Kapitel 100

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Ranas Sicht:

Um Fünf Uhr Morgens landeten wir zu Amerikanischer Zeit in Miami. Den Flug über habe ich versucht Jayden zum Schlafen zu verleiten. Er war eine Zeit lang eher abwesend, hat nichts gegessen oder getrunken und man weiß ja, von Deutschland bis nach Amerika dauert es eine ganze Weile. Schließlich drohte ich ihm, dass ich auch nichts anrühren würde, wenn er nichts isst. Er hat nachgegen, nachdem er mich mit einem Blick angesehen hat, der aus einer Mischung von Trauer und Besorgnis bestand. Nachdem er etwas gegessen und getrunken hat, ließ ich ihn schlafen. Er sollte nicht überanstrengt werden. Ich wollte doch nur das Beste für ihn. Und das mit seinem Vater... es ist einfach nur schrecklich. Wie kann man einem älteren Mann sowas antun? In eine Bank stürmen und ihn erschießen?! Ich kann das nicht glauben! Nun, weiter im Text. Als wir gelandet sind, habe ihn geweckt und er hatte gerötete Augen. Entweder, weil er davor geweint hat oder wegen dem zu langen schlafen. Ich weiß auch nicht. Ich glaube eher es liegt am weinen. Ich finde gut, dass er seine Wut und Trauer nicht in sich reinfrisst. Das wäre zu viel. Er hat mir sein Leid und seine Trauer mitgeteilt. Das heißt, dass er großes Vertrauen in mich hat. Ich liebe ihn. Und das bedeutet mir sehr viel. Jetzt stehen wir am Flughafenparkplatz und räumen unsere Koffer ins Auto seines Bruders. Er hatte auch angeschwollene Augen und sah blass aus. Ich wollte meinen Koffer in den Kofferraum räumen, doch Jayden stoppt mich und lächelte leicht. Setzt dich in den Wagen, ein bisschen Bad Boy sollte mir schon bleiben." Ich nicke und lächle sanft zurück. Ich küsse ihn darauf kurz auf die Wange und setzte mich auf den Rücksitz. Im Rückspiegel konnte ich sehen, wie er seinen Bruder umarmte und beiden liefen die Tränen ununterbrochen übers Gesicht. Mir laufen die Tränen ebenfalls über die Wangen und  versuchte sie rechtzeitig aufzufangen und wegzuwischen, als die Beiden kamen und sich ins Auto setzen wollten. Jayden öffnete die Tür zum Rücksitz, doch ich ließ ihn nicht. "Setzt dich nach Vorne, du und dein Bruder habt euch sicher viel zu erzählen. Sein Bruder ist ein Netter. Er ist noch in der High School und beendet dieses Jahr die Schule. Er hat eine süße, knuffige Freundin und ist kein Bad Boy wie Jayden. Bei dem Gedanken muss ich lächeln und lehne mich im Sitz zurück. Als wir uns am Flughafen gesehen haben, hat Colm auch mich umarmt. So heißt Jaydens Bruder. Er sieht mich als Teil ihrer Familie. Auch seine Mutter mag mich. Sie ist herzlich und lieb und sie vermittelt mir manchmal mehr das Gefühl von Familie, als meine eigene es tut. Auch sein Vater mochte mich... Die Einzige in der Familie, die mich noch nie mochte, war Jaydens zwei Jahre jüngere Schwester. Sie hasst mich und man merkt es ihr an. Ich weiß noch bei unserer ersten Begegnung...

(Alles was jetzt kommt sollte eigentlich in Englisch sein, auch wenn wir zurück im Hier und Jetzt landen:D)

"Ich bin so nervös Jayden!" sage ich und zupfe an dem süßen Blümchenkleid rum, dass ich mir extra für dieses Treffen ausgesucht habe. Ich wollte möglichst nett und freundlich aussehen. "Das musst du nicht Babe." sagt er und nimmt meine Hand. Er drückt mir einen Kuss auf den Handrücken. Ich grinse und küsse ihn auf die Wange. Dann ging die Tür auf und irgendwie erwartete ich aus Reflex, dass Jayden meine Hand loslässt. Sein Vater stand vor uns und betrachtete uns lächelnd. Statt mich loszulassen, wie ich es bei meinem Vater tun würde, zog er mich noch näher an sich. Ich schlucke und sein Vater lächelt uns an. "Hey, Schön das ihr hier seid!" sagt er und umarmt Jayden. Er hält mir die Hand hin und lächelt mich freundlich an. Ich lächle zurück und reiche ihm meine Hand. "Ich bin Rana. Jaydens Freundin."  Er lächelt mich warm an. "Freut mich Rana, ich bin James. Ich bin Jaydens Vater." sagt er nett und ich nicke leicht.

Als wir im Haus waren, begrüßte auch seine Mutter uns freundlich. Sie, Colm und seine Freundin, waren sehr nett! Doch dann kam mein persönlicher Teufel runter. Sarah. An ihrer Hand ihr Freund, Harry. Sarah war zu meiner Überraschung Blond. Jayden hat dunkle Haare und auch Colm hat dunkle Haare. Bis ich sehe, dass es nur sehr gut gefärbte Haare sind. Ich dachte, dass ich erstmal nett zu ihr sein sollte... Doch bei dem Weib konnte man das nicht! Ich konnte es nicht mal versuchen! Denn sie hat mich direkt voller Abwertung angeguckt! "Wer ist denn die?!" fragt sie unhöflich und ich wusste direkt,  diese Bitch ist mir unsympathisch. Doch so durfte ich nicht denken. Immerhin ist sie Jaydens Schwester! Ich sollte versuchen keinen Streit anzufangen, doch wenn sie es will, dann bekommt sie ihren Streit. Egal ob ihre Eltern dabei sind. Vielleicht liegt es an Jayden, dass ich mich zurückhalte. "Also Sarah! So redet man nicht mit anderen Menschen. Das ist Jays Freundin! Rana, das ist Jays... eher anstrengende Schwester..." sagt Jays Vater und ich wusste direkt, mit ihm verstehe ich mich prima! Ich lächle leicht. Sie kommt näher und ihr Freund kam mit ihr. Ich halte ihr meine Hand hin. "Freut mich Sarah." sage ich, doch sie machte keine Anstalten meine Hand zu nehmen. Ich wollte sie schon runter nehmen, als Harry sie ergriff. "Harry , Ihr Freund." sagt er und schüttelt lächelnd meine Hand. Okay, wenn sie mich ab jetzt hassen würde, kein Problem, weil ihr Freund mich mit diesem Ich-will-dich-Blick anguckt, soweit ich beurteilen kann. Doch sie hasst mich ja schon seit der ersten Sekunde. "Jay, ich finde, dass du doch besser mit Tina zusammen passt." sagt sie und sieht mich mit einem angeekelten Blick an. Ach so ist das. Sie ist einer von Tinas Bitches... "Sarah!" sagt Jayden wütend. Ich lege meine Hand auf seinen Arm, um ihn zu beruhigen. "Sarah, bitte verlass den Raum." sagt plötzlich ihre Mutter. "Hä?! Mom, was hab ich denn gemacht?!" fragt sie hysterisch und ich war drauf und dran mir die Ohren zu zu halten und Lalala zu rufen. Und so begab sie sich nach langer Diskussion in ihr Zimmer und nahm Harry mit, der mir noch zuzwinkert. So begann unsere wundervolle *hust* *hust* Freundschaft... 


Col hält den Wagen. Er und Jayden haben sich den Weg über auf Englisch unterhalten und ich konnte ein paar Fetzen aufschnappen. Sowas wie Beerdigung. Ich hab nicht richtig zugehört. Als ich die Tür aufgehalten bekomme, bedanke ich mich bei Jay mit einem Kuss. Er will den Kuss vertiefen. "Jay, nicht jetzt." flüstere ich gegen seine Lippen. "Bitte noch ganz kurz, es fühlt sich an wie ein Anker. Etwas was mich stützt. Bitte Ray." Ich muss bei diesem Spitznamen schmunzeln und küsse ihn nochmal intensiv. Und einfach jeder Kuss fühlt sich an, wie unser erster. Jedes Mal fühle ich dieses Kribbeln wieder...

Als wir uns lösten, folgten wir Colm an die Tür. Er klingelt und niemand anderes als Sarah öffnete uns die Tür. Sie lächelte ihre Brüder mit vom Weinen geschwollenen Augen  an... bis ihr Blick auf mich, mit Jaydens Arm über meiner Schulter, fällt. "Was macht die Hier?!" fragt sie wütend. Na toll...

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