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Ich öffne die Badezimmertür, gehe in die Knie und suche irgendetwas in den Schubladen.

"Gute Nacht."

Instinktiv schaue ich auf die Uhr und sehe, dass es acht Uhr fünfundfünfzig ist. Das habe ich gar nicht realisiert.

"Hallo."

"In Eile?", fragt er mich und ich runzle die Stirn. Manchmal fragt er mich Sachen als ob er mich sehen könnte. Mit einer einfachen Tonlage in meiner Stimme ist er fähig zu wissen, wie ich mich fühle.

"Ja, mein Freund ist da."

"Oh."

"Und ich brauche ... hör mal, es könnte ein wenig lästig werden aber ... stört es dich, dass wir nach dem ... du weißt schon... Liebe machen beginnen zu reden?"

Er lacht.

"Kommt darauf an. Er ist dein Freund, darfst du das nicht über ihn wissen?"

"Es ist so, dass ... ich ihn das noch nie gefragt habe."

Ich höre wie der Toilettendeckel sich öffnet oder schließt, ich bin mir nicht sicher aber ich hoffe, dass er nicht aufs Klo geht während er mit mir spricht.

"So grob, über was wirst du reden? Natürlich nur wenn du es mir sagen willst."

"Ich verdächtige, dass er mich betrügt."

"Er wird es leugnen."

"Wirklich?"

"Sicher, kann ich dich etwas fragen?"

"Bin in Eile..."

"Wieso willst du mit ihm schlafen wenn du glaubst, dass er dich betrügt?"

Ich bleibe lange leise. Ich schließe die Schubladen, stehe auf und mache das Licht aus, um das Bad zu verlassen.

Der Junge aus dem Badezimmerfenster || wird nicht beendetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt