Kapitel 82

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Edas Sicht:

"Nazanin, was ist los? Warum weinst du?" fragt Malik direkt besorgt. Wir saßen jetzt alle im Auto und fuhren herum. Ich weiß nicht wohin, aber auf jeden Fall müssen wir ins Krankenhaus. Die Jungs haben die Wunde an Jaydens Schulter schon bemerkt. "Ich..." Sie schluchzte. Wir haben alle gar nicht mitbekommen, was los ist. Einfach nur, dass Nazanin neben Keyan am Boden lag und weinte. Er ist wohl erschossen worden. "Ich hab ihn umgebracht..." murmelt Nazanin und wir alle sehen sie verwirrt an. "Was meinst du Nazanin?" fragt Malik und nimmt ihr Gesicht in seine Hände. "Ich... ich hab Keyan umgebracht." Sie fing an hemmungslos zu schluchzen und zu weinen. "Ich bin eine Mörderin..." schluchzt sie und vergräbt ihren Kopf in Maliks Schulter. Ich kann es nicht fassen... es ist vorbei. "Ihr seid mit einer Mörderin befreundet. Malik...du liebst eine Mörderin." "Nazanin..." setzt Malik an, doch Rana nimmt ihre Hand. "Ich hab Fuad umgebracht. Ich hab ihn getötet. Wir werden damit klar kommen. Wir haben es endlich alles beendet Nazanin. Wenn die aus dem Knast zurück gekommen wären, dann hätten sie uns so oder so fertig gemacht..." sagt Rana sanft. "Ich habe ihn auch nicht absichtlich getötet. Ich hab versucht abzuschießen, aber es ging nicht! Dann stand er davor, als der Abschuss sich löste und er wurde getroffen..." Malik wischte ihre Tränen weg. "Alles ist gut Azizem. Du hattest keine Schuld. Es war ein Versehen..." redet Malik die Sache gut und küsst sie. "Daraufhin verstummten die Beiden und alle Paare fingen an unter sich zu reden. Ich sah zu Caner, der mich anlächelte. "Eda..." "Caner..." Er nimmt meine Hand und küsst sie. "Meine wunderschöne Eda. Endlich, endlich muss ich keine Angst mehr darum haben, dass Fuad oder sonst einer dir zu nahe kommt. Die bist meins. Du gehörst mir... Und daran kann auch keiner mehr was ändern." Ich lehne mich zu ihm. "Es ist vorbei oder?" Er nickt und ich küsse ihn. Daraufhin fange ich an zu lachen. "Es ist vorbei Leute.... wir haben es geschafft es ist vorbei! Wir... kein Fuad, kein Keyan und kein Mesut mehr." Daraufhin höre ich noch ein Räuspern von Nazanin. "Ich muss euch noch was gestehen." sagt sie vorsichtig. "Was denn?" fragt Eylül. "Mesut hat...er hat die Schuld an Fuad und Keyans Tod auf sich genommen. Ohne ihn, würden Rana und ich wahrscheinlich in den Knast kommen. Wir verdanken ihm unsere Freiheit..." Ich sehe geschockt zu Nazanin. Mein Blick wanderte dann direkt auf Eylül. Sie ist still. "Er hat uns gerettet..." meint Rana. "Warum hat er das getan?" fragt Cinar. "Ich hoffe er erwartet nichts von Eylül...." knurrt er und Eylül legt sanft ihre Hand auf seine Schulter. Das hat Mesut nicht, das glaube ich nicht, dass er von Eylül was erwartet hat. "Nein, er wollte sich somit entschuldigen, indem er die Schuld auf sich nimmt und Lebenslänglich in den Knast kommt. Ich glaube Mesut wurde immer nur von seinen Brüdern beeinflusst. Er wäre vielleicht ohne diese Eylül-Sucht ein ganz korrekter Kerl. Glaube ich zumindest." sagt Nazanin. "Immerhin haben Rana und  ich seine Brüder, seine Familie umgebracht. Er ist ein guter Kerl. Tief in seinem Inneren ist er ein Guter. Und sonstiges glaube ich euch nicht. Er ist vielleicht gar nicht so böse. Vielleicht hat ihn die Liebe zu Eylül und der Einfluss seiner Brüder ihn gezwungen, dass alles zu machen, was er halt getan hat." Eylül blieb stumm. "Ich sage nichts weiter zu dem Thema..." sagt sie und legt ihren Kopf auf Cinars Schulter.

Nach einer Zeit meldet sich Rana. "Jayden ist immer noch verletzt. Er wurde in der Schulter getroffen und irgendwie würde ich gerne wissen, ob wir noch in ein Krankenhaus fahren könnten BITTE?" fragt Rana ziemlich besorgt und aufgebracht. "Klar...was erklären wir dann den Ärzten, wenn wir mit einem angeschossenen Jayden dort ankommen?" fragt Cinar. "Ich will ja nichts sagen, aber ich bin stolz auf dich Jayden, dass du so still bist, ich kenne diesen Schmerz ziemlich gut..." sagt Ozan. Natürlich wissen wir, was er meint. Der Tag, an dem er wir von Fuad und Keyan geflüchtet sind. Was meine Meinung zu deren Tod ist? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Es ist ein bisschen zu viel für mich. Einerseits ist es gut, dass wir jetzt keine Probleme mehr durch sie bekommen. Andererseits...ich kann nicht fassen, dass er sie tot sind. Ich wünsche niemandem den Tod. Nur eine Bestrafung. Aber zu sterben hat keiner verdient. Dennoch fühle ich kein zu großes Mitleid oder Trauer.... meine Gefühle des heutigen Tags gegenüber bin ich mir nicht im klaren. Aber eins steht fest. Heue sind sie von uns gegangen. Und ich werde auf ihre Beerdigung gehen. Diese Entscheidung werde ich aber nicht jetzt mit den Anderen Teilen. Noch nicht jetzt. Als wir gerade das Krankenhaus aus der Ferne erkennen, bekommen wir einen Anruf. Oder eher Alara bekommt einen. "Efendim Anne?" (Ich höre, Mutter) Während des Gesprächs weiten sich Alaras Augen. "Was?! JETZT?... Anne in welchem Krankenhaus?... Okay wir sind sofort da!" Wir sehen alle geschockt zu Alara. "Was ist los, Canim?" fragt Ozan besorgt. "Das Baby kommt!" ruft sie. "WAS?!" rufen wir Mädchen. Die Jungs waren alle total verwirrt. "DAS BABY KOMMT!" ruft sie und sofort wussten wir was gemeint war. Dilara, Alaras Schwester bringt ihren Sohn zur Welt! "In welchem Krankenhaus?!" fragt Nazanin. "HIER!" ruft Alara unter Freudentränen. "Gut, dann bringt ihr Jungs Jayden ins Behandlungszimmer und wir gehen zur Geburt!" ruft Eylül. "Ozan, kommst du mit?" fragt Alara. "Natürlich Askim. Ich komme mit!" Cinar hielt vor dem Krankenhaus und wir stürmten alle hinaus. Wir gehen schnell ins Krankenhaus und fragen nach dem Kreißsaal, in dem das Kind zur Welt kommt. "2. Etage Saal 7." sagt die alte Dame freundlich. "Okay, danke schön." antwortet Alara und wir eilen dort hin. Beim Saal angekommen, sahen wir bereits Alaras Eltern und Dilaras  Tochter auf dem Arm ihrer Oma schlafend. Daneben stand Ediz Abi, Alaras Bruder. Seine Frau und seine Kinder sind wohl nicht hier. "Anne, Baba, Abi! Wie lang ist Abla, schon da drin?" fragt Alara aufgeregt. "Seit einer halben Stunde." antwortet ihre Mutter lächelnd. "Allah (Gott) bitte lass einen gesunden Jungen auf die Welt kommen." sagt Alara. "Amin!" (Sowas wie Amen bei den Christen) rufen wir zusammen. Ozan hält Alaras Hand und Ediz Abi sieht etwas gequält aus. Alaras Eltern kommen inzwischen ziemlich gut klar mit Ozan, auch ihr Bruder sagt nichts mehr. Aber trotzdem mag er es nicht, Alara, die dazu die Jüngste von ihnen ist, so zu sehen. Wir wissen alle noch, wie es war, als Alaras Schwager neu war. Nun saßen wir alle schon seit drei Stunden hier und warteten. Alaras Schwager war im Kreißsaal mit dabei und man hörte sehr gut Dilara Ablas Schreie. "Pressen Frau Tat, gleich haben sie es geschafft!" hören wir die Rufe, der Ärztin. Wieder ein Schrei. Doch diesmal war es nicht der von Dilara Abla. Es war ein Baby Schrei. "Es ist da!" ruft Aalaras Mutter erfreut und wir umarmten alle Alara. Ozan wollte Alara aus Prinzip einen Kuss geben, doch ich schlug ihm gegen den Arm und deutete auf alle Anderen hin. Er nickt nur und drückt ihr einen Kuss auf den Kopf. Dann kam die Krankenschwester aus dem Saal mit einem kleinen Knäul aus Tüchern hervor. Da drin bewegte sich ein kleines süßes Geschöpf. "Wir stellten uns schnell alle um die Krankenschwester, die meinte, dass sie schnell weiter muss und wir kurz Zeit hätten. Alara nahm seine kleine Hand mit ihrem Finger und er umklammerte sie direkt. "Willkommen in unserer Familie kleiner Mann." lächelt Alara. Und somit war ein neues Mitglied unserer großen Familie geboren.  

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