Die Sonne kitzelte meine Nase und ich musste niesen. Ich saß auf den Terrasse des Pokemoncenters und frühstückte gemütlich in der warmen Morgensonne. Ich aß den letzten Happen meines Brötchens und trank meinen Tee aus. Heute fand endlich der Arenakampf gegen Kamilla statt. Mein Geschirr räumte ich in den Geschirrwagen und verließ das Pokemoncenter.
Ich schlug den Weg Richtung Vergnügungspark ein und blieb vor einem Gebäude stehen, dessen Schild mich darauf hinwies, dass hier die Arena war. Oben am Dach leuchteten vier Scheinwerfer in unterschiedlichen Farben. Aus der Tür drang laute Musik, Applaus und Gekreische. „Was geht den hier ab?", fragte ich Pikachu, als ich eintrat. Ein Model stolzierte gerade an den Rand des Laufstegs und als sie mich sah, hielt sie inne. Die Scheinwerfer wurden auf mich gerichtet und ich taumelte durch die plötzliche Blendung zwei Schritte zurück. Die blonde Frau sprang vom Bühnenrand direkt auf mich zu, landete elegant einen Meter vor mir und lächelte mich an. „Bist du Emily?", fragte sie mich. Ich nickte. „Gut." Sie lächelte und ich warf ihr einen verwunderten Blick zu. „Oh! Ich sollte mich vielleicht auch einmal vorstellen. Ich heiße Kamilla und bin die Arenaleiterin dieser Stadt." Ich bemerkte, dass sie leicht rot wurde. „Schön Sie kennenzulernen.", antwortete ich lächelnd. „Bist du bereit? Dann komm mit.", kicherte sie und deutete mir, ihr zu folgen. Wir kletterten auf den Laufsteg und gingen bis ganz nach hinten, wo der Laufsteg in eine Bühne mündete. Die Scheinwerfer folgten uns in einer Tour und ich musste aufpassen, dass ich nicht in die Menge fiel.
Wir stellten uns gegenüber auf. „Na? Bereit zu verlieren?", neckte mich Kamilla. „Pah! Das werden wir ja sehen.", gab ich frech zurück. „Emolga! Komm raus.", rief sie und warf einen Pokeball. Ein Flughörnchen materialisierte sich und blitzte mich herausfordernd an. Kamillas Fans jubelten. „Felilou! Komm raus.", rief ich. Meine Pokemon sind gestern wirklich sehr stark geworden. Alle lernten neue Attacken und ich war auf meine Freunde wirklich stolz. „Leg los mit Verfolgung.", rief ich Felilou zu. „Ausweichen!", befahl Kamilla. „Weiter mit Spukball!" „Elektroball!", konterte Kamilla. Es gab eine Explosion, die sich in Rauch auflöste. „Klasse.", dachte ich sarkastisch. Kamilla war wirklich stark. „Ruckzuckhieb!", befahl Kamilla. Felilou kassierte einen Schlag. „Jetzt Voltwechsel!" „Ausweichen und Verfolgung. Schnell!" Felilou besiegte Emolga mit nur einen Schlag. Verfolgung war ja doppelt so stark, wenn das gegnerische Pokemon ausgetauscht wurde. Felilou freute sich über den Sieg. Kamilla rief ihr Pokemon zurück und warf kurz darauf den nächsten Pokeball. Erneut materialisierte sich ein Emolga. Ich wechselte Felilou gegen Yorkleff aus. Yorkleff knurrte seinen Gegner herausfordernd an, der sich davon nicht wirklich beeindrucken ließ. „Knirscher.", startete ich die zweite Runde. „Elektroball.", konterte Kamilla. „Gegenschlag." Yorkleff schickte den Elektroball mit einer Kopfnuss zurück an den Absender und traf. Emolga flog auf den Boden und schüttelte sich tapfer ihren Kopf. „Emolga, alles okay?", fragte Kamilla ihr Teammitglied. „Yorkleff, Knirscher!" Mein Pokemon schoss los und bevor Emolga sich wieder in die Lüfte heben konnte, wurde sie von Knirscher getroffen. Erschöpft ging Emolga zu Boden. Yorkleff sprang glücklich in meine Arme und schleckte meine linke Wange ab. „Das hast du sehr gut gemacht, Yorkleff. Na? Hast du noch Lust weiterzukämpfen, oder willst du eine Pause machen?", fragte ich meinen Kumpel. Er sprang aus meinen Armen und hüpfte auf das Kampffeld.
„Zebritz, it's showtime!", rief Kamilla. Ein Zebra ähnliches Pokemon materialisierte sich und sprühte Funken aus seiner Mähne. Er stampfte herausfordernd am Boden auf und scharrte zuversichtlich mit seinen Hufen. „Zebritz, Nitroladung!" Zebritz wurde von Feuer umhüllt und raste auf Yorkleff zu. „Ausweichen!" Doch ich reagierte zu langsam und Yorkleff schleuderte es auf die Seite, aber er rappelte sich wieder auf. „Yorkleff! Gegenstoß!" „Stampfer!" Yorkleff wurde von den Hufen zurück zu mir geschleudert und blieb dort liegen. Das rote Licht seines Pokeballs umhüllte ihn und zog Yorkleff dorthin zurück. „Vielen Dank, du warst super.", flüsterte ich.
„Ottaro, komm raus!" Ich wusste, dass ein Wasserpokemon gegen ein Elektropokemon so gut wie keine Chance hatte, aber ich vertraute auf meinen Freund. „Stampfer, Zebritz!", rief Kamilla. „Wehr sie mit Kalkklinge ab." Mein Plan ging tatsächlich auf. „Jetzt Nitroladung." „Wasserdüse." Beide Pokemon prallten zusammen und wurden zurückgeschleudert. Ottaro stand wieder auf und begann zu leuchten. Das Licht, das Ottaro umhüllte, wurde immer größer, heller und stärker und plötzlich stand ein neues Pokemon vor mir. „Zwottronin!", gab er von sich. „Klasse, Ott.. ich meine Zwottronin!", rief ich stolz meinem Pokemon zu. Ottaro hatte sich zu einem Zwottronin entwickelt! „Zwottronin, Aquaknarre!" Zwottronins Attacken waren doppelt so stark und Zebritz taumelte zurück. „Beende es mit Donner!", rief Kamilla. „Abblocken und Kalkklinge!" Zwottronin lenkte die Attacke mit seinen beiden Muscheln ab und setzte eine Kalkklinge drauf. Zebritz klappte müde zusammen und mit einigen Schritten war Kamilla bei ihm. Nachdem sie Zebritz gelobt und in seinem Pokeball verstaut hatte, kam sie auf mich zu. „Du und deine Pokemon seit wahnsinnig stark. Den hier habt ihr euch mehr als nur verdient.", lobte Kamilla mich und mein Team und überreichte uns den Voltorden. Ich lächelte zufrieden, als ich den Orden in meiner Ordenschatulle verstaute.
„Emily? Ich hätte da noch ein kleine Bitte an dich." „Die wäre?", lächelte ich. „Einer meiner Models ist krank und ich habe für heute noch keinen Ersatz für sie gefunden. Würdest du eventuell für sie einspringen? Bitte." Kamilla sah mich flehend an. „Aber klar.", stimmte ich zu. Es war wirklich eine Ehre für Kamilla zu modeln. Sie war schließlich das It-Girl in Einall. Eine Welle der Erleichterung überflutete Kamilla. „Vielen Dank." Ich wurde hinter die Bühne verfrachtet und Kamilla schleppte mich in die Garderobe. Stylisten brachten mir neue Klamotten und stylten mich um. Ich bekam dezentes Make-up und in meine Haare wurden locken gedreht.
Nun spazierte ich gemeinsam mit Kamilla über den Laufsteg. Wir machten jeglichen Unsinn, der die Zuschauer zum Lachen brachte. Ich hatte wirklich großen Spaß. Kamilla und ich zogen auch unsere Pokemon mit ein, die ebenfalls Spaß hatten.
Hinter der Bühne zog ich mir wieder meine normalen Sachen an und Kamilla überreichte mir einen Umschlag. „Dein heutiger Verdienst.", lächelte sie. Dankend nahm ich den Umschlag entgegen.
Vor dem Gebäude verabschiedeten wir uns voneinander. „Kann ich wieder auf dich zählen, wenn ich dich brauche?", fragte mich Kamilla. „Ja klar.", antwortete ich und winkte zum Abschied.
Ich wanderte über den schmalen Pfad auf Route 5. Hinter ein paar Bäumen und Büschen stieg leicht Rauch auf und ein Düftchen von frisch gekochtem Essen lag in der Luft. Pikachu sprang von meiner Schulter und lief wie in Trance auf den Geruch zu. „Hey, Pikachu! Bleib stehen!" Ich kämpfte mich über Wurzeln und Büsche, mein Blick die ganze Zeit am Boden, damit ich auch ja nicht falle. Plötzlich standen zwei Füße vor mir und ich rannte geradewegs in jemanden hinein. Dieser jemand fing mich auf und mein Blick wanderte langsam in das Gesicht des Fremden. Pikachu saß auf der Schulter des Grünhaarigen, der mich frech angrinste. „N!", rief ich voller Freude und wurde dennoch leicht rot. „Schön dich wiederzusehen, Emily!", begrüßte mich N freundlich. „Setz dich doch." N bot mir einen Platz neben sich am Feuer an. Nach dem Abendessen, das N gütiger Weise mit mir teilte, wollte auch meine Pokemon aus ihren Pokebällen. Sie begrüßten N und stürzten sich auf ihn, sodass er umkippte. Lachend lag er wieder einmal am Boden. Während er versuchte, sich aufzusetzen, kramte ich nach dem Beutel in meinem Rucksack. Als N wieder saß, Dusselgurr und Pikachu auf seiner Schulter saßen und Yorkleff, Zwottronin und Felilou auf seinem Schoß platz nahmen, zog ich den Beutel von Ferrula heraus.
„Das hätte ich gleich vergessen.", murmelte ich und hielt ihm den Beutel hin. „Für dich." „F-Für mich?", stotterte der Grünhaarige und ich nickte lächelnd. Meine Pokemon und ich warfen uns grinsend Blicke zu. Vorsichtig öffnete N den Beutel und zog die Zekromfigur heraus. Er starrte mit leuchtenden Augen auf die Figur. „Die ist fantastisch. Vielen Dank.", flüsterte er begeistert. Im nächsten Moment zog der Grünhaarige mich in eine feste Umarmung. Ich war so überrascht, dass mir ein „Whoa" entfuhr und er deshalb leise kicherte. Als er mich wieder losließ, war ich etwas traurig. Seine Umarmungen waren immer so herzlich und warm. Stopp! Was denkst du den schon wieder, Emily? Reiß dich zusammen, N ist ein einer deiner besten Freunde. Mehr nicht! Ich fischte nun auch nach meiner Figur und zeigte diese N. „Die zwei Figuren habe ich in Ferrula gesehen und mitgenommen." Ich lächelte die Figur in meiner Hand an. „Also, weißt du viel über die Legende?", fragte mich N neugierig und sah mir in meine Augen. Ich nickte lächelnd. N, ich, meine Pokemon und Zoroark saßen am Lagerfeuer und erzählten und gegenseitig, was wir über Reshiram und Zekrom wussten.
Der Mond war schon aufgegangen und die Sterne funkelten um die Wette, als wir alle in einen tiefen Schlaf fielen.
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Pokemon- Freunde fürs Leben
Hayran KurguDie 15 Jährige Emily wartet schon sehnsüchtig auf den Tag, an dem ihre Reise beginnt. Nach einem chaotischen Morgen, hetzt sie in das Labor der Professorin. Doch der letzte Starter ist weg! Sie macht sich auf die Suche nach dem Pokemon und lernt den...