Hard out there

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Hard out there

Leider werden Lucie und Harry viel zu schnell unterbrochen. Als es an der Tür klopft und die Tür dann nur wenige Sekunden später aufgeht, stieben die beiden auseinander. Harry steht sofort auf und streicht sich sein T-Shirt glatt, während Lucie versucht, sich ihre verlaufene Mascara aus dem Gesicht zu wischen. Leider wird es dadurch nicht unbedingt besser.

Kimberly kommt ins Zimmer gestürmt und blafft Harry an: „Bist du jetzt endlich fertig?! Schliesslich ist das hier auch mein Hotelzimmer.“ Sie scheint eine ganz schön eifersüchtige Zicke zu sein, findet Lucie.

Harry umarmt Kimberly zärtlich und versucht sie zu beruhigen. „Hey, es gibt nichts, worüber du dich jetzt aufregen musst. Wir sind fertig und Lucie kann jetzt gehen.“

Leider lässt sich Kimberly nicht so schnell beruhigen und ihr sind auch die schwarzen Flecken auf Harrys T-Shirt nicht entgangen. „Pah, warum ist denn aber ihre Mascara auf deinem T-Shirt? Da kann ich dir doch nicht einfach so glauben. Das ist ein echter Vertrauensbruch.“

Leider ist Harry mit dieser Situation ziemlich überfordert und er weiss nicht so richtig, wie er sich da jetzt rausreden soll. Lucie würde am liebsten einen bösen Kommentar abgeben und Kimberly dissen, aber sie hält sich zurück. Schliesslich will sie Harry nicht verärgern.

Irgendwie verletzt es sie aber auch, dass Harry Kimberly einfach so umarmt und ihren Hals abknutscht, während sie im Zimmer ist. Sie will nur noch raus. Und sie hat noch ein ganz schön grosses Stück Arbeit vor sich. Deshalb steht sie einfach aus und murmelt: „Ich geh dann mal wieder. Tschüss!“

Hinter sich schliesst Lucie die Tür. Und sie muss sagen, eigentlich ist sie ganz glücklich. Abgesehen von den letzten paar Minuten ist alles super gelaufen. Sie hat eine Chance bei Harry und die muss sie unbedingt nutzen. Für heute will sie ihm noch ein bisschen Abstand geben, aber schon morgen wird ein weiterer Teil ihres Plans umgesetzt.

Mittlerweile ist Lucie vor dem Zimmer angelangt, welches sie mit Svenja in den nächsten Tagen bewohnen würde. Gerade will sie die Klinke runterdrücken, als ihr einfällt, dass sie ja gar keinen Schlüssel hat. Genervt stöhnt sie auf und holt ihr Handy aus der Umhängetasche, um Svenja anzurufen. Aber leider geht sie nicht ran. Immer nur diese nervige Stimme der Mailbox.

Sie überlegt, was sie jetzt tun soll. Eigentlich könnte sie einfach an die Rezeption gehen und nach einem Zweitschlüssel fragen, aber irgendwie ist sie ein bisschen zu schüchtern davor. Sie könnte auch in die Stadt gehen. Aber sie will ja Svenja nicht verpassen. Deshalb geht sie zum Fahrstuhl und fährt wieder runter. In der Hotellobby setzt sie sich auf einen bequemen Sessel. Aus ihrer Tasche holt sie ihre pinkfarbenen Kopfhörer raus und entspannt sich zu den Melodien von Family oft the year.

Deshalb bemerkt sie auch Liam nicht, welcher zuerst an ihr vorbeiläuft und dann klischeehaft, wie in einem Film, ein paar Schritte zurück geht und Lucie noch einmal ansieht. So bleibt er für einige Sekunden stehen, dann rennt er los. Anstatt auf den Fahrstuhl zu warten, nimmt er die Treppe und sprintet in den zweiten Stock, wo er ausser Atem an Harrys Zimmertür klopft. Es dauert eine Weile, bis Liam ein Geräusch hört, welches definitiv vom Bett kommt. Nur wenige Sekunden später kann er auch die Schritte hören, die sich definitiv der nähern.

Und dann wird die Tür auch schon geöffnet und ein oberkörperfreier Harry steht vor ihm. Lediglich seine Socken und Boxershorts trägt er noch. Liam ist ein bisschen verblüfft und weiss für einen Augenblick, gar nicht, wie er darauf reagieren soll.

Harry nimmt ihm diese Entscheidung zum Glück ab. „Danke, dass du gekommen bist Bro! Du hast mich gerettet!“ Harry klopft Liam auf die Schulter.

SMCL - Smile More Cry Less (1D FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt