Kim-Babe

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Kim-Babe

Lucies Geduld wird nicht lang auf Probe gestellt, denn schon nach weniger als zehn Minuten wird die Tür von aussen geöffnet. Es war ja auch nicht anders zu erwarten, denn wer schliesst schon seine Hotelzimmertür nicht ab, wenn er das Zimmer verlässt?! Jeder Muskel in Lucies Körper spannt sich an, sie versucht ein schüchternes Lächeln aufzusetzen und ihre Nervosität zu verbergen. Jetzt oder nie!

Die Tür wird nun noch ein weiteres Stück geöffnet und jemand betritt das Zimmer. Aber: Es ist nicht Harry, sondern ein kleines etwa achtjähriges Mädchen, welches Lucie total geschockt ansieht. Ihre kleinen braunen Augen sind geöffnet und ihre kleine Hand klammert sich an den Türgriff. Dennoch, Lucie sieht nicht weniger geschockt aus! Ihr Rücken ist total steif und ihr Lächeln ist verschwunden. Wer ist dieses Mädchen? Was macht sie in Harrys Zimmer? Oder schlimmer noch: Ist das vielleicht gar nicht Harry’s Zimmer?

Weiter kann Lucie gar nicht überlegen, denn das Mädchen ruft ganz leise nach ihrer Mutter, welche offensichtlich angerauscht kommt, was man an den Schritten im Flur deutlich hören kann.

Nur eine Sekunde später streckt eine ziemlich empörte Mutter ihren Kopf ins Zimmer und Lucie wäre am liebsten im Boden versunken, bis sie endlich realisierte, wer da vor ihr steht.

„Also das geht definitiv zu weit!“ Die empörte Frau kommt Lucie zuvor und funkelt sie böse an. „Überall wird man von euch bedrängt. Und jetzt schleicht ihr euch sogar auf unser Hotelzimmer. Was glaubst du denn, wer du bist? Jetzt ernsthaft, glaubst du, er wird dir dadurch ein Autogramm geben?“

Ja, es ist definitiv Kimberly Stewart, die im Türrahmen steht und Lucie anschnauzt. Damit hätte sie nicht im geringsten gerechnet. Besonders das ‚unser Hotelzimmer‘ hat sie ziemlich, na ja, nicht unbedingt erfreut um es nett auszudrücken.

Bevor Lucie irgendwas sagen kann, brüllt Kimberly schon wieder los: „Mach einen Abflug, oder ich werde die Polizei rufen!“

Beschützend drückt sie ihre Tochter an sich, als wäre Lucie gerade mit einem Ufo hier gelandet. Aber Lucie ist nicht fähig, irgendwas zu tun oder zu sagen.

Und bevor noch irgendwer etwas tun kann, schaltet sich eine weitere Person ein. Harry Styles persönlich. Er hat Kimberly gehört, als sie so ausgerastet ist und deshalb ist er schnell herbei geeilt, um zu sehen, was los ist. Als er einen Schritt ins Zimmer macht, erstarrt er. Er hätte mit vielem gerechnet, aber nicht damit. Nicht mit ihr.

Und auch Lucie ist dieser ganze Vorfall nicht mehr so angenehm. Sie hätte es lieber anders machen sollen. Aber auf keinen Fall so! Sie ist total erschrocken, als sie sieht, wie Harry’s Miene erstarrt und sich diese steile Falte auf seiner Stirn bildet, die er immer hat, wenn er sauer ist. Extrem sauer.

In diesem Moment beginnt er zu sprechen: „Lucie! Was machst du hier?“ Es klingt alles andere als erfreut. Und das schüchtert Lucie sosehr ein, dass sie keinen vollständigen Satz mehr herausbringt.

„Ich, also, äh, ich wollte nur, na ja, äh…“ Weiter kommt sie nicht, denn sie hat überhaupt keine Ahnung, was sie jetzt bloss sagen sollte. Warum konnte ihr Plan nicht einfach so funktionieren, wie sie ihn sich vorgestellt hat.

„Was willst du denn hier? Wieso brichst du einfach in mein Hotelzimmer ein?“, fragt Harry ungerührt weiter. Es kümmert ihn anscheinend wenig, dass Lucie nur noch wie ein Häufchen Elend auf der Bettkante sitzt und sich extrem unwohl und fehl am Platz fühlt.

Exakt in diesem Moment muss sich auch noch Kimberly einmischen, die sich bis zu diesem Zeitpunkt für eine kurze Zeitspanne rausgehalten hat.

„Kennst du die etwa? Wer ist sie?“, fragt sie misstrauisch.

Harry lacht kurz gekünstelt auf: „Das ist meine Ex!“ Besonders das ‚Ex‘ betont er.

Für Lucie ist das ein weiterer Schlag ins Gesicht. Warum ist Harry plötzlich so kalt zu ihr? Eigentlich hat sie ihm ja gar nichts angetan. Okay, sie ist einfach aus Italien abgehauen und hat ihm vor wenigen Tagen gesagt, dass aus ihnen nie etwas werden könnte, nur wenige Minuten, nachdem Harry ihr seine Liebe gestanden hat. Vielleicht war sie nicht all zu nett zu ihm, aber eigentlich sind sie doch im Guten auseinander gegangen. Es könnte ja auch sein, dass Harry schon den ganzen Tag so wütend drauf war.

Das gibt Lucie gerade so viel Kraft, dass sie ein leises „Können wir reden, Harry?“ rausbringt und dabei auf ihre Füsse guckt. Sie will seine Reaktion gar nicht sehen.

Auch diese Frage lässt Harry kalt. „Ich wüsste nicht, was es da noch zu bereden gibt. Wir haben das ja alles schon geklärt. Ich bin mit dir durch!“

Mittlerweile hat Lucie wieder ein bisschen Mut gefasst und versucht einfach ihre Rolle zu spielen, so gut es in so einer Situation einfach geht. Kimberly blendet sie dabei einfach aus.

„Vielleicht scheint es für dich so, als hätten wir schon alles geklärt. Aber ich möchte dir unbedingt noch ein paar Dinge sagen. Bitte gib mir doch die Chance, fünf Minuten mit dir zu reden. Dann werde ich auch gehen, wenn du das wünschst.“

Diese kure Rede scheint ihre Wirkung nicht zu verfehlen, denn Harry denkt für ein paar Augenblicke nach. Bestimmt hätte er jetzt nicht mit sowas gerechnet.

„Also gut, du hast zwei Minuten Zeit. Los!“, sein Gesichtsausdruck ist noch immer unverändert, aber seine Stimme klingt auf jeden Fall schon etwas freundlicher findet Lucie.

Sie holt dann tief Luft und fragt zaghaft: „Könnten wir das auch unter vier Augen tun? Es wäre für mich ein bisschen angenehmer.“ Mit ihrem Kopf zeigt sie auf Kimberly und ihre Tochter. Kimberly hat ein irgendwie siegessicheres Grinsen aufgesetzt. Es scheint fast so, als wäre sie sich sicher, dass Harry Lucie gleich rausschmeissen wird. Aber das was jetzt kommt, mit dem hätten weder Lucie, noch Kimberly gerechnet.

„Du hast sie gehört Kim-Babe. Könntet ihr uns für ein paar Augenblicke alleine lassen?“

Auch wenn das ‚Kim-Babe‘ nicht zu überhören war, ist Lucie extrem froh, dass er ihr eine Chance gibt. Sie freut sich sogar ein klitzekleines bisschen und sie glaubt sogar, den einen oder anderen Schmetterling in ihrem Magen herumflattern zu spüren, was sie aber gleich wieder verdrängt. Harry hat ihr eine Chance gegeben! Das ist alles was sie wollte… um es Jeremy heimzuzahlen.

Kims Grinsen ist verschwunden und sie guckt Harry mein einem ungläubigen Blick an. „Ich kann es nicht fassen! Warum willst du denn mit deiner Ex reden?!“

„Du hast sie ja gehört, sie will mir noch ein paar Dinge sagen, die für sie ziemlich wichtig sein müssen. Sonst wäre sie nicht einfach so aus der Schweiz hierhin gereist. Also, lass uns doch jetzt bitte alleine.“ Harry’s Stimme ist schon wieder extrem kühl. Fast schon unterkühlt.

Als Kimberly schnaubend das Zimmer verlässt, könnte Lucie Luftsprünge machen. Harry hat sie wirklich vor Kim verteidigt. Dann sollte der Rest wohl auch nicht mehr all zu schwer sein, hofft Lucie.

In dem Moment, als die Tür ins Schloss knallt, setzt Harry sein Grinsen auf und seine Augen blitzen verführerisch. „Also, komm schon Lucie, was wolltest du mir sagen?“ Seine Stimme ist nicht länger so kühl, sondern extrem weich.

Lucie verliert sich total in seinem Grinsen. Was wollte sie gleich noch einmal sagen?

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Hey, da bin ich wieder! :-) Es tut mir leid, dass ich so lange nicht weitergeschrieben habe. Ich hatte einfach so eine Schreibblockade und jedes Mal, wenn ich am Abend hinsass, um zu schreiben, war ich einfach so müde, dass ich es schon bald wieder aufgab. 

Hier ist ein kurzes Kapitel, unlike me, aber es geht so bald weiter, wie nur möglich. Und es würde mich extrem anspornen, wenn ich ein paar Votes & Kommis kriegen würde! ;-)

Song: "Heartache on the big screen" von 5SOS.

Bild: So sieht Kimberly aus, für alle, die es nicht wissen.

Widmung: geht an CharletCharlii weil sie eine meiner Lieblings-Fanfictions schreibt. Ihr müsst unbedingt einmal in Teacherlike reinschauen! <3

xx Lulu

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