Kapitel 16

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Cinars Sicht:

Jetzt ist es so weit und wir werden gleich Eylül und Nazanin mit zum Ball nehmen. Heute ist endlich Freitag und ich  und Malik hatten echt zu tun. Nicht nur mit der Firma, sondern auch mit den Vorbereitungen für den Ball. Eylül soll mir immerhin verzeihen und nachdem was ich getan habe, muss ich mich ziemlich gut bei ihr entschuldigen. Malik hat vor einer halben Stunde die Kartons mit den Kleidern vor ihre Appartement Tür gelegt. Dann hat er geklopft, ist weggerannt und Nazanin hat die Tür geöffnet und die Kartons an sich genommen. Ich hoffe Nazanin hat Eylül dazu überredet das Kleid anzuziehen, wie ich es in dem kleinen Brief geschrieben hab. "Diggah geh klopfen!" sagt Malik und schubst mich zur Tür. Ich nicke und gehe an die Tür und klopfe. Ich richte noch schnell alles und dann öffnet Eylül schon die Tür. Ich sehe sie fasziniert an. In diesem Kleid...sie sieht einfach nur Wow aus! Ich wusste ja, dass ihr dieses Kleid stehen wird, aber das sie wirklich so schön aussieht hätte ich nicht gedacht. Ihre Haare hatte sie dazu noch geglättet. Nicht das ich ihre Locken nicht mag, denn die verleihen ihr das Wilde, aber die glatten Haare passen  zu diesem Kleid. Ich habe ihr ein schwarzes Kleid gekauft, Es ist zwar schlicht, aber hauteng bis über den Hintern und wird dann erst zu einem langen Rock. Es hat eine leichte Schleppe aber die hindert sie nicht am laufen und sieht dazu noch gut aus. Das schlimmste, wo ich mich überwinden musste ihr das zu kaufen, war der Rückenausschnitt. Aber meine Schwester hat das Kleid gesehen und war begeistert! Sie hätte mir über das Handy einen Stromschlag gegeben, wenn ich es nicht gekauft hätte. Sie meint, dass das elegant aussieht. Genau...elegant. Ist nicht so, dass jeder ihren gesamten Rücken sehen kann. Der Ausschnitt geht bis zur Taille! Aber ich musste. Ich will, dass sie mir verzeiht. Auch Nazanin kam an die Tür und ich sah Malik an, wie schön er sie fand. Bei ihr hat es etwas länger gedauert ein Kleid zu kaufen. Aber schließlich hat meine Schwester ein Kleid gefunden, dass am Rücken aus Spitze ist und vorne mit einem hautfarbigen Stoff unter der Spitze. Dazu ein Rock in hellblau, der ab der Taille los geht und auch wie bei Eylül eune kleine Schleppe hat. Man merkt eindeutig, dass Nazanin und Eylül sich High Heels angezogen haben. Nazanin hat sich die Haare hochgesteckt. Eine Locke hängt an der Seite raus und sie sieht auch sehr hübsch aus. Aber Eylül ist für mich immer noch die Schönste! "Also ähm...wie ihr wisst haben wir euch die Kleider geschickt und ähm wir wollen fragen, ob ihr unsere Begleiterinnen für den Ball werdet...?" sage ich und schlucke danach. Eylül sieht mich mit einem Killerblick an und ich weiß nicht was sie sagen würde, wenn Nazanin ihr nicht mit dem Ellenbogen gegen den Arm stupsen würde. "Okay, ja... gerne." sagt Eylül nicht sehr begeistert. Nazanin lächelt sie an. "Gut, der Wagen steht unten bereit." sagt Malik und reicht Nazanin die Hand. Sie legt ihre Hand direkt in seine und er zieht sie mit sich, als sie die Tür abschloss. "Können wir?" frage ich Eylül lächelnd. "Okay." sagt sie einfach und nimmt nicht meine Hand. Sie geht einfach an mir vorbei und ich lasse meine Hand sinken und laufe ihr hinterher. Gut Cinar...das wird hart, dass sie dir verzeiht...Kurz vor dem Fahrstuhl stolpert Eylül plötzlich und ich fange sie auf. Ich habe schnell meine Arme von hinten um ihre Hüfte gelegt und sie aufgefangen. Ich erwarte zwar nicht, dass sie mich direkt abknutscht, weil ich sie aufgefangen habe, aber ein Lächeln wär doch sicher drin gewesen! "Danke." sagt sie monoton und stellt sich neben Nazanin. Als wir im Fahrstuhl standen, sah ich mir Eylül genauer an. Sie sieht aus wie ein Engel. Okay, der Engel trägt nicht schwarz und auch keine so verdammt sexy Kleider, aber hey, black is the new white. Okay...Eylül ist alles andere als ein Engel. Sie ist der Teufel, aber mein Teufel. Sie ist nicht böse, aber provokant und kann ziemlich fies werden. Das macht sie aber aus. Als wir in der Lobby ankommen, laufen wir zum Ausgang und steigen in die Limo, die schon bereit steht. Alle Passanten denken, wir wären irgendwelche Promis und manche zücken sogar ihre Handys. Doch das Schlimmste ist, dass Eylül von den Männern angesehen wird. Auch Nazanin wird angestarrt, aber bei ihr steht Malik und keiner traut sich so auffällig zu gucken. Eylül hat einen Mindestabstand von drei Metern zu mir! Wie soll ich denn klar machen, dass sie zu mir gehört? Im Wagen setze ich mich neben Eylül und sehe sie an, während sie aus dem Fenster guckt. Nazanin und Malik reden über irgendwas und dann quiekt Nazanin plötzlich auf. "Eylül! Jelly Beans!" sagt sie und zieht den Behälter aus dem Schrank neben dem Scotch. Eylüls Augen strahlen direkt. Süßigkeiten sind einer ihrer Schwächen. Notiert. Nach ganzen 20 Minuten sind wir am Saal angekommen und betreten ihn. Natürlich mussten wir erstmal zur Anmeldung. " Öztekin and Rahimi" sage ich. Wir werden durchgelassen und natürlich schleimte der Kerl sofort. Klar, der Ball ist von unseren Eltern organisiert, aber wir vertreten sie. Das heißt, Klatschpresse und sowas ist heute anwesend und die werden Fotos von unseren Begleiterinnen machen. "Da sind Kameras, also schön lächeln." sagt Malik. "Kameras?" fragt Nazanin unsicher. "Wenn Baba davon erfährt sind wir tot Eylül..." sagt Nazanin. "Beten wir mal zu Gott, dass er heute gnädig ist und nichts an unsere Eltern kommt!" sagt Eylül. Ich grinse. Süß wie die sich Sorgen machen. Na gut ich kann nichts sagen, ich bin ein Junge. "Lasst erstmal an unseren Tisch und dann tanzen!" sagt Malik. Wir legten alles an unseren Tischen ab und wir zogen die Mädchen auf die Tanzfläche. Nazanin und Malik wären ein tolles Paar. Eylül macht da echt keine Fortschritte, dass wir irgendwie in die Richtung Malik- und Nazanin-Verhältnis kommen. Ich ziehe Eylül mit und lege meine Hand auf ihre Rücken und sie legt ihre Hände widerwillig um meinen Nacken. "Du sieht wunderschön aus." sage ich zu ihr, während wir mitten in einer Drehung sind. "Sehe ich plötzlich nicht mehr aus wie eine Schlampe? Eine Ehrenlose?" "Ich habe dich nie eine Schlampe genannt!" sage ich nun ruhig. "Aha und Ehrenlose ist sehr viel besser oder was?" fragt sie mich wütend. "Eylül es tut mir leid!" sage ich nun verzweifelt. "Das macht deine Worte nicht ungesagt!" sagt sie nun etwas traurig. "Ich bin keine Ehrenlose! Wer weiß mit wie vielen du schon was am laufen hattest! Das weißt wohl nur du und Gott!" sagt sie. Wir redeten sehr gedämpft. Ich versuche ruhig zu bleiben. Ich bleibe mitten auf der Tanzfläche stehen. Alle sehe uns an. "Was machst du da, Cinar?" fragt sie mich geschockt. "Keine Angst ich mach dir schon keinen Antrag!" sage ich grinsend und ziehe sie von der Tanzfläche. "Wohin?" fragt sie mich, als ich sie an den Seitengängen entlang die Treppe hochziehe. "Lass dich überraschen!" sage ich. Wir bleiben vor einer Tür stehen und ich sehe ihr in die Augen. "Schließ deine Augen und mach sie nicht auf, solang ich nichts gesagt hab." sage ich. "Was wenn nicht?" fragt sie. "Eylül...bitte..." sage ich nun verzweifelt. Sie nickt einfach nach einer Zeit und schließt ihre Augen. Ich öffne die Tür und führe sie nach draußen. Auf den Balkon. Er ist wunderschön und ich glaube Eylül wird es sehr gefallen. Man hat komplette Sicht auf den Garten. Ich stelle mich hinter sie und lege meine Hände auf ihre Hüften. "Öffne sie." flüstere ich in ihr Ohr. Sie sieht auf den Garten hinab. "Aha und jetzt?" fragt sie. Eiskalt. Aber die große Überraschung kam ja noch nicht. Ich drücke auf den Knopf auf der Fernbedienung in meiner Sakkotasche. Plötzlich leuchten alle Lichter auf. Es ist als würde man in einem Paradies stehen. Das Licht beleuchtet ihr Gesicht so vorteilhaft und sie dreht sich zu mir. Meine Hände lasse ich immer noch auf ihrer Hüfte. "Wow... Cinar das ist wunderschön. Das hast du für mich gemacht?" fragt sie erstaunt. "Es tut mir wirklich leid Eylül." sage ich nochmal. Ich ziehe eine kleine Silberkette aus der Innentasche des Sakkos und zeige sie ihr. "Das ist für dich. Ich ... es tut mir wirklich leid, ich bin nicht gut in sowas, im Entschuldigen meine ich. Malik hat mir geholfen! Ich wollte einfach nur das du mir verzeihst!" sage ich verzweifelt. "Das ist so süß..." sagt Eylül. Ich leg ihr die Kette um und sie sieht sie sich danach an. Plötzlich drückt sie ihre Lippen auf meine Wange. "Ich verzeih dir!" flüstert sie mir ins Ohr. Ich strahle sie erfreut an, als sie mich anlächelt und ziehe sie an mich. "Komm wir müssen langsam zurück." sage ich. Sie nickt lächelnd und ich ziehe sie mit mir nach drinnen. Im Saal sah ich Malik und Nazanin in einer sehr engen Position miteinander tanzen. "Was haben wir denn verpasst?!" fragt Eylül grinsend. Ich grinse ebenfalls und ziehe sie zum Tisch. Auch Malik und Nazanin kamen nach kurzer Zeit. "Oh ihr seid schon fertig? Hat sie dir verziehen?" fragt Nazanin. "Wie du wusstest davon?" fragt Eylül sie wütend. "Hä ja klar!" sagt sie lachend. Wir redeten eine Zeit lang und die Mädchen gingen kurz aufs Klo. Dann wurde ich von hinten angetippt. Ich drehe mich um. Da stehen Keyan und sein Cousin. Wie hieß er gleich nochmal? Ah ja Mesut. Die arbeiten mit unserer Firma zusammen und waren vorher in der Türkei. Sie wollen jetzt aber zurück nach Deutschland. Mesut hat noch einen Bruder, der hieß glaub ich Fuad. Der lebt schon seit längerem wieder in Deutschland. Angeblich haben die alle was mit Drogen und Kriminalität zu tun. Man weiß aber nicht, ich mag die eh nicht besonders. "Na Cinar?" fragt Mesut mich gehässig grinsend. Malik hat sich auch umgedreht und sieht die beiden Männer verachtend an. "Was wollt ihr? Außer dem Geschäftlichen haben wir nichts mit einander zu tun!" sagt Malik. "Ach beruhig dich mal!" sagt Keyan grinsend. "Hey was ist hier los?" fragt Eylül, die mit Nazanin zusammen zurück kam. "Eylül...seh ich richtig? Oder stell ich mir das nur vor?" fragt Nazanin. "Nazanin askim!" sagt Keyan grinsend. "Askim?" fragt Malik wütend. "Eylül...lang nicht mehr gesehen Schatz..." sagt Mesut grinsend. "Nennt uns nicht so!" sagt Nazanin wütend. "Was ist hier überhaupt los?" fragt Malik. "Das wüsste ich auch gerne!" sage ich und sehe die Mädchen abwartend an. "

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