch den Wald schlängelte. „Da kommen wir schon durch. Durch den Ewigenwald haben wir es ja schließlich auch geschafft.", munterte N mich auf und lächelte. „Der war aber auch nur ein Viertel so groß, wie der weiße Wald.", meinte ich und blickte N mit hochgezogenen Augenbrauen an. N antwortete nicht mehr und wir betraten den Wald.

Es ließ nicht lange auf sich warten, da standen wir mitten unter Wurzeln, niedrigen Zweigen und Ästen, zwischen Büschen und Gestrüpp und wussten nicht mehr, wo vorne und wo hinten war. Wir hatten uns verirrt. „Na super und jetzt?", fragte ich N und kratzte mir über die Stirn.

Von der sinnlosen Wanderei wurde mir Übel und ich fühlte mich ziemlich schlapp, weshalb ich mich gegen einen dicken Baumstamm lehnte. „Wir müssen wohl mit dem Gedanken leben, dass wir ab jetzt hier Leben werden.", lachte N und ich starrte ihn erschrocken an. Plötzlich schnürte es mir die Kehle zu und ich bekam kaum noch Luft in meine Lunge. „Beruhige dich, das war doch nur ein Witz.", meinte N und runzelte seine Stirn. Ich schüttelte verzweifelt meinen Kopf. „Das weiß ich... bekomme keine Luft.", brachte ich irgendwie hervor. Ich wusste nicht wie mir geschah und ich geriet in Panik, was die Situation nicht gerade verbesserte. Meine Lungen zogen sich wie getrocknete Pflaumen in der Sonne zusammen und ermöglichten mir es kaum noch zu atmen. Ich setzte mich auf den Boden. N's Miene wurde ernster und er stolperte zu mir und kniete sich vor mich hin. Das letzte, was meine Ohren noch vernahmen waren Hilferufe, die N von sich gab.

Ns Pov.:

„Sie sind sich sicher, dass sie wieder aufwachen wird?", fragte ich den Pokemon Ranger, der meine Rufe gehört hatte und mich und Emily zu seiner Hütte, die Mitten im Wald lag, mitnahm. „Die Symptome passen haargenau zu den Auswirkungen dieser Beere. Nur eine einzige genügt, um ihre Auswirkungen zu spüren. Das Gegengift wird bald Wirkung zeigen, dann wird sie wieder auf den Füßen stehen.", meinte der Orangehaarige, noch relativ junge Ranger. Emily lag auf der Couch der kleinen Holzhütte und schlief tief und fest.

„Hast du Hunger, N?", fragte er an mich gewandt und hievte sich auf. „Nein danke, eigentlich nicht." Daraufhin lächelte er mich an. „Komm mit in die Küche. Ich habe noch etwas von meinem Mittagessen übrig.", erwiderte er und ich trottete mit ihm in einen kleinen Nebenraum. Sam wärmte Reis und Soße auf und teilte die Speise auf zwei Teller.

Pokemon- Freunde fürs LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt