Kapitel 62

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Eylüls Sicht:

"Leute Fuad holt uns ab..." sagt Eda. Wir sehen sie alle an. "Was ist los?" fragt sie. "Naja...du weißt schon..." sagt Rana. "Leute, es ist süß, dass ihr euch Sorgen um mich macht, aber ich möchte diese zwei Wochen bitte Spaß haben, egal ob die drei dabei sind, oder nicht! Es ist unser letzter richtiger Urlaub zusammen, bevor ich mit ihm heirate und dann wahrscheinlich eingesperrt werde. Also lasst uns unsere Probleme einfach vergessen und wir haben einfach Spaß, okay?" fragt Eda. Krass. Sie ist noch so stark, nachdem das alles mit ihr passiert ist und angetan wurde. Ich würde daran wahrscheinlich zerbrechen. Wirklich, auch wenn ich taff wirke. Ich würde sowas nicht verkraften. Und diese Stärke die sie uns aufweist, ist einfach krass. Ich glaube es würde mich umbringen. Aber sehen wir mal davon ab. Wir stehen jetzt alle im Wohnzimmer und warten bis die drei Idioten da sind, um uns abzuholen. Rana, Eda, Nazanin, Alara und ich. Ja, wir fliegen alle. Jayden wird solange hier bleiben und lernen. Er wollte mit kommen, aber wir konnten ihn nicht mitnehmen, weil er nur ein Visum für Deutschland hat und nicht für sonst wo. Es wäre sogar schwer ihn in Europa reisen zu lassen, aber Tunesien ginge gar nicht und wenn, dann nur mit sehr großer Problematik. "Oh man zwei Wochen Tunesien! Das wird toll!" sagt Nazanin lächelnd. Sie ist ziemlich positiv und wenn jemals einer von uns nicht depressiv werden wird, dann sie. Sie ist einfach zu abgedreht, verrückt und die mit den dümmsten Ideen, aber deshalb lieben wir sie auch. Als sie mir damals im Taxi meinte, dass sie sich niemals mehr verlieben wird, konnte ich ihr von Anfang an nicht glauben, weil es nicht stimmt. Und wie man sieht hatte ich recht! Sie ist wie verrückt in Malik verliebt. Okay...er ist zwar nicht da, aber er wird ja bald zurück sein. Ich habe es immer noch keinem erzählt... Ich weiß, dass ich das tun sollte, aber ich konnte nicht. Cinar meinte, ich solle es noch keinem erzählen... Plötzlich werde ich aus Gedanken gerissen, als mein Handy klingelt. Unbekannt. Ich ging ran und hörte direkt Mesut. "Woher hast du meine Nummer?" Nazanin macht mit ihrer Hand so eine Geste, was soviel wie, 'Was ist los?' oder in diesem Fall 'Wer ist dran?' heißen soll . Ich forme mit den Lippen Mesut und alle verstehen. "Ach Schatz, ich hab da so meine Kontakte..." ich höre sein widerliches Grinsen raus. "Was ist jetzt?" frage ich genervt und verdrehe die Augen. "Ihr sollt runterkommen. Wir warten in dem schwarzen BMW von Keyan." sagt er. "Woher soll ich wissen, dass Keyan einen BMW fährt?!" frage ich genervt. "Kommt einfach runter." sagt er und legt auf. Ich schließe meine Augen und atme tief ein. "Wir sollen runter, sie warten in Keyans BMW." sage ich. "Woher sollen wir denn wissen, dass Keyan einen BMW fährt?!" fragt Rana. "Behinderte halt." sagt Alara und ich nicke zustimmend. "Ich meine dafür, dass er mich bald heiratet, ist er ja sehr Gentleman-Like. Nicht mal hochkommen und seiner Verlobten die Koffer runtertragen!" sagt Eda genervt und verdreht ihre Augen. "Also die Jungs würden das machen!" sagt Eda. "Ja die Jungs sind auch Engel!" sagt Nazanin. "Malik vielleicht! Aber Cinar..." "Ach komm schon! Er ist nicht so schlimm." sagt Alara. "Okay, aber ich meine ich liebe ihn, ich darf mich doch wohl ab und an über ihn beschweren!" grinse ich. Die Mädels fangen an die Koffer runter zu hieven und ich bin schon nach den ersten Metern außer Puste. Unten angekommen, stand direkt ein BMW vor der Haustür und hatte den Kofferraum offen. Also das sollten wir auch noch selber machen?! Ich gehe schnell und mit einer Kraft, die ich von mir noch gar nicht kannte auf das Auto zu und stieß extra mit meinem Metallkoffer gegen den wohl frisch lackierten Wagen. "Hey! Was soll das?!" fragt Keyan und steigt aus dem Wagen. "Sorry, hab ich nicht bemerkt, mein Koffer ist zu schwer." sage ich süß. "Hättet ihr uns doch rufen sollen Schatz!" sagt Mesut, der plötzlich hinter uns aufgetaucht war. Ich sehe ihn verwirrt an. Ich wollte gerade ansetzten, doch Nazanin legt mir ihre Hand auf die Schulter und beruhigt mich etwas. Uff warte ab, Mesut... "Baby, gib deinen Koffer, du sollst das nicht alleine machen!" sagt Keyan und nimmt Nazanin den Koffer ab. Ich sehe ihn hasserfüllt an. Nazanin ging einfach nach vorne. "Hey hier geblieben!" sagt er grinsend. Er greift nach ihrer Hand und zieht sie zurück. "Du sitzt auf dem Beifahrersitz. Jeder soll sehen, wie hübsch meine Freundin ist." sagt er dreckig grinsend. "Ich bin nicht deine Freundin!" ruft Nazanin wütend. Sie geht wütend nach vorne und setzt sich nach hinten. "Treib es nicht zu weit!" sage ich bedrohlich zu Keyan und gehe zu Nazanin. Die Anderen steigen in einen Wagen vor uns." Wir fahren getrennt." sagt Mesut. Ich nicke nur und steige ein. "Nazanin!" sagt Keyan nun etwas genervt. Er schubst mich zur Seite und hebt Nazanin auf seine Arme. "Lass mich runter!" sagt sie wütend und versucht sich zu lösen. "Ich sagte du sollst mich los lassen!" ruft sie wieder. Ich will aussteigen und ihn aufhalten, doch Mesut setzt sich neben mich und schließt die Tür. Nazanin wird auf den Beifahrersitz, abgesetzt und Keyan setzt sich ans Steuer. "Arschloch." murmelt Nazanin. Er nimmt Nazanins Gesicht in die Hand und zwingt sie ihn an zusehen. Sie löst ihr Gesicht aus seiner Hand und er greift nach ihren Handgelenken und drückt zu. Er hat schon kraft und drückt so zu. Ich sehe ihn wütend an. "Lass sie!" schreie ich. "Du tust mir weh Keyan..." sagt sie leise und verzieht ihr Gesicht vor Schmerzen. "Canim, wenn du auf mich hörst, dann würde ich dich auch nicht verletzten! Aber du lässt mir keine andere Wahl!" Sie sieht ängstlich zu ihm auf. Ich versuche mich aus Mesuts Griff zu lösen, doch er lässt mich nicht. " Keyan!" sage ich wütend. " Verstanden?" fragt er. Nazanin nickt ängstlich. Er küsst ihre Hand und lässt dann von ihr ab. Sie zieht sich direkt zurück und hält sich ihre Handgelenke. "Dann können wir ja jetzt zum Flughafen!" sagt er lächelnd und nimmt über die Mittelkonsole Nazanins Hand. Sie lässt ihn widerwillig und er fährt los. Da fallen mir Mesuts Arme um mich ein. "Lass mich!" sage ich ernst. "Nein!" sagt er ernst und verstärkt seinen Griff. "Nochmal lass ich dich nicht gehen!" flüstert er in mein Ohr und klingt bedrohlich. Nazanin sieht mich über den Rückspiegel an und ich sehe sie ebenfalls ängstlich an. Bitte lass uns das überleben, damit wir schnell wieder zu den Jungs kommen...

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