Kapitel 7

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„Da vorne ist Orion City!", rief ich voller Freude, als ich die ersten Dächer der Stadt durch die dichten Bäume erkannte. Noch bevor ich das erste Haus der Stadt erreichte, klingelte mein Visocaster. „Nein! Bitte nicht jetzt.", fluchte ich leise und wühlte nach meinen Visocaster, der schrill in meinen Rucksack klingelte. Langsam bereute ich es, dass ich mir dieses Teil zum Geburtstag gewünscht hatte. Ständig bekam man irgendwelche Nachrichten oder wurde von Leuten gestört, obwohl man einfach auch nur seinen Frieden haben wollte. Ich hob leicht genervt ab und hörte Bells glockenhelle Stimme durch den Hörer hallen. „Hi, Emily! Wo...? Bist du schon...?" Ich verstand genau ein Drittel davon, was sie durch den Visocaster brüllte. „Was hast du gesagt? Ich verstehe dich kaum!" „Ob du.... Man Cheren, hör auf zu schmatzen!" „Tschuldigung.", nuschelte Cheren, der mir danach durch den Bildschirm winkte und erneut eine kassierte. „Also.", begann Bell vom Anfang und warf Cheren einen warnenden Blick zu. „Ich wollte dich fragen, ob du auch schon in Orion City bist." „Ja, bin ich. Wo seid ihr denn?" „In einem Restaurant hier in der Stadt. Die Kellner sind super freundlich und das Essen schmeckt wirklich ausgezeichnet. Du musst hier unbedingt auch einmal essen gehen." „Ich werde deiner Empfehlung bestimmt nachgehen. Tschüss!" „Bis später.", verabschiedete sich Bell und im nächsten Augenblick rülpste Cheren laut. Bell schlug Cheren mit der flachen Hand auf den Hinterkopf und schimpfte: „Cheren, du Ferkel! Wo sind deine guten Manieren geblieben?" Lachend legte ich auf. Meine zwei Freunde waren einfach unmöglich zusammen.

Mit Pikachu auf meiner Schulter ging ich in das örtliche Pokemoncenter, dass ich erst nach stundenlangem Suchen fand. „Schwester Joy, hätten Sie vielleicht noch ein Zimmer für mich übrig?", fragte ich. „Ja klar!", meinte sie und schob mir einen Zimmerschlüssel über den Tresen. „Kann ich sonst noch etwas für dich tun?" „Nein, vielen Dank!", verabschiedete ich mich.

„Also gut. Morgen ist unser erster Arenakampf.", sagte ich zu meinen drei kleinen Pokemon, die vor mir saßen. Wir hatten den Trainingsplatz, der sich hinter dem Pokemoncenter befand, ganz für uns alleine. „Pikachu und Ottaro? Mit euch beiden möchte ich beginnen. Felilou, mit dir beschäftige ich mich dann später.", erklärte ich. Felilou sprang mit einem Satz zum Rand, setzte sich auf den Boden, legte seinen Schwanz sorgfältig um seine Pfoten und spitzte gespannt die Ohren.

Pikachu und Ottaro stellten sich gegenüber auf und funkelten sich herausfordernd an. Beim Kämpfen endete also die Freundschaft. Ich fackelte nicht mehr lange herum und begann mit meiner Trainingseinheit. „Ottaro, Tackle! Pikachu, ausweichen!" Beide Pokemon waren sehr flink. „Klasse! Ottaro Aquaknarre und Pikachu Donnerblitz!" Die beiden Attacken trafen aufeinander.

Eine gute Stunde trainierte ich mit den beiden, bis wir uns alle drei erschöpft auf den Boden fallen ließen. „Ihr wart' der Wahnsinn und habt euch deshalb eine wirklich große Pause verdient! So, Felilou? Bist du bereit?" Felilou sprang auf seine Pfoten und tänzelte aufgeregt um mich herum. Ich stand lächelnd auf. „Deine Einstellung gefällt mir, Felilou. Unser Trainigsgebiet wird der Wald hinter dem Kampffeld sein.", erklärte ich und deutete mit meiner linken Hand auf Felsbrocken und Bäume am Waldrand. „Dann beginn gleich mit Kratzfurie auf den Baumstamm!", rief ich. „Lou.", nickte er und sprang los. Die Attacke war sehr stark und ließ einige tiefe Kratzspuren, als Beweis am Baum zurück. „Sehr gut gemacht! Tackle!"

Felilou trainierte sehr hart und wurde von Attacke zu Attacke stärker. Der Kater war ein motivierter Kämpfer und arbeitete wirklich stark an sich selbst. Plötzlich leuchtete sein Schwanz kurz in Metall auf und der Pokedex piepste: „Felilou beherrscht nun Eisenschweif." Begeistert lief ich zu Felilou und teilte ihm glücklic über den Erfahrungsgewinn mit: „Du hast jetzt Eisenschweif gelernt!" Nach kurzer Atempause rief ich: „Die Attacke müssen wir gleich testen. Eisenschweif auf den Felsen!" Felilou schoss los, aber die Attacke verblasste und Felilou krachte mit voller Wucht gegen den Stein. Als sein Schwanz zuckte, atmete ich erleichtert aus. Felilou war zum Glück nicht verletzt! Traurig trottete er zu mir. „Lou?" Die Enttäuschung in seiner Stimme war unüberhörbar. „Keine Sorge, ich habe einen Plan. Das hat meine Mutter mir ihren Pokemon auch so gemacht." Ich stellte mich einige Meter abseits von Felilou auf und meinte: „Greif mich an." Felilou legte den Kopf schief und fragte besorgt: „Feli?" „Ja, das ist mein voller ernst!" Felilou zuckte mit den Ohren. Ich seufzte. „Stell dir vor, dass du den ganzen Tag Beeren gesammelt hast und ich futtere sie dir jetzt alle weg." Felilou legte seine Ohren zurück, machte einen Katzenbuckel und fauchte. „Mhm, leckere Beeren!", neckte ich ihn weiter. Felilou wurde richtig zornig und hüpfte auf mich zu. „Eisenschweif!", befahl ich. Es klappte tatsächlich und der Eisenschweif warf mich zu Boden. „Was für eine Wucht.", meinte ich und hielt mir kurz die Schulter. „Du hast es geschafft, Felilou! Du beherrscht die Attacke jetzt wirklich! Los, gleich noch einmal auf den Felsen dort!" Felilou schoss erneut los und der Fels zerstückelte sich in tausend Einzelteile. „Ja!", jubelte ich, als Felilou geschickt auf den Boden landete. Wenn sich das einmal nicht gelohnt hatte.

Am nächsten Morgen stand ich schon sehr früh auf den Beinen. Schnell packte ich meine Sachen zusammen, frühstückte und lief dann zur Arena. Na ja, zum „Arenarestaurant", wie ich von Schwester Joy erfuhr.

Nun stand ich also vor der Arena. Rechts neben der Treppe war ein Schild mit der Aufschrift: „Frisches Essen und heiße Kämpfe." „Also gut. Sie wollen heiße Kämpfe? Den bekommen sie auch.", murmelte ich, als ich durch die Tür trat. Ich stand in einem großen Restaurant, wo drei Kellner gerade die Tische deckten. Der Rothaarige drehte sich verwundert zu mir um. „Wir öffnen erst um 12 Uhr.", erklärte er mir freundlich. Die anderen zwei, ein Grünhaariger und ein Blauhaariger, sahen von ihren Tischen auf und kamen ebenfalls auf mich zu. „Äh nein. Ich möchte auch gar nichts Essen. Mir wurde gesagt, das dies hier die Arena von Orion City ist.", erwiderte ich ebenfalls freundlich. „Ja, das ist sie.", meinte der Blauhaarige. „Ein Herausforderer, wie schön.", freute sich der Grünhaarige. Ich nickte. „Ich heiße Emily.", stellte ich mich vor. „Pika-Pika." „Ich heiße Maik und das sind meine Brüder, Benny und Colin." Er wies zuerst mit einer Hand auf den Grünhaarigen und dann auf den Blauhaarigen. Sie erklärten mir kurz die Regeln der Arena, da kamen auch schon Bell und Cheren durch die Tür gestürmt. „Halt!! Wir wollen auch kämpfen.", keuchte Cheren. Ich drehte mich verdattert zu den beiden um. „Wo kommt ihr denn plötzlich her?", rief ich und verzog mein Gesicht. Musste das jetzt sein? Die zwei konnten so peinlich sein. Cheren und Bell schnappten nach Luft und die drei Arenaleiter lachten. „Also gut, Emily. Du darfst dir zuerst aussuchen, gegen wen du kämpfen möchtest.", sagte Colin und lächelte mir entgegen. „Damit es fair bleibt.", fügte sein rothaariger Bruder augenzwinkernd hinzu.

Pokemon- Freunde fürs LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt