Marcellus

2.3K 82 4
                                    

"Ich habe noch nie von dir gehört", bemerke ich und studiere seinen Blick. "Du weißt ja, Klaus liegt es nicht zu prahlen", grinst er, worauf ich anfange zu kichern. "Ich bin Klaus' Adoptivsohn", erklärt er mir ernst. "Sein was?", frage ich ungläubig und starre ihn mit aufgerissenen Augen an. "Warte mal, wie alt bist du?" "Um einiges älter als du", antwortet er frech. "Und was ist deine Geschichte, Marcel Gerard?" "Klaus rettete mir das Leben", meinte er nur. "Das ist alles? Mehr bekomme ich nicht zu hören? Ich will schon ein paar Details hören", schnauze ich. "Ein anderes Mal vielleicht." "Ach komm schon, bitte", flehe ich ihn regelrecht an. Ich will mehr über Klaus erfahren, und Marcel scheint da die beste Quelle zu sein.

"Ich war ein Sklave, 1820 wurde ich von Klaus gerettet, als ein Plantagebesitzer mich ausgepeitscht hat. Klaus nahm mich mit zu sich und zog mich wie einen Sohn groß. Den Namen Marcellus erhielt ich von Klaus, da ich über keinen verfügte. Mir wurde eine behütete und lehrreiche Kindheit geboten. Schon in meinen Kinderjahren verliebte ich mich in Rebekah. Als junger Mann wurden meine Gefühle wenn möglich noch stärker und ich versuchte eine Beziehung mit Rebekah zu führen, Klaus war jedoch dagegen und erdolchte Rebekah, nachdem er sah, wie ich seine Schwester küsste. Er stellte mich vor die Wahl: entweder erweckt er Rebekah wieder und wir beide dürften solange ich lebe zusammen bleiben, oder er verwandelt mich in einen Vampir und Rebekah wird weiterhin erdolcht bleiben. Ich entschied mich für die zweite Variante und so verwandelte Klaus mich. 1887 erwachte Rebekah nach über 50 Jahren wieder und entdeckt, dass ich nun ein Vampir war. Traurig über diese Erkenntnis wendete sie sich von mir ab.

1919 waren wir Beide jedoch wieder als Paar anzutreffen, auch wenn wir dies versuchten vor Rebekahs Brüder verdeckt zu halten, da wir Angst hatten, dass Klaus die Bindung zum wiederholten Mal nicht tolerieren wird. Uns kam die Idee Klaus loszuwerden, indem wir Mikael mithilfe einer Hexe holten. Kurz darauf gab Klaus uns Beiden jedoch seinen Segen, aber es war bereits zu spät, denn Mikael war auf dem Weg. Für eine Weile war ich Klaus bester Freund, bis auftauchte, was Klaus zwang, aus der Stadt zu fliehen. Ich überlebte Mikaels Massaker an den Vampiren von New Orleans und verschaffte mir eine Führerposition in der Vampirgesellschaft des Französischen Viertels. Von da an regierte ich dann über das French Quater, bis Klaus auftauchte und mir nach ein paar Jahren alles verzieh."

"Wow", ist das einzige, was ich heraus bekam. Dass er so ehrlich zu mir war, hätte ich nicht erwartet. "Gibt es sonst noch etwas, das ich wissen sollte?", frage ich ihn, als er auf dem Weg zur Tür ist. Er dreht sich noch schnell um und sagt:"Niklaus hat eine ganze Ausstellung mit Bildern, die er von dir gemalt hat. Er mag dich wirklich." Dann geht er weg und lässt mich mit seiner Aussage einfach so stehen.

It's okayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt