fourty six

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Zufrieden mit meinem Aussehen, stand ich vor dem Spiegel und strahlte vor mich hin. Drag würde mich ausführen und dazu muss ich natürlich perfekt aussehen! Ich war echt happy, dass sich jetzt alles doch zum Gutem wendete! Dabei wusste ich noch nicht einmal, was noch alles auf mich zukommen würde...

Mein blaues Kleid betonten meine, mittlerweile wieder normalen, himmelblauen Augen. Meine Haare waren gewellt und hingen mir locker über die Schulter. Alles in einem sah ich ganz passabel aus.
Gespannt schaute ich auf mein Handy.
19:58
Drag hatte gesagt, dass er mich um 8Uhr abholen würde. Also müsste er jeden Moment hier auftauchen. Schnell achlüpfte ich desahlb aus meinem Zimmer, zog mir meine dunkelblauen High-Heels an und wartete im Wohnzimmer auf ihn. Mein Bruder war kurz zu July gefahren, um sie abzuholen. Sie wusste mittlerweile auch über mich bescheid und war mehr als happy gewesen.

Schnell schaute ich nochmal auf mein Handy.
20:05.
Was solls, dachte ich. Er wird bestimmt demnächst auftauchen, jeder kann sich mal verspäten.

Nach einer gefüllten Ewigkeit schaute ich ein weiteres mal auf die Uhr. Ich weis, ich bin viel zu aufdringlich. Aber man würde mich verstehen, wenn man alles aus meiner Sichtweise sieht.

19:18.
Zeigte das Display an. Er wird doch nicht.....NEIN! Honey, aus! Nicht negativ denken! Er kommt mit sicherheit gleich...!
Doch so war es nicht. Ich wartete. Und wartete. Eine viertel Stunde, dann eine weitere halbe Stunde, bis es schließlich 20: 30 mein Display anzeigte.
Er hatte mich versetzt. Diese Erkenntnis brach mir, was denn sonst, das Herz.
Er liebte mich nicht. Er hatte nur mit mir gespielt. Es war alles nur gespielt. Sein 'ich liebe dich' war eine reine Lüge. Dann meinte er auch noch er könnte mich auf ein Date einladen und versetzt mich dann. Ich hab angefangen ihm wieder zu vertrauen! Und alles was er machte, war mein Vertrauen erneut zu missbrauchen und mich tierisch zu verletzen. Ich konnte einfach nichtmehr.

Aber vielleich gab es ja eine einfache Erklährung? Ich musste mir Klarheit verschaffen, bevor ich etwas glaubte, was nachher alles nur ein Missverständnis ist.

Also ging ich zur Tür und schmiss sie hinter mir zu. Mir war gerade völlig egal, ob ich High-Heels und Partykleid an hatte, oder was anderes. Ich wollte einfach nur zu ihm.

Völlig auser Atem hielt ich am Waldrand an und schlich direkt zu dem Haus, das davor stand. Eher gesagt, war es sein Haus. Schnell wollte ich zur Tür gehen und klingeln, als ich ihn durch ein Fenster sah. Aber er war nicht allein. Er hatte seine, eigentlich gespielte, Verlobte in den Armen und knutschte mit ihr herum.
Okayyy, ich gib mal kein Kommentar ab, denn das was gerade in mir vorging, war nicht zu beschreiben. Mein Herz setzte einen Moment aus und fing dann an zu schmerzen. Hab ich nicht genug Leid erfahren? Muss ich allen ernstes noch mehr durchmachen? Wann meint das Schicksal es mal gut mit mir? Wieso bin ich so naiv und hab geglaubt das er es ernst meint? Dieses hier zeigt mir definitiv, dass das 'ich liebe dich' alles nur gespielt war.
Ich bin einfach nix wert. So wie es damals meine Grandma immer zu mir sagte. Sie hatte mich abgöttisch gehasst, weil sie der Meinung war, ich hätte Mam getötet. Obwohl das absurd war, da sie an einem Autounfall starb, genau wie Dad. Aber sie wollte das nicht wahrhaben. Tja, aber so wie es aussah, hatte sie Recht.
Ich war es nicht wert....

Langsam setzten die Tränen ein. Die werden wahrscheinlich niemals enden. Sie flossen schnell wie ein kleines Bächlein über meine Wangen. Ich verspürte aber nix, nix außer Schmerz und Selbsthass. Er hatte es verdient glücklich zu sein und wenn er es mit seiner Verlobten ist, dann kann ich nix mehr tun. Es ist nunmal so, ich bin es nicht wert. Er ist happy ohne mich und mit seiner kleinen Familie. Traurig lächelte ich ihn nochmal durch das Fenster an, wo er immer noch seine Verlobte küsst und ihr ab und zu was ins Ohr flüsterte, was sie zu lächeln brachte. Sie war Bildhübsch. Ich verstand es, warum er sie gewählt hatte.
"By, Drag" flüsterte ich noch, dann kehrte ich auf Absatz, bevor mein Herz das handeln übernahm und zu ihm lief. Schließlich verschwand ich im Wald zurück.
Als ich dann endlich zu Hause ankam, sah ich July und meinen Bruder lachend zusammen auf der Coutch sitzen. Da haben sich aber zwei gefunden. Ich lächelte ihen zu, zog meine High-Heels aus und schlich mich dann an der angelehnten Wohnzimmertür vorbei in mein Zimmer. Dort zog ich mir mein Kleid aus, Schminkte mich ab und zog mir eine graue Jogginghose an. Dazu noch ein schwarzes T- shirt mit weißem Addidas Aufdruck.
Traurig, entäuschend und müde sank ich mein Bett. Dann schaute ich zur Decke und lächelte. Ein Lächeln das meine Augen nicht erreichte. Eines, das meine Traurigkeit, die ich tief im inneren verspürte, nicht zeigte. Eines, das an Drag gerichtet war.

"Ich wünsche dir viel Glück in deiner Zukunft, Baby"

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I'm sorry. Hasst mich nicht:/

Aber es ist nunmal so, dass das Leben nie fair spielt. Und ich fand, die Szene passte gut in diese geschichte. Also, hasst mich nicht. Bitte.

Wie fandet ihr das Kapitel sonst?
Votet und kommentiert bitte.

Ps: keine Sorge, die Geschichte ist noch nicht vorbei.

HoneyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt