Tick, Tack

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Tick, Tack

Es ist schon fast halb neun, als Nick die beiden Mädchen endlich weg schickt, damit sie alles für One Direction besorgen und herrichten können. Und zum ersten Mal haben sie die Gelegenheit, sich zu unterhalten und sich besser kennenzulernen.

Gemeinsam laufen sie mit der Einkaufsliste zum Fahrstuhl. Zum Glück sind sie hier in einem Shopping-Center mit Lebensmittelabteilung. Lucie wird langsam neugierig: „Jessica, arbeitest du eigentlich schon lange für Nick?“

Jessica antwortet freundlich: „Nein, nein! Ich arbeite nur heute für Herrn Frei, also Nick. Es war eine Stelle ausgeschrieben, nur für diesen Tag. Und da ich in drei Monaten auf ein One Direction Konzert will, brauche ich genug Geld für die Tickets! Du musst wissen, ich bin ein riesen Directioner! Aber du doch sicher auch. Und, gehst du auch auf das Konzert im September?“

„Äh ja, ich liebe One Direction über alles“, lügt Lucie, „aber ich weiss noch nicht, ob ich auf das Konzert gehen darf, denn meine Tante ist ziemlich streng. Warum geben die eigentlich eine Autogrammstunde, wenn sie sowieso in drei Monaten wieder kommen werden?“

„Das weisst du nicht?“, Jessica ist erstaunt, „die haben vor einer Woche eine neue Single rausgebracht, sie heisst ‚Best Song Ever‘ und die müssen sie jetzt promoten. Wer ist eigentlich dein Liebling?“

Mittlerweile sind die beiden in der Mall angekommen und steuern auf das Lebensmittelgeschäft zu. Lucie ist ratlos, sie hat keine Ahnung, was sie sagen soll, denn es ist echt schwerer vorzuspielen, ein Directioner zu sein, als es von aussen scheint.

„Eigentlich mag ich alle richtig gerne.“, murmelt sie nach einer halben Ewigkeit. Auf jeden Fall kam es für Lucie so vor.

„Hier sind die Skittles“, ruft Jessica und zeigt auf ein Regal, „wie viele Packungen brauchen wir davon?“

Lucie zieht die Einkaufsliste aus ihrer Tasche und muss grinsen: „Fünf XXL-Packungen wünschen sich die Herrschaften!“

„Ach du meine Güte, sind die Verfressen!“, lacht Jessica und zerrt eine der gewünschten Packungen aus dem Regal. Lucie hilft ihr, die fünf Säcke in ihren Einkaufswagen zu befördern. Als nächstes müssen sie zu den Getränken. Jedes Mitglied wünscht sich eine 2-Liter Flasche Pepsi. Auch die Minze-Kaugummis dürfen nicht fehlen. Das wäre dann alles, was auf ihrer Liste steht. Trotzdem kommen sie fünf Minuten später richtig schwer beladen aus dem Laden. Warum müssen es denn ausgerechnet fünf Idioten sein? Hätten drei oder vier nicht gereicht?

Mit Mühe und Not schaffen es die Mädchen zum Fahrstuhl, wo sie erst einmal aufatmen. Glücklicherweise bietet sich ein freundlicher Herr an, ihnen zwei Tüten bis zu ihrer Abteilung zu tragen.

Sie beeilen sich, alles in die Garderobe zu bringen. Dort schnappt sich Lucie noch kurz den Besen und wischt den Boden richtig gründlich. Jessica ging hingegen kurz zum Floristen und hat ein paar Blumen und Vasen gekauft, um die Garderobe etwas gemütlicher einzurichten. Auch einen Kerzenständer hat es hier, was in Lucie Erinnerungen hochkommen lässt.

Flashback

Dann springt sie übermütig auf. Vielleicht etwas zu übermütig, denn sie schmeisst fast die Ständerlampe um, da sie sich mit dem Träger ihrer Tasche verfangen hat. Zum Glück ist Harry da und fängt die zu Boden fallende Lampe im letzten Moment noch auf.

Flashback Ende

Eigentlich will sie gar nicht mehr, daran denken, aber es lässt sich nicht vermeiden. In ihr brodelt es nur so von Wut, dass sie kurzerhand den Besen in irgendeine Ecke pfeffert.

Jessica ist richtig besorgt und befördert Lucie auf das Sofa. „Lucie, was ist los? Warum bist du so seltsam drauf? Bist du wirklich nur aufgeregt, oder steckt da noch etwas anderes dahinter?“, fragt Jessica ganz lieb. Sie scheint echt mehr mitgekriegt zu haben, als Lucie gedacht hat.

Lucie seufzt und spielt sogar einen Moment mit dem Gedanken, Jessica alles zu erzählen. „Jessica…“, beginnt Lucie und flüstert dann, „ach nichts, ich bin einfach nur richtig nervös.“ Das ist ja nicht ganz gelogen, denn sie ist ja nervös. Nur aus einem anderen Grund.

Jessica streicht ihr mitfühlend über den Rücken: „Okay, aber wenn du jemanden zum reden brauchst, ich bin immer für dich da. Ach ja, du kannst mich übrigens gerne Jessy nennen. Jessica mag ich gar nicht so gerne.“

Für kurze Zeit zeichnet sich ein Lächeln auf Lucies Gesicht. Mit einem definitiv besseren Gefühl als zuvor, macht sich Lucie wieder an die Arbeit. So schlimm wird dieser Tag schon nicht werden, denkt sie sich.

Die beiden Mädchen haben noch richtig viel zu tun und richten die Garderobe für One Direction so gemütlich ein, wie sie nur können. Als sie endlich zufrieden sind, helfen sie den Security-Männern und sperren gewisse Teile des Kaufhauses mit einer weiss-rot gestreiften Flatterleine ab.  Danach müssen sie erst einmal Nick beruhigen, der beinahe einen Kreislaufzusammenbruch erleidet, weil die ganze Organisation heute an ihm liegt.

Schliesslich ist es schon fünf Minuten vor zehn. Noch genau zehn Minuten, bis die Superstars eintreffen und Lucie schlägt das Herz bis zum Hals.

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Ich war wieder einmal nachtaktiv und habe dieses Kapitel geschrieben! :) Leider ist es sehr kurz und nur so ein "Lückenfüller".

Im nächsten Kapitel wird One Direction auch vorkommen und das wird am Montag erscheinen. Freut ihr euch schon? Was denkt ihr, wird geschehen?

Das Kapitel widme ich _SaDirectioner weil sie für ALLE Kapitel von YOLO & SMCL gevotet hat und immer richtig lieb ist! <3

Auf der Seite könnt ihr euch "Closest Thing To Crazy" von Katie Melua anhören. Ich finde es passt zu diesem Kapitel, weil Lucie langsam auch "crazy" ist. Sie will nichts mehr von One Direction wissen und trotzdem wird sie immer wieder damit konfrontiert.

Gute Nacht,

Lulu xx

SMCL - Smile More Cry Less (1D FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt