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Ich schaue auf die Uhr und hasse es, dass ich nicht ein bisschen länger schlafen kann. Ich stelle mich in die Dusche.

"Guten Tag", höre ich und ich hebe den Kopf unter dem Wasser, während ich die Augen schließe.

"Am einen Tag wachst du um acht Uhr abends auf und am anderen um sechs Uhr in der Früh. Welche Art des Lebens hast du? Arme innere Uhr."

"Ich habe das Leben eines beliebigen Arbeiters."

Ich lache. Jetzt sind wir immerhin schon zwei. Bis jetzt hatten wir uns nicht getroffen, bevor wir zur Arbeit gingen.

"Du arbeitest? Ich dachte, dass du jünger wärst."

"Ich bin achtundzwanzig."

Ich öffne die Augen. Nun ja, um ehrlich zu sein hatte ich gedacht, dass er jünger als ich ist.

"Oh."

"Und dein Alter? Ich weiß nicht, wie alt du bist."

"Du weißt nichts außer meinem Namen über mich."

"Du irrst dich, ich weiß wo du wohnst."

Ich runzle nachdenkend über etwas die Stirn und schaue zum Fenster. Ja, er weiß wo ich wohne, ich kann auch wissen wo er wohnt.

"Ich bin siebenundzwanzig."

"Clara, siebenundzwanzig und einquartiert im zweiten Badezimmers in ihrem Gebäude."

"Thiago, achtundzwanzig und einquartiert weiß Gott wo und mit einer großen Wahrscheinlichkeit, ein Spion zu sein."

Er lacht.

"Ich denke, dass es nicht so schwer war."

Er öffnet die Dusche und ich mache dasselbe. Als ich fertig bin, komme ich heraus und hülle mich in ein Handtuch ein, föhne meine Haare und ziehe mich an.

"Du lebst im ersten Badezimmer deines Badezimmers."

Man hört donnernden Applaus und ich gehe davon aus, dass er mich verspottet. Ich gehe mit meiner Zunge über meine Zähne und schließe die Tür hinter mir.

Der Junge aus dem Badezimmerfenster || wird nicht beendetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt