Der Junge aus dem Badezimmerfenster || wird nicht beendet

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Es ist acht Uhr fünfundvierzig und ich gehe schnell ins Badezimmer, um eine kurze Dusche zu nehmen, bevor es zu spät ist. Und mit zu spät meine ich Punkt neun Uhr abends.

"Wie war dein Tag?", fragt er mich während ich ein Handtuch nehme. Es ist unglaublich, dass er von neuem zur gleichen Zeit wie ich da ist, wenn ich ihm aus dem Weg gehe. Ich seufze.

"Welchen Teil von 'lass mich in Frieden' verstehst du nicht?"

Ein lautes Schnauben.

"Ich versuche nur freundlich zu sein."

"Ich habe es dir schon gesagt, freundlich zur Nachbarin zu sein, die im Badezimmer nebenan duscht, ist nicht normal."

"Meine Nachbarin heißt Clara, es ist kürzer als das, was du gerade gesagt hast."

Ich weigere mich, den Wunsch, mit ihm zu lachen zu fühlen und ich bleibe in der Dusche.

"Du hast harte Tage, nicht?"

Ich zucke mit den Schultern und öffne den Wasserhahn, aber nach einer Sekunde schließe ich ihn.

"Ja."

"Wieso das?"

"Ich glaube, dass ich wertvolle Jahre meines Lebens verschwendet habe."

Ich öffne die Dusche und lasse das Wasser ganze vier Minuten über mich prasseln. Ich schließe den Hahn und lache traurig.

"Und es ist schmerzhaft, dass ich das dir erzählt habe, den Nachbar meines Badezimmers..."

"Thiago", berichtigt er mich.

"Genau. Es ist schmerzhaft, dass ich das dir erzählt habe, Thiago."

"Warum?"

"Weil ich dich nicht einmal von Angesicht zu Angesicht gesehen habe."

Es ist eine gute Zeit lang still und dann höre ich ihn seufzen.

"Es ist nicht schmerzhaft. Ich glaube, dass es originell ist."

Ich lachte nochmals.

"Schon klar."

"Du bist erst siebenundzwanzig Jahre alt, du hast immerhin noch dein ganzes Leben vor dir, Clara. Schau über deine verlorene Zeit hinweg und versuche das zu nutzen, das du hast."

Aus der Ferne beginnt man, ein lautes Rufen zu hören.

"Entschuldigung, sie rufen mich."

"Tschüss."

Ich schaffe es nicht, schnell zu sein und das Licht geht aus und seine Tür schließt sich, bevor ich sage: "Und danke."