„Bell! Du schuldest mir noch einen Kampf!", meinte Cheren und stupste das Mädchen mit seinen Ellenbogen an. „Wer schuldet hier wen was?", kicherte Bell kopfschüttelnd. „Emily, ich wünsche dir viel Glück bei deinem Arenakampf!", wünschten mir die Beiden. „Enttäusche uns ja nicht.", fügte Bell augenzwinkernd hinzu. „Danke! Keine Bange, ich werde schon keine Schande über Avenitia bringen.", lachte ich. Ich wendete mich von den Zweien ab und schlug die Straße zur Arena ein. Zumindest glaubte ich, dass dies die Straße zur Arena wäre, aber als ich im Zentrum des Örtchens stand, bekam ich einen Schlag in die Magengrube. Wieder einmal hatte ich mich kläglich verlaufen.
Die Parkanlage war noch leer, was auch zu erwarten war, da es noch sehr früh am Morgen war. „Was ist nur mit meiner Orientierung passiert?", fragte ich mich selbst laut. „Pika-Pika.", versuchte mich Pikachu aus der Patsche zu retten. „Nein, ich glaube nicht, dass die Arena um die Ecke ist, schließlich sind wir hier in einem Park.", meinte ich und setzte mich entmutigt auf eine Bank. Der Brunnen plätscherte und ein paar Vöglein sangen ihre Lieder. „Vielleicht ist der Weg ja im Reiseführer beschrieben?", fragte ich Pikachu und öffnete meinen Rucksack. „Suchst du die Arena?", fragte mich jemand und ich sah hoch. Ich blickte in das Gesicht einer Frau. Sie hatte ihre tannennadelgrünen Haare mit einem gestreiften, rot-braunen Tuch zurückgebunden. Sie trug eine lange, dunkelgrüne Hose und darüber ein weißes T-Shirt. Die noch recht junge Frau sah mich freundlich an. „Ja. Ich hab mich hier komplett verlaufen.", lächelte ich. „Weist du, ich muss sowieso in die Arena. Wenn du willst, kannst du mich ja begleiten.", schlug sie vor. „Ja bitte, das wäre wirklich sehr nett.", bedankte ich mich und stand mit einem Ruck von der Bank auf. Die junge Dame streckte mir ihre Hand hin. Ihre Haut war etwas dunkler als meine. „Ich heiße Aloe.", stellte sie sich vor, als ich ihre Hand drückte. „Ich bin Emily." Gemeinsam marschierten wir die Straße entlang, die mich vorher ins Zentrum brachte. Um uns öffneten die Cafés und Restaurants und die Ladenbesitzer stellten Tische und Stühle auf. Aloe und ich bogen in eine Gasse ab, die uns direkt zum Museumseingang führte. „Da wären wir.", meinte sie.
Ich war leicht irritiert, als wir durch das Tor hindurch gingen. Eigentlich wollte ich ja in die Arena und nicht in das Museum. Vielleicht hatte Aloe aber auch nur das Wort Museum mit Arena verwechselt? So blöd sah sie andererseits aber auch nicht aus. Ein Mann lief auf mich und Aloe zu, als er uns erblickte. „Aloe, Schatz!", rief er, noch während er rannte. „Wir haben tolle Neuigkeiten! Die Forscher im Wüstenresort haben einen Wahnsinns Fund gemacht.", plauderte er gleich darauf los.
Ich fühlte mich überflüssig und begutachtete deshalb die Ausstellungsstücke im Museum. Vor einem wirklich riesigen Skelett blieb ich stehen. „Das Skelett haben wir vor einem Jahr ausgegraben. Es stammt wahrscheinlich von einem Drachenpokemon, das vor 1000 Jahren am Himmel seine Kreise zog.", erklärte Aloe begeistert, die nun hinter mir stand. „Das war aber sehr groß.", überlegte ich laut. Aloe lächelte und nickte. „Wenn du willst, kann ich dich im Museum herumführen." „Ja gerne." Aloe zeigte mir jedes Stück und erzählte mir stolz die Geschichte zum Fund.
Vor einer Glaskiste, die einen weißen, ovalen Stein umschloss, blieb ich stehen. „Diesen Stein hat mein Mann Balduar im Wüstenresort gefunden. Er ist immer gleich aus dem Häuschen, wenn er einen neuen Fund gemacht hat. Wie du vorhin schon bemerkt hast." Aloe und ich lachten. „Eigentlich ist der Stein nichts Besonderes. Wir stellen ihn hier nur aus, weil er so wunderschön ist." Aloe ging die breiten Treppen hoch und ich warf noch einen Blick auf den Stein. Plötzlich ging eine wohlige Wärme von ihm aus und er leuchtete für wenige Sekunden auf. Erschrocken rieb ich mir meine Augen und sah mir den Stein erneut an. Erleichtert stellte ich fest, dass mir meine Augen nur einen Streich gespielt hatten. „Wo steckst du?", rief Aloe mir zu, die schon am Treppenende angekommen war. Kopfschüttelnd lief ich die Treppe hoch und wir betraten den nächsten Raum. „Das ist die Bibliothek unserer Stadt.", sie stellte sich vor mich und streckte ihre Arme aus. „Wow! In so einer großen Bibliothek war ich schon lange nicht mehr. Das letzte Mal, als wir Urlaub in Fleetburg machten.", staunte ich. Ich fuhr mit meinen Finger über die Buchrücken eines Regals. „Verstehe! Komm mit.", meinte Aloe. Sie stellte sich vor ein Bücherregal und sah mich an. „So, du willst also in die Pokemonliga, richtig?" Ich nickte. „Hier in diesen beiden Regalen findest du genügend Informationen über die Pokemonliga.", Aloe klopfte mit ihrem Zeigefinger auf einen Buchrücken. Ich sah sie leicht verdattert an, dann lächelte ich. „Wenn es helfen soll.", sagte ich entschlossen und angelte nach dem Buch. Ich zog dieses eine Stück heraus und hörte dann ein „Klick". „Was war das?", fragte ich verwundert. Bevor ich auch nur eine Antwort bekam, schob sich das Regal, von dem ich das Buch entnahm, zurück. „Willkommen in der Arena von Septerna City.", begrüßte Aloe mich. Jetzt war ich baff. Sie war also die Arenaleiterin dieser Stadt. Sie ging die Treppen hinunter und ich wanderte ihr hinterher.
„Vielen der Herausforderer gelingt es nicht, in die Arena zu kommen. Jedes Mal nehmen sie sich ein dünneres Buch oder eines, das sie interessiert.", erklärte mir Aloe, als wir nach endlosen Treppensteigen das Kampffeld erreichten. „Obwohl ich ihnen den direkten Weg zum Kampffeld zeige.", beendete sie. „Sie testen also ihre Herausforderer?" Aloe grinste und nickte. „An der Art, wie sie sich in dieser Situation verhalten, lerne ich viel von ihrer Persönlichkeit." Ich war von Aloe beeindruckt. Nun funkelte sie mich herausfordernd an. „Du bist neugierig und möchtest sehr viel über dich und deine Umwelt lernen. Das gefällt mir. Du bist ein interessantes Mädchen!", meinte sie schließlich. Ich sah zu Boden. Aloe wusste wirklich, wie ich war. „Also, ich möchte, das du meine Pokemon kennenlernst.", fuhr sie fort. Sie warf zwei Pokebälle und zwei noch mir unbekannte Pokemon materialisierten sich vor mir. Schnell zog ich meinen Pokedex. Dieser erzählte mir, dass es sich um Terribark und Kukmarda handelten, beide vom Typ Normal. Nun warf auch ich zwei meiner Pokebälle und Ottaro und Yorkleff materialisierten sich vor mir. Die beiden lächelten mir zu, als ich die Pokebälle wegsteckte. „Yorkleff? Ottaro? Das ist Arenaleiterin Aloe." Die zwei grüßten sie, dann beschäftigten sie sich mit Kukmarda und Terribark.
„So, dann lasst uns keine Zeit mehr verschwenden.", meinte nun Aloe, die die Pokemon beobachtete. Sie stellte sich auf die linke Seite des Kampffeldes und ich sprintete auf die Rechte. Der Schiedsrichter erklärte noch die Regeln dieser Arena. Schon startete Aloe mit Terribark und ich schickte Yorkleff in den Kampf. „Los, Yorkleff! Biss!", begann ich. „Terribark, Knirscher." „Ausweichen, schnell! Tackle!", befahl ich hastig. Geschickt wich Yorkleff aus und erwischte Terribark mit Tackle. „Gut gemacht, Biss-Attacke!" Yorkleff setzte eine starke Biss-Attacke ein, aber Terribark war immer noch nicht besiegt. „Terribark, Knirscher!" „Ausweichen, Yorkleff."
Yorkleff landete genau vor der Wand, die das Kampffeld eingrenzte. Er konnte jetzt genau noch einen Schritt zurück machen, dann war Ende im Gelände. „Terribark beende es mit Bodycheck." Langsam bekam ich Panik, denn das war Yorkleffs sicheres Ende. „Yorkleff, spring hoch!", rief ich Yorkleff leicht panisch zu. Viel konnte ich ab dann nicht mehr sehen, da der Sand vom Kampffeld aufwirbelte. Schützend nahm ich die Arme vor den Kopf. Als ich endlich wieder etwas sehen konnte, sah ich direkt zu Yorkleff. Terribark lag K.O. an der Wand und mein Yorkleff saß hechelnd daneben.
Terribark war also gegen die Wand gelaufen! Ich lächelte zufrieden. „Terribark kann nicht mehr weiterkämpfen! Yorkleff hat gewonnen.", meldete der Schiedsrichter. Yorkleff rannte kläffend auf mich zu, als Aloe ihr Pokemon zurückrief. „Das war eine sehr kluge Strategie!", rief mir Aloe zu. „Danke!", rief ich zurück. Ich entschied mich dafür, Yorkleff eine kleine Pause zu gönnen und warf Ottaros Pokeball. „Kukmarda, komm raus!", rief Aloe und warf dessen Pokeball. „Kuk!", stieß das Pokemon herausfordernd aus. „Knirscher!", startete Aloe sofort die nächste Runde. „Ottaro, ausweichen und Aquaknarre!" „Ausweichen und Superzahn." Ottaro wurde von Superzahn getroffen und konnte sich nicht mehr befreien. „Versuche es noch einmal mit Aquaknarre!" „Schnell, ausweichen."
Ich knurrte leise. Kukmarda war schnell und keine unserer Attacken traf. „Jetzt Hypnose, Kukmarda!", befahl Aloe. Bevor ich auch nur reagieren konnte, schlummerte Ottaro schon. Er kauerte am Boden und gab leise Schnarchlaute von sich. Es machte keinen Sinn mehr, mit Ottaro weiter zu kämpfen, weshalb ich zu Yorkleff wechselte. „Yorkleff, Biss!" Yorkleff war ziemlich schnell. Deshalb hatte er auch eine Chance, Kukmarda zu treffen. „Konter mit Tackle!" Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, machte Yorkleff weiter und Biss Kukmarda in seinen Schweif. „Los, Superzahn!" Yorkleff der noch vom vorigen Kampf angeschlagen war, ging erschöpft zu Boden. Ein roter Faden zog Yorkleff wieder zurück in seinen Pokeball und ich bedankte mich bei ihm.
„Ottaro, komm raus!" „Ottaro, bitte wach auf!", fügte ich flüsternd hinzu und warf den Pokeball. Tatsächlich war das Universum einmal auf meiner Seite und Ottaro strotzte wieder vor Energie. Das Nickerchen schien im gut getan zu haben. Wenn das mal kein Eigentor für Aloe gewesen war! „Hypnose!" „Los, dreh dich auf der Stelle und Aquaknarre." Ottaro hatte einen natürlichen Schutzschild und die Hypnose konnte ihm nichts mehr anhaben. Gleichzeitig schoss der Wasserstrahl auf Kukmarda zu und traf ihn. „Los, jetzt Tackle!" Kukmarda, der sich noch vom Boden aufrappelte, wurde schon von der nächsten Attacke überrascht und blieb dann liegen. „Kukmarda kann nicht mehr weiterkämpfen, Ottaro hat gewonnen und somit gewinnt die Herausforderin Emily!"
Stolz betrachtete ich den Orden von Septerna City, als ich mich auf dem Weg zurück in das Pokemoncenter machte. Ich übergab Schwester Joy meine Pokemon und ließ mich auf die Couch in der Eingangshalle fallen. Den restlichen Abend verbrachte ich mit Abendessen und Duschen, ehe ich müde und erschöpft vom Tag in mein Bett fiel.
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Pokemon- Freunde fürs Leben
FanficDie 15 Jährige Emily wartet schon sehnsüchtig auf den Tag, an dem ihre Reise beginnt. Nach einem chaotischen Morgen, hetzt sie in das Labor der Professorin. Doch der letzte Starter ist weg! Sie macht sich auf die Suche nach dem Pokemon und lernt den...