Start all Over

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Start all Over

Am nächsten Morgen, als Lucie von ihrem nevtötenden Wecker geweckt wird, würde sie das Ding am liebsten mit voller Wucht gegen die Wand schmeissen. Alles ist ihr lieber, als jetzt zur Arbeit zu gehen, wo sie wieder an alles erinnert wird. Und ausserdem wird Nick nicht gerade erfreut sein, dass sie sich gestern echt daneben benommen hat.

Als sich ihr Wecker bereits zum zweiten Mal bemerkbar macht, steht Lucie endlich auf und muss leider feststellen, dass ihr Kopf so scheint, als würde er gleich explodieren. Das bedeutet: Kopfschmerzen für den Rest des Tages. „Auch das noch!“, seufzt sie und öffnet ihre Zimmertür. Sie vernimmt Geräusche aus der Küche, was wohl bedeuten muss, dass Marisa schon wach sein muss. Vielleicht ist auch Henry wieder da.

Egal, Lucie hat sowieso keine Lust auf Gesellschaft und beschliesst deshalb kurzerhand sich eine erfrischende Dusche zu gönnen.

Unter dem warmen Wasser entspannen sich Lucies verkrampfte Muskeln allmählich. Lange Zeit steht sie einfach nur da und spürt, wie das Wasser langsam an ihrem Körper runterläuft. Langsam driftet sie ins Land der Träume und Fantasien ab.

Mit einem Mal beginnt Lucie trotz des warmen Wassers zu frieren und ihr wird bewusst, wie viel Zeit schon vergangen sein muss.

„Kacke! Ich muss um halb neun auf der Arbeit sein!“, erschrickt Lucie und stellt schnell das Wasser ab. Vorsichtig steigt sie aus der Dusche uns schnappt sich ihr blaues Handtuch. Damit tapst sie zurück in ihr Zimmer, wo sie mit Schrecken feststellen muss, dass es bereits fünf nach acht ist.

Lucie rennt schnell zum Kleiderschrank, wirft sich irgendwas über und geht dann wieder zurück ins Badezimmer. Sie knotet ihre Haare zu einem unordentlichen Dutt zusammen und benutzt kurz ihren Deo. Für Make Up ist heute keine Zeit. Zurück im Flur schnappt sich Lucie ihre schwarze Tasche mit der goldenen Schnalle und macht dann in der Küche einen kurzen Halt um sich einen Apfel mitzunehmen. Fr das Frühstück bleibt auch keine Zeit mehr übrig. Aber sowieso, Lucie hätte keinen Hunger gehabt.

Gerade als Lucie die Tür aufreissen will erschrickt sie ganz fürchterlich. Langsam dreht sie sich um und erstarrt.

Es ist kein anderer als Henry. „Ich wollte dich nicht erschrecken!“, entschuldigt er sich und macht schuldbewusst einen Schritt zurück. Lucie schenkt ihm ein kurzes Lächeln und verdrückt sich durch die Tür. Dass Henry ihr viel Spass auf der Arbeit wünscht, kriegt sie nicht mehr mit.

Als sie fünfzehn Minuten später keuchend im Kaufhaus erscheint, hält Nick, ihr Boss schon lange Ausschau nach ihr. Als er Lucie dann erblickt setzt er einen strengen Blick auf und tippt ungeduldig auf seine protzige Armbanduhr. Lucie ist wieder einmal zu spät.

Lucie reisst sich zusammen und rennt die letzten Meter auf ihren Boss zu. Am liebsten wäre sie einfach wieder umgedreht und schnurstracks ins Bett gelegen und die Decke über den Kopf gezogen. So hätte sie den ganzen Tag bleiben können. Wäre da eben nicht diese lästige Verpflichtung, die sich Ferienjob nennt.

„Lucie!“, sagt Nick streng und auf seiner Stirn erscheint eine steile Falte, die nichts Gutes bedeuten wird. „Komm mit in mein Büro!“

Lucie traut sich gar nichts zu sagen, sie ist total eingeschüchtert. Wo ist bloss der coole Boss geblieben, der sich nicht darum kümmert ob man eine halbe Stunde zu spät kommt? Aber eigentlich hat Lucie es sich selbst verbockt. Wäre sie gestern professioneller gewesen, hätte sie das alles vermeiden können und würde jetzt keinen Ärger kriegen.

Mit schnellen und riesigen Schritten schreitet Nick voran in sein Büro, sodass Lucie mit Mühe und Not hinter ihm her stolpert. Er wartet kurz, bis sie den Raum betreten hat, denn schliesst er wortlos die braune Holztür. Lucie weiss nicht so recht, was sie tun soll und steht deshalb einfach einmal blöd im Raum herum, bis Nick ihr ein Zeichen macht, sich zu setzen. Er setzt sich hinter seinen Schreibtisch und behält dabei den strengen Blick bei, den sich Lucie bei ihm gar nicht gewohnt ist.

SMCL - Smile More Cry Less (1D FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt