24. Kapitel

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Es ist echt saukalt, ich bin froh, dass Harry mich überreden konnte meine Handschuhe mitzunehmen. Er sieht so süß aus mit dem selbstgestrickten Schal seiner Mutter, hellbrauner Mütze und passenden Handschuhen. Seine Winterjacke ist unauffällig edel, hat wirklich Stil und der Kragen lässt ihn noch etwas mehr untertauchen. "Wie gut, dass nicht auch noch dich die Leute kennen.", flüstert er mir zu, als wir in der kleinen Holzhütte sitzen und uns unsere Schlittschuhe zuknoten. Ich lasse den Blick durch den Raum schweifen und stelle fest, dass wir schon angeschaut werden. "Tja, wenn man so berühmt ist wie du ist das ja auch kein Wunder. Wir können nur froh sein, dass wir noch nicht überrannt wurden." Ich beobachte Harrys Gesichtsausdruck und stelle fest, dass er sich verfinstert. Zu meiner Verwunderung. "Stimmt etwas nicht?" Wir gehen raus, naja, wir versuchen es und drehen unsere ersten Runden im strahlenden Sonnenschein des Montagmorgens. Gut, dass es Montagmorgen ist. Es ist fast nichts los.
Harry nimmt meine Hand und wir fahren langsam, ganz langsam, los. "Weißt du ... ich hasse das Wort 'berühmt'" Als ich das höre, rutsche ich aus und wäre mit Sicherheit auch richtig schön auf's Steißbein geknallt, hätte Harry mich nicht aufgefangen. "Alles okay?", fragt er etwas besorgt und klopft mir das Eis vom Mantel. Aber anstazt zu antworten bringe ich ihn dazu sich aufzurichten und mich anzusehen. "Warum hasst du dieses Wort?" Es ist mehr ein flüstern. "Ist es wegen der vielen Fans? Der Stress?" Harry schüttelt leise lachend den Kopf. "Nein, das sind die Grüne warum ich es mache. Der Spaß an der Sache selbst, die Unterstützung so vieler Menschen. Und, wer kann sich schon beschweren. 90% unserer Fans sind weiblich und im heiratsfähigen Alter." Ja, Styles, sehr witzig. Ich reiße mich zusammen. "Wenn Menschen sagen, du bist berühmt, dann stecken sie dich automatisch in eine bestimmte Schublade. Sie haben Vorurteile, so wie du, die glaubt, ich würde es aus reinem Eigennutz tun." Ich beiße mir auf die Zunge. "Dir wird fast alles genommen, was du hast. Sie sehen dich nicht mehr als humorvolle, nette Person, sondern als einen Star, der in Geld schwimmt. Aber das schlimmste ist, wenn man irgendwann durch ist mit der Karriere, dann ist der Satz 'er war berühmt' etwas schlechtes. So als seien sie gescheitert, oder nicht gut genug gewesen, als hätten sie nicht gut genug gekämpft. Und das ist es, was mich anpisst." Ich atme tief durch und spüre die Bande der Eislaufbahn an meinem Rücken. Harry ist mit jedem Satz näher gerückt. Ich lege beide Hände auf seine Brust, um ihn auf Abstand zu halten, doch das bringt natürlich nichts. "Es tut einfach nur gut mit jemandem zusammen zu sein der nicht berühmt ist." "Ein Kompliment?", frage ich unsicher und ziehe an einer seiner langen Locken. Als Bestätigung beugt er sich hinab und stoppt wenige Millimeter vor meinen Lippen. Ich spüre die Wärme, die von seinem Gesicht aus kommt und die Hitze seines Atems. Sofort reagieren die Nervenenden meiner Zellen und leiten die Information weiter an Gehirn und Hormondrüse. Mir ist heiß und kalt zugleich. Er hätte sich heute Morgen ruhig mal revanchieren können ...

"Ich weiß, ich zeige es dir nicht so sehr, wie ich es sollte. Aber ich liebe dich. Und dich bei mir zu haben, hier in London, in der Wohnung meiner Mutter ... das bedeutet alles für mich." Ich strahle ihn überglücklich an und lege meine Arme um seinen Nacken. "Ich liebe dich auch, Harry." Und dann endlich küsst er mich. Es ist ein unglaubliches Gefühl, diese Hitze in seinem Mund zu spüren, und diese Kälte um uns herum. Wir verschmelzen förmlich miteinander und ich vergesse wo wir sind, wer zusieht und dass ich jeden Moment wieder fallen könnte. Aber Harry's Griff wird fester und hält mich, ich werde nicht fallen. Niemals.

"Wohin fahren wir?", frage ich und ziehe beide Knie an meinen Körper, als wir im Wagen sitzen und uns in den langsamen Verkehr einfädeln. "Zum Haus." Ich nicke und denke mir nichts weiter dabei, sondern drehe das Radio auf. 'Chasing Cars' versüßt uns die nächsten Minuten und als Harry mitsingt komme ich aus dem Lächeln nicht mehr raus. Unglaublich.
Wo sind wir bitte? Ist das überhaupt noch London? Wir steigen aus und gehen eine kleine Treppe hinauf, die durch einen zugeschneiten Vorgarten führt. Ich sehe von weitem das warme Licht, das durch die riesigen Fensterscheiben dringt. Es wird langsam dunkel. In der Dämmerung wird mir die Augenweide eines Holzhauses dann offengelegt und ich greife nach Harry's Hand. "Bleiben wir heute Nacht hier?", frage ich aufgeregt und laufe zur Haustür. Harry kommt hinterher und drückt mir die Schlüssel in die Hand. "Sag du es mir."

The Deal || Harry Styles *COMPLETED* #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt