Kapitel 98

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Alaras Sicht:

"Ozan..." setze ich an. Er sieht mich erwartungsvoll an. Es haut mich echt um, dass er so ein Angebot bekommen hat... Das ist echt krass. Aber warum jetzt? Ich habe die Mädels doch gerade erst wieder für mich. Keine nervigen Drei. Obwohl, so sollte ich nicht über sie denken oder reden. Zwei von ihnen sind tot und der Andere hat sich für uns geopfert und sitzt im Knast. Er wird nicht miterleben, wie sein Sohn aufwächst. Er wird 15 Jahre nichts von der Welt mitbekommen. Ich sollte anfangen, neutral ihnen gegenüber zu denken. Aber stopp... ich weiche vom Thema ab. "Ich soll mitkommen?" frage ich. Sehr schlau... Sorry, dass ich gerade etwas überrumpelt bin! Das solltest du aber nicht sein. Aha, also ich werde aus meinem Alltag und Leben gerissen, aber soll es nicht weiter als schwere Entscheidung sehen? Es ist für Ozan. Was hat er nicht alles für dich getan? ...Vor allem...Was würde er nicht alles noch für dich tun? Ich... "Was ist mit meinen Eltern?" frage ich nun sichtlich nervös. "Das haben wir geklärt." "Wie?" frage ich. "Wir waren bereits als Familie bei deinen Eltern, um deine Hand angehalten. Nach einem langen Abend jedoch gaben sie uns ihr OK. Jetzt käme es nur noch auf dich an. Den Heiratsantrag mache ich dir aber noch nicht jetzt. Das wird was spektakuläres..."Flüstert er das Letzte. Ich sehe ihn mit offenem Mund an. Seine Eltern waren eingeweiht. Sie wussten alles. Die haben mich alle verarscht und mich denken lassen, dass Ozan mich verlässt. Aber in echt waren sie schon um meine Hand anhalten...."Ozan, das ist wunderbar." "Selbst dein Studium kannst du in Türkei fortführen. Ich wollte das du dich rundum glücklich fühlst. Ich habe bereits alles geplant. Sogar unser Ferienhaus steht bereit, in dem wir jetzt wohnen können. Es ist fertig für den Einzug. Wir können theoretisch sofort in den nächsten Flieger steigen und hinfliegen. Ich möchte auch so schnell wie möglich abfliegen. Also bitte mein Schatz...Canim....lass und gehen. Lass mich nicht allein. Wir beide werden glücklich sein. Zusammen. Bitte Alara." sagt er und ich merke wie Ernst es für ihn ist. Er denkt ernsthaft, dass ich ohne ihn hierbleibe. Er hat alles mit meinen Eltern geklärt. Als würde ich noch eine Sekunde ohne ihn überleben! Ich werde mich um die Mädels kümmern müssen, aber das schaffen wir auch. Vielleicht können die Jungs sie ja auf andere Gedanken bringen... das hoffe ich zumindest. Ich nicke vor mich hin und sehe das verzweifelte und flehende Gesicht von Ozan. Als würde ich nein sagen. "Kizim... Er möchte das wirklich. Du bist die Erste um die er kämpft. Du bist die Erste, die er wirklich möchte. Er braucht deine Liebe und Zuneigung. Er braucht dich Kizim... Aber es liegt bei dir." Ich sehe Ozans Anne an. "Okay... ich habe mich entschieden..." Alle sehen mich gespannt an. Wägen wir nochmal alle Möglichkeiten ab. Ich kann hier bleiben, beim Studium, bei den Mädels, bei meiner Familie! Oder ich könnte mit Ozan in die Türkei fliegen, meine Familie über Skype betrachten. Mein Studium wäre eine Zeit auf türkisch. Doch ich habe Ozan. Und er reicht mir eigentlich. Dafür das wir nicht für immer dort bleiben. Obwohl...meine Eltern wollen ja auch wieder für eine Zeit in die Türkei. Vielleicht überschneiden sich die Ankunftszeiten und wir sehen uns. Dann hätte ich neben Ozan auch noch meine Eltern... Ja, das ist super. Und wenn ich ehrlich sein soll, wusste jeder von Anfang an, dass ich mit ihm gehen werde. Ich hätte selbst bei einem Nein von meinen Eltern eine Lösung gesucht und gefunden! Für Ozan hätte ich das alles schon längst getan... "Ich komme mit Ozan. Ich möchte den Rest meines Lebens mit dir verbringen... Ich möchte bei dir sein, also auch wenn du vorübergehend in der Türkei leben musst. Ich werde bei dir sein. Ich glaube sogar, dass meine Eltern nur ihr Einverständnis gaben, weil sie wussten, dass sie bald auch wieder in die Türkei fliegen... Also ja Canim ich komme mit. Ich könnte nicht ohne dich." Und in diesem Moment sah ich die ersten Tränen in Ozans Augen. Oh mein Gott. Er weint wegen mir. "Ich liebe dich Alara." Er drückt seine Lippen gegen meine Stirn und lacht dann vor Erleichterung. Ich muss auch lachen. "Ich liebe dich auch Ozan. So sehr.." Er drückt mich an sich und ich würde ihn am liebsten küssen, doch kann es nicht, weil seine Eltern gucken. " Vaaay..." ruft seine Mutter erfreut und klatscht erfreut in ihre Hände. "Kizim, du hast uns alle sehr glücklich gemacht." sagt sie und auch mir kommen die Tränen. "Wein nicht wegen mir mein Schatz." meint Ozan. "Dann hör du als erstes auf!" sage ich und gebe einen Laut von mir, der gleichzeitig ein Schluchzen und ein Lachen sein soll. Oh man... Was Freude mit meinem Körper anstellt.

Nachdem wir uns weiter darüber unterhalten haben, stand Ozan auf. "Komm, wir gehen jetzt deine letzten Sachen von der WG holen, morgen gehen wir uns bei deinen Eltern und den Mädels verabschieden und dann geht's ab in die Türkei. " Ich nicke heftig. Wir verabschieden uns von seinen Eltern und verschwanden aus dem süßen Einfamilienhaus. Auch von Baris verabschiedeten wir uns. Die Richtige Verabschiedung findet dann aber sicher am Flughafen statt. Als wir ins Auto stiegen nahm Ozan direkt meine Hand. Ich musste grinsen und er küsst meinen Handrücken.

Zu Hause angekommen wollte ich in die Wohnung stürmen und meine Sachen holen, doch als ich im Flur stehe, sehe ich als erstes eine zerbrochene Vase auf dem Boden. Was ist denn hier passiert?! Ich gehe schnell auf die zerbrochene Vase zu und analysiere alles mit meinem Blick. "Ozan!" "Ja?" Doch als er auch endlich in der Wohnung war, sah er geschockt auf die Vase, oder eher auf die Überreste der Vase. "Was ist hier passiert?!" fragt er. Das wüsste ich auch gerne. Als Ozan neben hockte stolperte er aus versehen und knallt gegen die Kommode. Er reibt sich direkt mit schmerzverzerrtem Gesicht den Rücken. Doch auch wenn ich erstmal zu ihm wollte viel mir daraufhin was anderes auf. Ein Zettl landete auf seinem Schoß, der von der Kommode gefallen ist. Ich falte ihn auf und lese mir die Zeilen durch, die Handschriftlich von Rana, wie ich es direkt an der Schrift erkennen konnte, geschrieben wurden. Und je mehr ich las, desto mehr Tränen kamen hoch. Ich schluchze laut und Ozan sieht auf. "Was ist los?" fragt er. Ich halte ihm den Brief hin und er drückt mich gleichzeitig an seinen Körper. Auch er ist sichtlich geschockt. Rana ist weg. Mit Jayden. Genauso wie ich es sein werde. Mit Ozan. Doch bei Rana ist es ein F

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