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Pov Jan

Oh man, so eine Gelegenheit bekomme ich nie wieder! Und es ging von ihm aus! Dieses berauschende Gefühl hat mittlerweile meinen gesamten Körper in Besitz genommen.
Doch ich will mir keine zu großen Hoffnungen machen. Innerlich ist mir allerdings klar, dass dem nicht so ist und ich mir nur versuche es einzureden.
Wovor ich mich fürchte? Keine Ahnung, eigentlich deuten alle Zeichen auf mehr als Freundschaft hin. Was sollte er schon machen. Selbst wenn ich seine Zeichen falsch deuten sollte müsste ich mich mit einer Ausrede aus der Situation retten können.
Meine Gedanken werden von einem wartenden Andre unterbrochen, der meinen Kopf leerfegt sobald er mich mit seinen wunderschönen, strahlenden Augen ansieht.
Obwohl ich nicht richtig mitbekomme, was um uns rum passiert, da ich meinen Blick nicht von ihm lösen kann, gehe ich zu ihm. Er dreht sich um und gibt mir ein Zeichen, dass ich ihm folgen soll. Wie im Trance schlender ich hinterher.
Erst als ich schmerzvoll gegen das Treppengeländer laufe 'erwache' ich. "Wo bist du nur mit deinen Gedanken, Jani!" Höre ich Andre lachen. Sehr lustig! Leicht beleidigt lasse ich ihn stehen und betrete vor ihm die duschen.
Hinter mir höre ich schnelle Schritte und weiß auch ohne nach zu gucken, dass Andre angelaufen kommt.
Jetzt grade will ich aber einfach nur nachdenken und das geht nicht gut in seiner Anwesenheit. 
Ich drehe meine Dusche heiß und stelle mich drunter. Genießerisch seufze ich auf und schließe meine Augen. 
Als ich sie wieder öffne blicke ich direkt in Andres Gesicht, welches bedrohlich nah vor meinem ist. Er hat seinen typischen Bitte-Verzeih-mir-Blick drauf und sieht einfach zum anbeißen aus. Eigentlich bin ich ja auch gar nicht sauer, ich weiß ja selbst, wie bescheuert das eben ausgesehen haben muss. Allerdings will ich einfach nur meine Ruhe haben!
Aber stimmt das überhaupt?  Will ich wirklich, dass Andre mich in ruhe lässt?  Allein seine Anwesenheit hier im Duschraum raubt mir die Sprache und in seiner Nähe fühle ich mich sicher und beschützt. 
"Sorry" murmelt er vorsichtig. Unkontrolliert fange ich an zu lachen und ich Ernte entfremdete Blicke.
"Ich bin doch nicht sauer auf dich, du Spast!". Leicht angesäuert grinst er mich an. "Das gibt Rache!" versucht er bedrohlich zu flüstern, was ihm allerdings nicht richtig gelingt. "Andre, bitte nicht, lass uns einfach kurz ...." Ich werde von seinen Händen unterbrochen, die beginnen mich zu kitzeln.
Vor lauter lachen liege ich schon bald auf dem Boden, Andre direkt über mir.
"Pause!" japse ich erschöpft und er lässt tatsächlich für einen Augenblick von mir ab. Auch diesen Moment hatte ich allerdings die ganze Zeit schon gewartet.  Schwungvoll drehe ich uns um, sodass ich jetzt über ihm liege. Erschrocken quietscht er auf. Ich beginne zu lachen und ihm in seinen Bauch zu zwicken. So geht das einige Minuten, bis wir uns wieder beruhigt haben.
Ich bermerke, wie sein Blick meinen Körper mustert und beginne ihn ebenfalls zu betrachten.
Bei seinen Augen bleibe ich hängen. Mit seinen funkelnden grünen Augen starrt er zurück und ich sehe nur noch ihn, wie im Tunnelblick.  Es ist als würde die Zeit stillstehen.  Meine Hände löse ich langsam und vorsichtig von seinen, um meine Gänsehaut vor ihm zu verbergen.
Er beginnt sich leicht unter mir zu bewegen, indem er sich etwas höher schiebt. Der Zeitpunkt wäre perfekt. Aber...
Nichts aber! Mein Blick fährt von seinen Augen zu seinen Lippen. Vorsichtig beuge ich mich zu ihm runter und lege meinen Lippen auf seine. Meine Augen fest geschlossen genieße ich die Explosion in meinem inneren.
Doch ich muss feststellen, dass er nicht erwidert. 
Traurig löse ich mich von ihm und will mich wieder aufrichten, als sich zwei Arme um meinen Hals schlingen und in einen erneuten  Kuss ziehen. Erleichtert und überglücklich erwiedere ich grinsend den stürmischsten, gleichzeitig liebevollsten und besten Kuss meines Lebens.
Leider wird die Luft knapp und ich muss mich von ihm lösen. Schwer atmend sehe ich ihn an. Seine Wangen sind leicht gerötet und seine Augen glänzen glücklich und lustvoll auf.
Ich habe nicht bemerkt, wie aber mittlerweile liegt Andre wieder oben. Jetzt bin ich einfach nur glücklich! Zufrieden sehe ich ihn an. Grinsend beugt er sich erneut zu mir runter und verteilt kleine Küsse auf meiner Nasenspitze, immer darauf bedacht den Blickkontakt nicht zu unterbrechen.
Spätestens jetzt muss ich mir eingestehen, dass ich ihm vollkommen verfallen bin.
Ich bin schwul und liebe Andre Schiebler, den wohl coolsten, hübschesten und insgesamt perfektesten Typen auf der Welt.
Alle Zweifel sind verflogen und ich kuschel mich an ihn ran.
So in dieser Position könnte ich ewig verweilen.....



Jandre ~ Muss man Liebe rechtfertigen?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt