Ein Versprechen

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Stockholm Syndrome 3
Kapitel 7
Nialls P.o.V.

Seufzend beobachtete ich Liam. Wochen waren vergangen, Zayn sowie Louis waren spurlos verschwunden. Dementsprechend ging es Harry und Liam auch.

Doch beide waren kaum wieder zu erkennen. Seit gefühlten Monaten hatte Liam nichts mehr gegessen, er hatte sich herunter gehungert, sein gut gebauter Körper war verschwunden. Tiefe Augenringe hatten sich unter seinen Augen gebildet, sein Haar hing ihm Licht fettig im Gesicht. Er hatte schon ewig nicht mehr die Couch verlassen, starrte unentwegt auf die Tür. Jedes Mal, wenn ich versuchte ihn zum aufstehen zu überreden, begann er zu zittern. Jedes Mal hörte ich ihn etwas vor sich hin flüstern. "Er kommt bald zurück. Er ist nur etwas erledigen. Bald schon kommt er durch die Tür, Niall, ich schwöre es dir.", meinen besten Freund so zu sehen, brach mir das Herz. Jeden Abend hörte ich ihn weinen, zählte die Schluchzer, bis er eingeschlafen war.

Tja und dann wäre da noch Harry. Jeden Abend ging er sich betrinken, schleppte irgendeinen wildfremden Kerl nach Hause und vögelte ihn die ganze Nacht durch. Jeden Morgen blickte ich in die völlig befriedigten Gesichter humpelnder und mir unbekannter Männer, welche sich mit einem gemurmelten 'Tschüss' verabschiedeten. Jedoch zeigte Harry, sowie Liam, keinerlei Emotion. Hörte man beide nur sich jeden Abend in den Schlaf weinen. Kaum war einer von uns in der Nähe verschwand jegliche Emotion aus ihren Gesichtern.

Liam blieb stumm, starrte weiter an die Tür und Harry brüllte jeden an, war sogar einmal handgreiflich gegenüber Michael geworden.

Ein allzu bekanntes Sprichwort, welches Harry immer sagte, ging mir durch den Kopf.

Love is war and war is Love.

Und so geschah es, dass Liam Payne und Harry Styles, die fröhlichsten Menschen die ich je kennenlernen durfte, im Krieg fielen.

"Wieso ziehst du so ein Gesicht, babyboy?", Gänsehaut breitete sich meiner Haut aus, als sich Lukes Arme um meine Taille schlingen. Seine Lippen presste er kurz auf die Stelle hinter meinem Ohr, lies mich entspannt aufseufzen. "Ich mache mir Sorgen um Liam und Harry, das ist alles." 

Lukes Grinsen verschwand und auch in seinen blauen Augen breitete sich die Sorge aus. Wie einige Minuten ich zuvor, seufzte auch er auf. "Ich hab euch doch was versprochen, nicht wahr babyboy?" kurz nickte ich, drehte mich in seinen Armen um und schlang meine Arme um seinen Nacken. 

"Ja, ja hast du. Was ist damit?", eine Hand löste sich von meiner Hüfte und er schnappte sich seine Waffe. "Dieses Versprechen werden Michael, Calum, Diego und Chris jetzt in die Tat umsetzten. Wie hat Tyson so schön gesagt? Lasst die Spiele beginnen."

Noch an diesem Abend waren Er, Michael und die anderen, ausgeschlossen dieser komische Diego, aufgebrochen. Natürlich wussten weder Liam noch Harry etwas davon, es würde sie aus der Bahn werfen. So geschah es, dass ich alle Ausgangstüren abgeschlossen hatte, die Schlüssel versteckt hatte und Harry, sowie Liam ins Wohnzimmer verfrachtete und sie zwang mit mir einen Filmabend zu machen. 

Sichtlich angepisst, verschränkte Harry seine Arme vor der Brust. "Verdammt Niall, gib mir den verfickten Schlüssel oder es knallt.", seine grünen Augen blitzen wütend vor sich hin, während er mir anstarrte.

Doch ich zeigte keinerlei Reaktion. Luke hatte mir in den letzten Wochen so einiges beigebracht, sodass ich jetzt von dem Training weiter war als Harry und Liam zusammen. Ich war zwar nicht so weit wie die anderen, doch weiter als meine besten Freunde. 

"Mach doch, Harry. Ich habe keine Angst vor dir.", kaum zu glauben, dass wir noch vor einigen Monaten nicht ohne einander konnten und uns jetzt gegenseitig an die Gurgel springen wollten. Wieder wurde mir nur allzu bewusst, wie sehr uns die ganzen Jahre verändert hatten. Irgendwo vermisste ich meine Familie. Ich wusste, es gibt kein Zurück mehr, doch ich vermisste sie. 

Der Lockenkopf sprang wutentbrannt auf und stellte sich dicht vor mich. Wir beide starrten uns tief in die Augen und ich war definitiv nicht derjenige der verlieren würde. "Pass auf Niall. Ich will dir gar nicht weh tun, aber das hier geht eindeutig zu weit, findest nicht?", ich schnaubte. 

Harry versuchte mir allen Ernstes zu drohen. So geschah es, dass ich nun auch einige Schritte nach vorn ging und mich zu ihm hoch streckte. "Mach doch, Styles. Du hast keine Chance.", nur flüsternd verliesen diese Worte meinen Mund, brachten Harry genau in diesem Augenblick zum explodieren.

Schnell hob der Lockenkopf seine Faust, bereit mir in mein Gesicht zu schlagen, doch ich reagierte schneller und packte seine Faust. Das Blut rauschte mir in den Ohren, doch ich ignorierte es. 

Die Wut, die sich in mir aufstaute, versuchte ich zu unterdrücken. Leicht drückte ich seine Faust zusammen, blickte ihn Harrys verwunderte Augen, welche einen leichten Schmerz ausstrahlten. "Ich hab doch gesagt du hast keine Chance. Jetzt setzt dich auf die verdammte Dreckscouch und halt deinen Mund!"

Na ja, dass Wut unterdrücken sollte ich vielleicht noch einmal üben.

Noch einmal schluckte der braunhaarige Lockenkopf, jegliche Farbe war ihm aus dem Gesicht gewichen, ehe er sich neben Liam setzte. Dieser blickte erschrocken zu mir auf und zwickte sich einmal kurz in den Arm. 

"Und ich dachte ich träume. Der kleine Niall wird gewalttätig?", ich grinste kalt. "Die Welt ist grausam, da ist keine Zeit für Freundlichkeit, Lee." 

Schnell drehte ich mich um und lief in die Küche. Auch wenn weder Harry noch Liam Bock auf einen Filmabend hatten, würde ich Popcorn für uns machen. Eben so wie in den alten Zeiten. 

"Unglaublich dass du mir mein Fickdate vermasselst Horan", fauchte Harry genervt und fuhr sich genervt durch seine braunen langen Locken. 

"Stell dich nicht an Harry, er wirds überleben", blaffte ich zurück und ignorierte den leichten Schmerz, der mich durchzog, das war nicht Harry, er hatte sich so unglaublich verändert. 

"Na ja wer weiß, vielleicht werde ich hier noch drauf gehen, entweder sterbe ich wegen deiner Anwesenheit oder ich werde zu Tode geprügelt von dem Iren."

"Harry", fauchte Liam und ich hörte wie ein dumpfer Schlag erfolgte. 

Mittlerweile nahm ich es mir nicht mehr zu Herzen was Harry von sich gab, aber trotz alledem schmerzte es irgendwo, er war doch nach wie vor mein bester Freund. 

Liams Husten holte mich wieder zurück aus meinen Gedanken und mit einer Schüssel voll Popcorn betrat ich das Wohnzimmer, wo ich einen genervten Harry und einen hustenden Liam vorfand. 

"Kannst du nicht leiser husten?!" Grummelte Harry, jedoch schenkte Liam ihn keine Beachtung, er hatte sich auf seine Hände gestützt und schien ziemlich krank zu sein. 

"Geh besser zum Doc Liam", riet ich ihm, da ich nicht wirklich scharf darauf war, dass die Grippe hier rumgehen würde. 

Jedoch fiel mir mein Popcorn aus der Hand, als ich sah, dass Liam Blut hustete und schon ein beachtlicher Fleck auf den Teppich zu sehen war, bevor ich zu ihm zu eilen konnte, war er bereits umgekippt. Harry und ich sprangen beide auf und eilten zu unserem besten Freund, panisch sah ich ihn an und war völlig überfordert. 

"Wir müssen ihn sofort ins Krankenhaus bringen", sagte Harry panisch, während er den Puls von Liam suchte und erleichtert aufatmete als er ihn fand. 

Schnell sperrte ich die Tür auf, schnappte mir die Autoschlüssel und wir huschten so schnell wir konnten hinunter zum Auto. Zum Glück befanden wir uns nicht allzu weit weg, von einem Krankenhaus. Die Autofahrt verlief eindeutig still, während ich die Geschwindigkeitsgrenze sehr hoch überschritt, kamen wir dem Krankenhaus immer näher. Ich hielt direkt vor den Eingang und Harry und ich sprangen auf und rannten hinein, wobei Harry Liam trug. 

Sofort kamen Leute auf uns zu gestürmt und wir wurden ausgefragt, während sie versuchten Liam zu stabilisieren, jedoch geschah das alles viel zu schemenhaft, in meinem Kopf drehte sich alles und ich konnte mich auf nichts konzentrieren. Was zur Hölle passierte hier. 

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Ich verbessere es morgen, ich bin tired af und werde mich auch sofort hinlegen, obwohl ich ferien habe :'D hope you like it xx <3 

Stockholm Syndrome 3 » Larry Stylinson & Ziam MayneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt