Kapitel 59

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Nazanins Sicht:

"Ich möchte euren romantischen Moment nicht unterbrechen, aber ich glaube wir haben uns einiges zu erzählen." sage ich grinsend und doch ist es mir unangenehm, dass ich so dazwischen gehe. "Achso... ja klar." sagt Rana und setzt sich wieder. Wow sie nach so langer Zeit wieder zu sehen ist krass. Sie hat sich kaum verändert. Sie hat immer noch die gleiche Größe, immer noch die gleichen dunkelbraunen Haare und Augen und immer noch die gleiche Figur. Sie ist nur ein paar Centimeter größer als ich, außerdem ist sie die Älteste von uns. Man sah ihr an, dass sie in Amerika wohl oft am Strand war, sie hat ja schon fast meine Bräune angenommen! "Also..." sagt Rana, als wir alle gemütlich saßen. "Ich war halt ein Jahr Medizin studieren in Amerika...wie ihr wohl schon wisst." sagt sie ernst. Es wird wohl nicht so schön was sie uns erzählen will...Selbst Jayden merkt das und nimmt ihre Hand. "Also ich habe dort gekellnert, um ein bisschen an Geld zu kommen. Ich wollte außer der Uni noch was zu tun haben und außerdem nicht abhängig vom Geld meiner Eltern sein." Wir hören alle aufmerksam zu und bisher klingt noch alles okay. "Also...dann hatte ich eines Abends fast Feierabend und wollte gehen, als meine schwangere Kollegen plötzlich kollabierte. Ich weiß, es klingt komisch, dass eine Schwangere arbeitet. Sie war immerhin im 8. Monat und man würde da zu Hause bleiben. Aber sie brauchte das Geld. Sie ist von einem One-Night-Stand schwanger geworden und normaler Weise würde ich sagen, dass es ihre eigene Schuld war, doch sie konnte wirklich nichts dafür, weil ... es ihr Ex war und sie dachte, dass sie wieder zusammenkommen können. Er hatte dann nach zwei Wochen mit ihr zusammen erfahren, dass sie schwanger ist und ist weg gewesen. Er wollte es wohl nicht und ist verschwunden. Er hat sein Studium verlegt und sowas. Das tut jetzt nichts zur Sache. Also wollte ich ihr helfen, denn sie brauchte das Geld. Ich arbeitete für sie ihre Schicht zu Ende. Die ging bis ein Uhr Morgens, doch mir war das egal und ich blieb." Ich sah sie bewundernd an. Genau wie die Anderen drei. Das ist echt nobel. Sie fing plötzlich an leicht zu lächeln. "Dann kam eine Truppe von Jungs herein und die sahen mir alle ziemlich Bad Boy- Mäßig aus. Also ich kannte ein paar Gesichter auch das von Jayden, weil die auch auf meiner Uni waren. Die waren die, die Partys machten. Eigentlich passt das ja nicht zu Medizinstudenten, aber ja... die waren halt spezielle Sonderfälle..." sagt sie grinsend und Jayden sieht sie empört an. "Ich liebe dich auch, Baby." grinst sie und küsst ihn auf die Wange. Er grinst wieder. "Auf jeden Fall habe ich dann, als einzige Kellnerin im Lokal und ging auf sie zu. Ich fragte halt was sie so wollen und ich nahm ihre Bestellungen auf. Jayden kam mit einem typischen Bad Boy Spruch. 'Einen Muffin und deine Nummer bitte!' Der Spruch war so billig, dass ich an ihm vorbei ging und zurück an den Tresen." Ich unterbrach sie. "Sorry das ich dich unterbreche, aber einen Muffin? Ehrlich Jayden?!" frage ich entgeistert. Welcher Bad Boy benutzt das Wort Muffin in einer Anmache?! "Pschhhh!" machen alle und ich hebe abwehrend meine Hände hoch. "Sorry!" grinse ich. "Sowas fragst auch nur du!" sagt Eylül grinsend. "Ich weiß!" grinse ich und Jayden grinst uns alle an. "Deine Freunde sind echt komisch. Aber auf eine gute Art." Wir lächeln ihn an und müssen daraufhin alle irgendwie grinsen. "Darf ich jetzt weiter machen?" fragt Rana. "Oh Sorry klar Canim!" sagt Eda und Rana fuhr fort. "Also auf jeden Fall bin ich zur Theke zurück, weil ganz ehrlich, ich war mir einfach zu Schade dafür, sowas ausgesetzt zu sein. Naja dann kam lautes Geschrei und Oh' s vom Tisch. Ich spürte plötzlich, wie jemand seine Hand um mein Handgelenk legt und mich zurück zieht. Er meinte, dass er das nicht auf sich sitzen lassen wollte. Dann ging unsere Hass-Beziehung los , aber dann kamen wir uns näher. Naja Details lass ich mal weg, zum Beispiel wie sehr ich ihn erstmal gehasst habe. Sorry Schatz." Sagt sie und küsst ihn. "Ja...ich dich auch..." grinst er und wir mussten alle lachen. Dann wurde Rana wieder ernst. "Als wir zurück nach Deutschland mussten, war ich nervös. Weil wir eine unerlaubte Beziehung haben und meine Eltern auch hier wohnen. Jayden wollte halt in Deutschland weiter studieren, weil er eine deutsche Mama hat und ja...dann waren wir bei meinen Eltern...Mama fand es okay...aber Baba...ist ausgerastet. Er ist einfach ausgerastet und hat mich fertig gemacht." Sie schluchzte kurz und Jayden nahm sie in den Arm. Wir sahen besorgt zu ihnen. "Naja...und ich..." "Nein Schatz, du musst nichts mehr sagen! Wir verstehen dich schon!" Sagt Alara. "D-Danke..." sagt sie lächelnd. "Ich wollte euch nicht zur Last fallen, aber ich wollte fragen, ob wir hier wohnen können, bis wir halt was eigenes haben..." "Bist du behindert?! Unser Haus ist auch deins! Du bist unsere beste Freundin! Du wirst bleiben!" Sagt Eylül. "Danke Leute!" Sagt sie lächelnd und wir stürzen uns auf die Beiden und zerdrücken sie. "Gut dann will ich jetzt aber auch hören, was bei euch los war!" Sagt sie als wir uns alle wieder beruhigt haben. "Ähm...wir...okay, dann gehe ich einkaufen und ihr erzählt es ihr." Sage ich unsicher. Ich wolte das alles jetzt nicht nochmal hören. Eylül hat Recht, ich kann sowas nicht! Ich habe es immer noch nicht verkraftet, dass Malik weg ist. Ich stand auf, und ging zur Tür. "Nazanin..." setzt Rana an, doch die Anderen hielten mich nicht ab und ließen mich. Sie wussten ja was los ist. Ich rannte aus der Wohnung und zog meine halben Chucks dabei an. Ich rannte die Straße runter. Ich wollte nicht mehr. Ich wollte nicht nochmal hören, wie der erste Junge den ich geliebt hab, mich verließ, ohne was zu sagen. Ich ging weinend über die Straße und meine Sicht war komplett verschwommen. Plötzlich hörte man ein Quietschen und ich sah ein Auto auf mich zufahren. Ich schrie auf und erwartete bereits in die Luft geschleudert zu werden, doch stattdessen, hörte man ein scharfes Bremsen und ich sah auf. Das Auto, was ziemlich teuer aussah, hat angehalten. Die Fahrertür ging auf und ich wollte an dem Auto vorbei, als ich an der Hand gepackt werde. Ich drehe mich um, und wollte mich gerade entschuldigen. Doch dann sah ich in SEIN Gesicht. "Malik?" Fragte ich und mir flossen wieder die Tränen. Er wollte mich an sich ziehen und mich umarmen, doch ich blockte ihn ab. "Nein..." "Nein?" Fragt er mich unsicher. "Nein!" Sage ich sicher und löste meine Hand aus seiner. "Nazanin ich weiß, dass ich weg war und uch es dir nicht erklärt hab...aber es hatte einen Grund." Sagt er sanft. "Steck dir das sonst wo hin!" Schreie ich und laufe weg. Er kann doch nicht einfach so kommen! Und er konnte auch nicht einfach so gehen! Das durfte er nicht! Und jetzt kommt er zurück?! Ich will nicht sofort nachgeben! "Nazanin!" Ruft er mich. Ich lief einfach weiter. Als ich um die Ecke gehe, werde ich plötzlich gegen das Gebäude neben mir gedrückt. "Malik...-" "Nein hör mir zu! Ich liebe dich verdammt und ich durfte dich die ganze Zeit nicht sehen! Das tut weh! Ich mach das alles zu deiner Sicherheit, okay?! Warte doch einfach bitte auf mich...bitte Nazanin..." flüstert er das Letzte. Ich sehe ihm in die Augen. "Du...ich liebe dich..." sage ich leise. Er lächelt mich an. Er hatte einen Nike Hoodie an und die Kapuze auf den Kopf gezogen. Seine Haare sind ihm ins Gesicht gefallen. "Ich liebe dich auch." Sagt er lächelnd und ich spüre, wie seine Finger meine Haare zurück streifen. "Ich komme bald wieder. Warte auf mich. Und gib es nicht auf. Bitte pass auf dich auf. Ich will nicht, dass du an Keyan kommst..." sagt er und ich unterbreche ihn einfach mit einem Kuss. Meine Lippen pressen sich sanft auf seine und er zieht mich an der Hüfte zu sich. Ich werde warten, egal wie lang...

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