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"Du, du, was?"

Mein Gesicht brennt. Wie peinlich! Ich weiß nicht, ich dachte, dass... wie er "Freunde und zur gleichen Zeit tausend Sachen mehr sein können" gesagt hat, also dachte ich, dass er... Oh Gott, wie peinlich!

"Gott... ich will mich hinabstürzen", murmele ich.

"Was?"

"Nichts!"

"Clara, natürlich mache ich dich an, Frau."

Es scheint so, als ob das Mondstück im Himmel direkt auf den Kopf fällt, weil ich auf einmal dumm werde.

"Was?"

"Bist du rot geworden, weil du dachtest, dass ich das nicht mache?"

"Madre mía, ich benehme mich wie eine Jugendliche, die von ihren Hormonen gesteuert wird. Mein Gott, ich bin schon achtundzwanzig, fuck!"

Er lacht.

"Atme doch mal durch."

Ich setze das in die Tat um und atme tief durch. Ich trinke ein paar Schlucke Tee und beruhige mich ein bisschen mehr.

"Ich wollte nur, dass du weißt, dass unsere Freundschaft nicht enden wird, weil in irgendeinem Moment einer von uns beiden etwas ... etwas ernsteres fühlt."

Ich atme stark auf. Ich bewaffne mich mit Mut, halte mich an der Kante der Mauer fest und frage ihn:

"Hast du etwas gefühlt?"

Er bleibt still. Sehr still. Oh, oh.

"Ich hatte es nicht bemerkt, aber... ja."

Ich glaube, dass ich in diesem Moment schon loslassen und mich fallen lassen könnte. Ich schaue ihn nicht an, ich bevorzuge es, nach unten zu sehen und nicht zu ihm.

"Ah."

Er lacht.

"Nur 'Ah'?"

"Gut, soll ich hinzufügen, dass ich dich ziemlich mag, seit ich dich gesehen habe und innerlich gesagt habe 'wow, aber er sieht schon wie der Man of Steel aus'?"

Er lacht stärker und ich folge seinem Beispiel.

"Ich habe dich aber auch schon sehr gemocht, als ich dich noch nicht gesehen habe, doch als ich dich gesehen habe, hast du mir ein bisschen mehr gefallen."

"Ich bin dran", sagt er und nimmt einen Schluck aus seinem Bier, bevor er zu reden beginnt.

"Als ich dich gesehen habe, habe ich innerlich gesabbert."

Ich muss auflachen.

"Wirklich? Du musst mir das erklären, aber jetzt bin ich dran."

Ich räuspere mich.

"Als ich dich zu Ricky Martín singen gehört habe, habe ich mich verliebt. Aber nur ein bisschen, eh."

Er lacht.

"Du hast mich an dem Tag mit deiner Unterhaltung mit dem Duschgel glücklich gemacht, ich musste an diesem Tag wirklich mal lachen."

Ich schaue ihn glaube ich sehr überrascht an.

"Also ich bin dankbar, dass du mich an diesem Tag nach meinem Sturz gefragt hast, ob es mir gut geht."

Er lächelt.

" 'Jesus? Bist du das?' ", imitiert er mich mit einer quietschenden Stimme. Ich schlage im Scherz auf seine Schulter und lache.

"Sei nicht gemein, komm schon."

"Oh, und das 'Tut mir leid, ich bin keine Jungfrau mehr, ich nutze dir also nichts.' "

Ich bedecke mir beschämt das Gesicht. Wie kann er sich noch an das erinnern?

"Hör auf."

"Es war genial, genauso wie das "unglebar" oder der Kuss, den wir uns vor deiner ganzen Familie gegeben haben. Ich glaube, dass ich deinem Vater nicht gefalle."

Ich breche in Gelächter aus.

"Das ist sehr wahrscheinlich. Und... dieser Kuss hat dir wirklich gefallen? Er fand ein bisschen im Scherz statt."

Er zieht eine Augenbraue hoch.

"Meinst du das im Scherz, Clara?"

"Na ja..."

Er deutet auf meine Wange.

"Du hast da was."

"Echt?"

"Ja, lass es mich wegmachen."

Er fährt mit seinem Daumen über meine rechte Wange und bevor ich es merke, küsse ich ihn. Meine erste Reaktion ist zurückzuweichen, aber er küsst wirklich gut und ich will es nicht. Das Problem ist vielleicht... dass wir uns in einer Höhe von fünfzehn Metern oder mehr befinden und ich glaube, dass gerade jemand von unten geschrien hat:

"Werden sie springen?!"

Der Junge aus dem Badezimmerfenster || wird nicht beendetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt