Und wenn es das Letzte ist was ich tun würde

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Stockholm Syndrome 3

Kapitel 12

Zayn's P.o.V. 

In regelmäßigen Abständen hörte ich mein Herz schlagen und war erleichtert darum. Das leichte Vogel Gezwitscher was durch das gekippte Fenster erklang beruhigte mich. Selbst das ständige vorbeifahren eines Autos, störte mich nicht im Geringsten, nein im Gegenteil, es führte mir nur wieder vor Augen, dass ich endlich in Sicherheit war und es real war. Kein billiger Traum, der mich später wieder in die grausame Realität ziehen würde, nein. Ich lag auf einem gemütlichen Bett, war zugedeckt und ich schwebte in keiner Gefahr, niemand der mich folterte und verspottete. Ich war frei. Jedoch hieß das nicht, dass ich nicht mehr litt, denn die Ereignisse verfolgten mich, immer wenn ich meine Augen geschlossen hatte, schossen sämtliche Bilder vor meinem inneren Auge und ich wollte nicht alles noch einmal durchmachen. 

Mein Körper durchzogen noch immer fast unerträgliche Schmerzen, aber ich versuchte stark zu bleiben, ich würde das durchstehen, es würde bald besser werden. Spätestens wenn ich Liam in meinen Armen hatte, wusste ich, dass sämtliche Schmerzen von mir abfallen würden, solange ich Liam gesund und munter in meinen Armen halten würde, wäre auch ich glücklich. Solange mich seine braunen strahlenden Augen mit so viel Liebe ansahen, wie sie es immer taten, war alles in Ordnung, da konnte selbst Tysons Folter nicht gegen ausrichten. 

Ich hoffte wirklich das es Liam bald besser gehen würde. Als ich erfahren hatte dass er 'nur' Bronchitis hatte, war mir ein unglaublicher Stein vom Herzen gefallen, aber ich wusste, dass es nicht das einzige Problem war, denn anscheinend hatte Liam abgenommen und das nicht wirklich wenig, aber ich würde ihn schon wieder auf die Beine kriegen, und wenn es das Letzte ist was ich tun würde. Ich würde alles für ihn machen, mein eigenes Leben opfern, nur damit es ihm gut gehen würde. Und ich würde alles ohne zu Zögern tun. 

Flatternd öffnete ich meine Augen und ein leichtes Lächeln legte sich um meine Lippen, als ich die weißen, normalerweise trostlosen, Wände des Hotelzimmers sah. Mein Blick schweifte durch den Raum, nur um einen schlafenden Chris vorzufinden und lächelnd schüttelte ich den Kopf. Selbst den Idioten hatte ich vermisst, denn gehörte zu unserer chaotischen Familie. Ohne ihn, wären wir wahrscheinlich schon längst drauf gegangen. 

"McCrory!" Rief ich mit krätziger Stimme, ich würde ja selber aufstehen, aber Luke hatte mir strengstes Aufstehverbot erteilt und hatte mir ausdrücklich mitgeteilt, dass er nicht davor scheute mich an das Bett zu fesseln. 

"Was willst du Malik", grummelte mein Aufpasser und stöhnte leicht auf, noch immer hatte er sein Kopf auf den Tisch gebettet und machte keine Anstalt aufzustehen. 

"Du müssest mir mal bitte was zu trinken bringen", sagte ich zuckersüß und sah nur wie ein Mittelfinger unter seinem Arm hervorlugte. 

Anscheinend war die gestrige Nacht etwas zu aufregend für unseren kleinen Freund. Ich hatte keine Ahnung was gestern los war, ich verbrachte eigentlich fast nur den ganzen Tag mit schlafen, schließlich musste ich einiges nachholen und da mein Körper noch immer geschwächt war, ging das total in Ordnung. 

"Ich könnte dir so die Überraschung kaputt machen", murmelte der Braunhaarige und ich zog eine Augenbraue hoch, auch wenn er es nicht sah. 

"Welche Überraschung?"

"Wäre es eine Überraschung, wenn ich es dir sagen würde? Nein, also Klappe halten Malik."

"Fast hätte ich behauptet, dass ich dich vermisst habe, aber ich habe meine Meinung geändert", schmollte ich und lachend stand er letztendlich auf und brachte mir eine Wasserflasche, dankend sah ich ihn an. 

Ich musste mir ein kleines Stöhnen zurückhalten, als ich die Flasche aufschraubte, denn mein Körper durchzog ein stechender Schmerz, aber es war deutlich besser geworden, weswegen ich bei weiten nicht mehr so eingeschränkt war. 

Stockholm Syndrome 3 » Larry Stylinson & Ziam MayneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt